Cannes eröffnet mit einer Zombiekomödie – 12 Tage lang pilgern von heute an Kinostars, Autorenfilmer, Rechtehändler, Agenten, Berichterstatter und alle anderen „Cinephilen“ dieser Welt an die Cote d'Azur. Sie hoffen auf einen Schub fürs Kino. Der Eröffnungsfilm von Michel Hazanavicius ist eine dunkle Komödie über das Filmemachen.
Ungewöhnlicher Eröffnungsfilm
Die 75. Jubiläumsausgabe des wichtigsten Filmfestivals der Welt eröffnete mit "Coupez!" ein Film, der für eine feierliche Gala mehr als ungewöhnlich ist: Eine Komödie und ein Zombiefilm, sehr sehr schräg, irgendwo zwischen "nicht auszuhalten" und "unerwartet spektakulär."
Applaus vom französischen Premierenpublikum
„Coupez!" ist ein Thriller der sich in die Herzen der Zuschauer improvisierte. Das französische Premierenpublikum zumindest applaudierte – und vielleicht nicht nur aus Kinopatriotismus. Aber was ist der Sinn eines Films der sich über das Filme machen und das Kino lustig macht? Ist das Selbstironie? Oder Defätismus, Selbstaufgabe?
Ungewöhnliche Eröffnungsfeier
Vorangegangen war auch eine ungewöhnliche Eröffnungsfeier. Denn ein Gast stellte alle Filmstars in den Schatten: Der ukrainische Präsident Selensky, gerade Video-Dauergast in den westlichen Parlamenten, war auch an die Croisette zugeschaltet – nicht weil er selbst Schauspieler war, bevor er Präsident wurde, sondern um die große Bühne für seine Sache zu nutzen.
Mit viel Glamour der Kino-Krise entgegentreten
21 Filme im offiziellen Wettbewerb um die Goldene Palme und ein breites Rahmenprogramm sind in Cannes zu sehen. Darunter sind so verschiedene Filmemacher wie der Kanadier David Cronenberg, die Amerikanerin Kelly Reichardt, und der Japaner Hirokazu Koreeda. Sie hoffen auf einen Schub für das Kino. In der größten Kino-Krise seit Jahren versteht sich Cannes als Bastion der Leinwandkunst, und das Programm als ihr Manifest dazu.