Hannes Jaenicke im Einsatz für Meeresschildkröten
Derzeit mit seiner aktuellen Folge „Hannes Jaenicke im Einsatz für Meeresschildkröten“ aus der preisgekrönten ZDF-Reihe, in der er mit einem Filmteam Tierarten porträtiert, die von Misshandlung, Krankheit und Tod bedroht sind: durch die verheerende Umweltverschmutzung, durch Wilderei oder Nichteinhaltung der Tierschutzgesetze.
Anhand seiner Tierporträts legt Hannes Jaenicke die großen Probleme unserer Klimakrise und Umweltzerstörung offen. Seit 15 Jahren ist er im Einsatz für gefährdete und misshandelte Tierarten – unter anderem für Haie, Gorillas, Eisbären, Schweine, Vögel, Geparde, Wölfe, Delphine ….
Meeresschildkröten können tausende von Kilometern zurücklegen
Als er begonnen habe, sich mit den Meeresschildkröten zu beschäftigen, habe er kaum etwas über sie gewusst, erzählt Hannes Jaenicke im Interview. Aber nach und nach habe er begriffen, wie faszinierend sie seien. Besonders beeindruckt habe ihn die unglaubliche Leistung und enorme Anpassungsfähigkeit dieser Tiere – Meeresschildkröten können tausende von Kilometern zurücklegen.
Eine Bedrohung stellt die illegale Wilderei dar, denn das Fleisch der Meeresschildkröten und auch ihre Eier gelten besonders auf den pazifischen Inseln, in Mittelamerika und in afrikanischen Gewässern als Delikatesse. Das größte Problem für das Überleben der Meeresschildkröten ist aber die Fischerei – sie verfangen sich unter Wasser leicht in Netzen und ersticken qualvoll. Denn sie müssen regelmäßig wieder an die Wasseroberfläche gelangen, um atmen zu können. Auch werden sie von Fischern oft erschlagen.
Plastikvermüllung und Verseuchung der Meere
Auch die Vermüllung der Ozeane durch Plastik und die Verseuchung durch Gifte sind eine extreme Gefahr für die Meeresschildkröten. Schon länger wisse man, sagt Hannes Jaenicke, dass vermutlich die Agrarindustrie verantwortlich sei für die zunehmenden Krebserkrankungen bei den Tieren – denn Insektizide, Düngemittel, Fungizide etc. landen letztlich als Giftcocktail im Meer und schädigen das Immunsystem der Tiere.
Morddrohungen und Shitstorms im Netz
Hannes Jaenicke möchte auf Missstände hinweisen und aufrütteln. Und er provoziert und klagt diejenigen an, die unsere Umwelt zerstören. Zum Beispiel die Agrarlobby und Lebensmittelindustrie in seinem Buch „Die große Sauerei“. Solche Anklagen bringen ihm immer wieder Morddrohungen und Shitstorms im Netz ein. Aber, sagt Hannes Jaenicke, das müsse er aushalten. Und das könne er auch. Letztlich möchte er die Menschen auch motivieren, nicht teilnahmslos zuzusehen. Und sich zu engagieren.
„Das Versagen der Politik ist am größten“
Die Verantwortung liege bei jedem einzelnen, sagt Hannes Jaenicke – aber das Versagen der Politik sei am größten. Es müsste einfach strengere Gesetze geben und eine intelligentere CO2-Bepreisung. Wenn man als Verbraucher die Umwelt belaste, müsse man eben dafür bezahlen, damit das Geld wieder in Umweltprojekte zurückfließen könne.
„Ich möchte den Tieren und der Natur etwas zurückgeben…“
2021 hat Hannes Jaenicke zusammen mit Freunden und Mitstreiter*innen eine Umweltstiftung gegründet: die „Pelorus Jack Stiftung“, benannt nach einem berühmten Delphin. Vor 120 Jahren hatte er Schiffe durch eine Meerenge gelotst, damit sie nicht untergehen.
Hannes Jaenicke möchte mit der Stiftung Menschen und Organisationen sowie Bildungseinrichtungen unterstützen, die als ‚Defenders of Nature’ oder ‚Eco-Warriors’ agieren. Besonders die kleinen Initiativen interessieren ihn - Aktivisten, die sich für den Tier- und Umweltschutz engagieren, etwa für den Erhalt des Regenwaldes. Auch Gemeinschaften, die erkrankte Meeresschildkröten retten. Merkwürdigerweise würden diese kleineren Initiativen aber von den großen Umweltschutzorganisationen nicht unterstützt. Das habe er in den letzten 15 Jahren bei seinen „Einsätzen“ weltweit immer wieder beobachten können.
„Ich bin zur Schauspielerei gekommen, wie die Jungfrau zum Kinde“
Sein großes Engagement für die Umwelt ist Hannes Jaenickes eine Leidenschaft – die andere nach wie vor sein Beruf als Schauspieler. Eigentlich sei er ganz zufällig in dem Beruf gelandet, erzählt er mit einem Schmunzeln im Interview. Denn nach dem Abitur in Regensburg habe er erst mal nicht gewusst, wie es weitergehen solle.
Bei einem Job in einem Restaurant, wo er hinter der Bar stand und die Schauspieler des Stadttheaters ein- und ausgingen, ermunterten sie ihn, es doch mal mit einer Aufnahmeprüfung zu versuchen. Und in der Tat klappte es am renommierten Max Reinhardt-Seminar in Wien.
„Der Amsterdam-Krimi ist mein Baby“
Schon immer habe er gerne Polizisten gespielt, sagt Hannes Jaenicke. Mit 17 habe er sich sogar beim BKA beworben – aber dann kam ihm die Schauspielerei dazwischen. Sein Part als verdeckter Ermittler Alex Pollack im Amsterdam-Krimi der ARD sei seine liebste Rolle. Das Format sei einfach super - weniger typisch deutscher Krimi als Thriller mit brisanten Themen, etwa zur Steueroase Holland. Spannend, innovativ und frisch – das reize ihn sehr an diesem Thriller. Gerade erst hat das Team die beiden neuen Folgen, in denen es um Blutdiamanten geht, in Amsterdam abgedreht.
„Ich bin ein alter weiser Mann“
Hannes Jaenicke ist nun Anfang sechzig. Er genießt es, keine Rollen spielen zu müssen, die ihm nicht gefallen. Die Zeiten seien vorbei, sagt er. Und wenn ihm ein Drehbuch oder Dialoge nicht gefallen würden, dann schreibe er sie um. Auch beim Amsterdam-Krimi.
„Alles, was Martin Scorsese dreht, könnte man in Deutschland auch drehen“
Eine absolute Traumrolle hat er auf jeden Fall noch im Kopf – Hannes Jaenicke würde wahnsinnig gerne einen Film machen über die Mafia. Deutschland sei komplett unterwandert von diversen Mafiaorganisationen, was vielen nicht klar sei – das müsse filmisch unbedingt aufgearbeitet werden.