Kino

Französischer Schauspieler Gaspard Ulliel mit 37 Jahren nach Skiunfall verstorben

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Autor/in
Franziska Gromann

Der französische Schauspieler Gaspard Ulliel, der einem breiteren Publikum vor allem durch seine Rolle als Modedesigner Yves Saint-Laurent im Biopic „Saint Laurent“ 2014 bekannt wurde, ist im Alter von 37 Jahren nach einem Skiunfall in den französischen Alpen verstorben. Ulliel hatte zweimal den renommierten Kino-Preis „César“ erhalten und stand bereits seit seiner Jugend vor der Kamera.

27.1. 2021: Gaspard Ulliel als Mitglied der Jury beim Gerardmer Fantastic Film Festival in Paris.

Skiunfall in den französischen Alpen

Wie französische Medien unter Berufung auf die AFP berichten, war Ulliel bei einem Unfall am 18. Januar 2022 im Skigebiet La Rosière mit einem anderen Skifahrer zusammengestoßen. Wegen schwerer Verletzungen wurde er ins Universitätsklinikum Grenoble abtransportiert, wo er am Folgetag verstarb. Deutsche Medien hatten bereits Parallelen zum Fall Michael Schumacher gezogen.

Der 1984 geborene Gaspard Ulliel galt lange Zeit als Nachwuchstalent das französischen Kinos, er spielte unter anderem mit Audrey Tautou in „Mathilde — eine große Liebe“ von Jean-Pierre Jeunet 2004, für den er den César für den besten Nachwuchsdarsteller erhielt.

Mit 20 Jahren feierte Gaspard Ulliel seinen Durchbruch als Schauspieler an der Seite von „Amélie“-Darstellerin Audrey Tautou in dem Weltkriegsdrama „Mathilde - eine große Liebe“.
Mit 20 Jahren feierte Gaspard Ulliel seinen Durchbruch als Schauspieler an der Seite von „Amélie“-Darstellerin Audrey Tautou in dem Weltkriegsdrama „Mathilde - eine große Liebe“.

Nachwuchshoffnung wird zu etabliertem Darsteller

Danach hatte der Schauspieler weitere Auftritte unter anderem im Ensemble-Film „Paris, je t'aime“ und in dem britisch-französischen Thriller „Hannibal Rising — Wie alles begann“ von Peter Webber. Ulliel spielte die Titelrolle, den kannibalistischen Serienmörder Hannibal Lector, bekannt durch Anthony Hopkins' Darstellung in „Das Schweigen der Lämmer“.

Schauspielerisch wurde es in dieser Zeit eher still um die ehemalige Nachwuchshoffnung, Ulliels Rollen und Auftreten veränderten sich und er spielte vor allem für den französischen Kinomarkt. Im europäischen Kino sorgte er schließlich wieder 2014 für Aufsehen unter der Regie von Bertrand Bonello in einer viel gelobten Performance im Biopic „Saint Laurent“.

Gaspard Ulliel über seine Rolle als Yves Saint Laurent:

2017 César als bester Darsteller

Bei der César-Preisverleihung musste der Schauspieler sich dann jedoch Schauspielkollege Pierre Niney geschlagen geben, der ebenfalls die Rolle des Saint Laurent in einer Produktion von Jalil Lespert übernommen hatte.

2017 wurde Gaspard Ulliel schließlich erneut bei den „französischen Oscars“ ausgezeichnet, diesmal als bester Darsteller in Xavier Dolans „Einfach das Ende der Welt“ über einen tödlich kranken Schriftsteller, der nach langen Jahren des Schweigens Abschied von seiner Familie nehmen möchte. Der Film ist bis 3. Februar in der Arte Mediathek verfügbar.

2022 noch posthum in Marvel-Serie „Moon Knight“ zu sehen

Für andere bedeutende Regisseure wie Martin Scorsese und Steve McQueen stand Gaspard Ulliel schließlich noch vor der Kamera in den Clips für die französische Modemarke Chanel, deren Herrenparfum „Bleu de Chanel“ er verkörperte.

In der Arte Mediathek und auf Netflix ist der Schauspieler mit der Serie „Es war noch einmal...“ vertreten. 2022 soll auf Disney+ die Marvel-Serie „Moon Knight“ anlaufen, in der Ulliel neben Oscar Isaac die Rolle des Midnight Man übernommen hatte. Außerdem wird der Film „Plus que jamais“ der deutsch-französischen Regisseurin Emily Atef mit Ulliel noch erscheinen.

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Franziska Gromann