„Mad Max Fury Road“ galt 2016 als größter Blockbuster des vergangenen Jahrzehnts. Das Prequel „Furiosa: A Mad Max Saga“ erzählt die Entstehungsgeschichte der Figur Furiosa und ihre Verwandlung zur Superheldin. Der Film, der bei den Filmfestspielen von Cannes Premiere feierte, setzt dabei vor allem auf Zerstörungslust und groteske Bildwelten.
Vertreibung aus dem Paradies
Der Film beginnt im Garten Eden: Die Welt ist zerstört, aber es gibt eine utopisch anmutende Zuflucht. Mitten in der Wüste liegt ein grünes Paradies ohne Namen, in dem zwei Schwestern auftauchen, Furiosa und Valkyrie. Furiosa pflückt einen Apfel, und wie einst bei Eva nimmt von da an das Unglück seinen Lauf und sie wird entführt.
Nach der Vertreibung aus dem Paradies kommt sie in die Fänge einer Motorradgang. Chris Hemsworth spielt deren Anführer Demetrius, ein Autokrat des Barbarentums mit den Allüren eines Königs.
Verwandlung zur Superheldin
Wie Moses ist Furiosa auf der Suche nach dem „Paradise Lost“, dem gelobten Land. Gleichzeitig ist sie auch eine neoliberale Einzelkämpferin: Sie hat kein auserwähltes Volk mehr im Schlepptau, nur die Last der eigenen Vergangenheit.
Am Schluss steht die Rache. Ist sie vollendet, ist auch die Heldin erwachsen geworden. Gespielt wird sie von der rätselhaften Anya Taylor-Joy, einer argentinisch-britischen Schauspielerin, die aus Serien wie „Damengambit“ oder „Peaky Blinders“ bekannt ist.
Dystopien sind Teil der „Mad Max“-Filme
George Millers Film ist geprägt von der Zerstörungslust und der Barbarei, die ihm und seinen „Mad Max“-Filmen schon immer zu eigen waren – auch als Dystopien noch weniger Trend waren als heute.
Diese Barberei wird allerdings vor allem in der Form der Groteske erzählt. Das heißt: Es ist alles nicht auf Realismus oder Glaubwürdigkeit getrimmt, sondern es geht allein um das opulente Ausmalen von Details und die Darstellung der Sinnlichkeit.
Trailer zu „Furiosa: A Mad Max Saga“, ab 23. Mai 2024 im Kino
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