Nilz Bokelberg war 17, als er zusammen mit anderen einflussreichen Persönlichkeiten im deutschen Musik-TV eine neue Jugendkultur prägte. VIVA startete 1993 und überholte bald das amerikanische Pendant MTV in Beliebtheit und Reichweite. „Dass das mal so groß werden würde, hat wirklich keiner geahnt“, sagt er im Interview mit SWR2.
Experimentierfreude und frischer Wind
„Es wurden Leute eingestellt, die einfach Lust darauf hatten“, berichtet Nilz Bokelberg, „anders als bei anderen Sendern, wo Menschen mit Fernseherfahrung bevorzugt wurden“. Man probierte on air aus, was interessant ist und was nicht. „Learning by doing war die Devise.“
Der deutliche Unterschied zu MTV
„Dass die Moderatorinnen und Moderatoren plötzlich Deutsch sprachen und dass die Acts auf Deutsch sangen, war das große Plus“, vergleicht er das Kölner Musikfernsehprogramm mit MTV. Zudem wollte VIVA nicht so unnahbar und cool wie das amerikanische Vorbild wirken, sondern ”jung, schrill und durchgeknallt.“
Neunziger-Kult Start vor 30 Jahren: Wie VIVA zur Talentschmiede für Raab, Makatsch & Co. wurde
Mit dem Senderstart von VIVA vor 30 Jahren begann eine neue Ära des Jugend- und Musikfernsehens. Für Moderatoren wie Stefan Raab oder Heike Makatsch war das der Karriere-Start.
Mehr zu VIVA
ARD Mediathek Die VIVA-Story - zu geil für diese Welt!
Stars, Popkultur und das Lebensgefühl zwischen Mauerfall und 9/11 zeigt diese Doku zum 30. Geburtstag des einstigen Musiksenders VIVA, der erst den Zeitgeist prägte – und dann von ihm überrollt wurde.