„Den Blick für die Zukunft schärfen!“
Man wolle mit dem Theatertage-Motto „Weit-Blick“ den Blick schärfen für die Entwicklungen der nächsten 15 bis 20 Jahre, sagt der Intendant des Heilbronner Theaters, Axel Vornam, in SWR2. „Wir alle erleben, dass sich gegenwärtig sehr viele Dinge dramatisch und radikal verändern, die unser Leben für Generationen bestimmen werden“. Und für deratige Reflexionen sei das Theater schon immer die perfekte Plattform gewesen.
Die Hälfte der 30 Gastspiele sind Uraufführungen
Abends laufen 18 Inszenierungen für erwachsenes Publikum, darunter zahlreiche Uraufführungen wie „Medea. Stimmen“ vom Staatstheater Karlsruhe (3.7.), „Waste“ vom Schauspiel Stuttgart (10.7.), „Ein Geschenk der Götter“ vom Theater Pforzheim (7.7.) und „Restworld“ aus Heidelberg (6.7.).
Die Kinder- und Jugendtheater bringen elf Programme mit nach Heilbronn. Unter anderem „Fragen an Charlotte“ (Cargo-Theater Freiburg, 3.7.), „Sonnenstrahl im Kopfsalat“ (Junge Landesbühne Bruchsal, 4.7.) oder „Katz und Maus“ (Junges Theater Ulm, 4./5.7.).
Das Theater Heilbronn präsentiert sich beim Theatertreffen mit den Uraufführungen „Hawaii“ nach dem Roman von Cihan Acar (1.7.), „Corpus Delicti“ von Juli Zeh in der BOXX (2.7.) sowie „Schwarze Schwäne“ in der experimenta (7.7.).
Straßentheater mit „Battle der Ideen“ in der Speakers’ Corner
Zum Auftakt des Festivals am 1. Juli treten „falsche Propheten“ beim Straßentheaterspektakel auf dem Kiliansplatz auf. Ähnlich wie in der Speakers’ Corner des Londoner Hyde Parks liefern sich historische Persönlichkeiten der Welt- und Literaturgeschichte einen Battle um die besten Ideen, die der Menschheit Glück verheißen sollen.
„Remote Heilbronn“ – Stadtführung mit künstlicher Intelligenz
Ein soziales Experiment mit offenem Ausgang ist „Remote Heilbronn“ von Rimini Protokoll. Die Experimentaltheatergruppe schickt 30 Besucher*innen auf Entdeckungstour durch die Stadt. Angeleitet werden diese von einer künstlichen Intelligenz, die als Computerstimme über Kopfhörer den Weg weist. Werden die Teilnehmenden sich von der KI gleichschalten lassen?
Dazu passend zeichnet SWR2 eine aktuelle Ausgabe der „SWR2 Zeitgenossen“ im Salon3 des Theaters auf. Moderatorin Silke Arning unterhält sich mit Regisseur Jörg Karrenbauer von Rimini Protokoll (2. Juli). Ebenfalls live zu erleben ist das „SWR2 Forum“ zum Thema „Klimagerechtigkeit“ am 10. Juli im KUBUS der experimenta.
Zeitgenossen Jörg Karrenbauer: „Ich bin gegen den Boykott von Gastspielen in politisch schwierigem Kontext.“
Zusammen mit dem Theaterkollektiv Rimini Protokoll arbeitet Jörg Karrenbauer an einem Theater, das nicht von der Bühne herab, sondern in der Wirklichkeit spielt, nahe an den Menschen. So beim Audiowalk "Remote X", bei dem 50 Personen, von einer künstlichen Stimme durch eine Stadt gelenkt werden.