SPD-Stadtrat Martin Ansbacher ist neuer Oberbürgermeister in Ulm. Mit deutlichen Abstand zu Amtsinhaber Gunter Czisch (CDU) ist er am Sonntag gewählt worden, er bekam 55 Prozent der Stimmen.

Wechsel an der Stadtspitze

Stichwahl in Ulm: Martin Ansbacher ist neuer Oberbürgermeister

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Maren Haring
Maren Haring
Catharina Straß
Catharina Straß

Die Ulmerinnen und Ulmer haben entschieden: Martin Ansbacher ist mit 55 Prozent der Stimmen für die nächsten acht Jahre zum neuen Oberbürgermeister der 130.000-Einwohner Stadt gewählt worden.

Überraschender Wechsel an der Stadtspitze in Ulm: SPD-Kandidat Martin Ansbacher hat das Rennen um den Posten des Oberbürgermeisters für sich entschieden. Mit 55 Prozent der Stimmen lag er klar vor dem Amtsinhaber Gunter Czisch (CDU), der knapp 45 Prozent erreichte.

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Ansbacher hat damit deutlich aufgeholt: Beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen lag er noch mehr als 10 Prozentpunkte hinter Czisch. Beim Eintreffen im Ulmer Rathaus zeigte sich der Wahlsieger überrascht von dem deutlichen Wahlergebnis: "Ich hätte nie gedacht, dass so ein klares Ergebnis in der Stichwahl kommt. Das ist ein historisches Ergebnis für Ulm." Nun wolle er sich sortieren und auf die große Aufgabe vorbereiten. Voraussichtlich am 1. März wird Ansbacher sein neues Amt als Stadtoberhaupt antreten.

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Es wird einen anderen Stil im Rathaus geben, bürgernäher, wir werden mehr kommunizieren, wir werden mehr auf die Menschen zugehen.

Die Probleme und Themen auf der Agenda blieben die gleichen, so Ansbacher, es werde aber eine andere Akzentuierung geben. Und auch der Stil im Rathaus werde sich ändern, man wolle bürgernäher sein, mehr kommunizieren.

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Gratulationen für den neuen Oberbürgermeister

Als der Wahlsieger direkt nach der Auszählung des letztens Bezirks kurz nach 19 Uhr das Rathausfoyer betrat, wurde er mit minutenlangem Applaus empfangen, es erschallten "Martin, Martin"-Rufe. Es folgten Gratulationen. Lena Schwelling von den Grünen, die selbst im ersten Wahlgang als OB-Kandidatin ausgeschieden war, war im Ulmer Rathaus. Sie wünschte Ansbacher viel Erfolg in den nächsten Jahren in "dieser nicht leichten, herausfordernden Zeit." Dem scheidenden OB dankte sie für seine Arbeit als Oberbürgermeister und auch für die Arbeit im Rathaus in den Jahren davor. Zu den ersten Gratulanten zählten im Rathaus auch die ehemalige Ulmer SPD-Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis und der SPD-Landesvorsitzenden Andreas Stoch aus Heidenheim.

Wenige Minuten nach Ansbacher kam auch Gunter Czisch ins Rathaus. Auch er gratulierte seinem Nachfolger. "So ein Abend ist traurig für jemanden, der 23 Jahre lang der Stadt gedient hat", sagte er. Er wünsche Martin Ansbacher und der Stadt alles Gute. Er selbst werde nun im März einen neuen Lebensabschnitt beginnen. Jetzt müsse er erst einmal durchschnaufen.

Was sagen die Ulmer und Ulmerinnen zu dem Ergebnis?

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So wurde in den Ulmer Stadtteilen gewählt

Die meisten Stimmen erhielt Wahlsieger Ansbacher in der Ulmer Oststadt (65 Prozent), in der Weststadt (63 Prozent) und in der Stadtmitte (62 Prozent). Hier hatte im ersten Wahlgang die Grüne Kandidatin Lena Schwelling viele Stimmen geholt. Mehrheitlich für Gunter Czisch sprachen sich die Menschen in Ermingen (57 Prozent) aus, sowie in Eggingen, Gögglingen und Unterweiler (jeweils 56 Prozent). Beim ersten Wahlgang hatte Czisch noch in jedem der 16 Stadtteile die meisten Stimmen erhalten. Bei der Stichwahl dominierte er noch in zehn Stadtteilen.

Wo legte der Wahlsieger zu?

Im Vergleich zum ersten Wahlgang am 3. Dezember legte Wahlsieger Ansbacher in jedem Stadtteil außer in Mähringen und Eggingen zu: Die meisten Stimmgewinne hatte er in der Oststadt (41 Prozent), in Donaustetten (34 Prozent) und in der Weststadt (30 Prozent). Gunter Czisch verlor in allen Stadtteilen an Zustimmung, vor allem in der Oststadt (42 Prozent), in der Stadtmitte (41) und in Einsingen (38 Prozent).

Die Wahlbeteiligung in Ulm

Schon beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen kamen nur gut 40 Prozent der etwa 91.500 Wahlberechtigten in die Wahllokale. Bei der Stichwahl am Sonntag waren es noch mal weniger, etwa 38 Prozent. In Wiblingen, Böfingen und Stadtmitte ging sogar nur jeder Fünfte wählen. In Unterweiler, Ermingen und Donaustetten gab es anteilig die meisten Wählerinnen und Wähler.

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