Hallo, ich bin Dinah Steinbrink, Reporterin und Redakteurin im SWR-Studio Freiburg. Heute schau ich mit euch auf die wichtigsten Themen dieser Woche:
- Europa-League: SC Freiburg bei Juventus Turin
- Eingepferchte Schüler in Schönau
- Öffentlicher Dienst: Nach dem Streik ist vor dem Streik
SC Freiburg bei Juventus Turin
Es war ein Highlight in der Vereinsgeschichte: Unser SC war im Achtelfinale der Europa League bei Juventus Turin. Nun ja - leider hat die Elf von Christian Streich 0:1 verloren. Aber: Die Mannschaft hat gegen starke Italiener richtig gut gekämpft und es war ein spannendes Spiel. Wenn dann am Donnerstag zu Hause im Europa-Park Stadion das Rückspiel ansteht, hat der SC den Heimvorteil und viele, viele Fans im Rücken. Der Sportclub könnte mit einem 2:0 oder einem 3:1 noch ins Viertelfinale einziehen - die Chancen stehen also doch nicht so schlecht, oder?
30.000 (!) Fans wären gerne mit nach Turin ins Stadion gefahren - was für ein Support. Tickets gab's aber gerade mal für 2.100 von ihnen. Für weitere 1.500 Fans war es ein großes Hin und Her: Sie waren extra Mitglied bei Juventus geworden, um auf diesem Umweg an Tickets zu kommen. Nach der ersten Freunde waren Ärger und Enttäuschung aber umso größer, als Juve die Karten wenige Tage vor dem Spiel wieder stornierte. Aber: Viele haben es dann irgendwie offensichtlich doch noch ins Stadion geschafft.
Auch unsere Kollegin Isabell Fricker war nach Turin gefahren - ohne Ticket. Mit ihr habe ich am Morgen nach dem Spiel kurz telefoniert. Sie hat das Spiel mit anderen SC-Fans in einem Irish-Pub in Turin geguckt und war total begeistert von der Atmosphäre in der Stadt. Hier könnt ihr hören, wie es für sie war:
Immerhin 7.000 Fans, die nicht nach Turin konnten, feierten einen grandiosen Fußballabend im Europa-Park Stadion. Da hatte der SC nämlich eine Großleinwand aufgestellt.
Und jetzt freuen wir uns auf das Achtelfinal-Rückspiel am Donnerstag. Anpfiff ist um 18:45 Uhr. Wir drücken dem SC ganz fest die Daumen!
Eingepferchte Schüler in Schönau
WHAT!?!? Am Schönauer Gymnasium (Landkreis Lörrach) jagt gerade eine Skurrilität die nächste. Aktueller Stand in dem Schwarzwaldstädtchen: Ein Bauzaun pfercht die Schülerinnen und Schüler in den Pausen zusammen - auf der einen Hälfte des Schulhofs. Hintergrund sind zwei andere Absurditäten. Erstens: Mitten durch den Schulhof in Schönau geht eine Straße. Und zweites: Der Gemeinderat hat sich kürzlich dagegen entschieden, diese Straße für Autos zu sperren. Nun also die Konsequenz der Behörden: ein Bauzaun zum Schutz (und natürlich zum Ärger) der Kinder und Jugendlichen.
Meine Kollegin Anita Westrup hat in der Landesschau mit einem Fernsehbeitrag über die Situation in Schönau berichtet. Drohnenaufnahmen zeigen darin ziemlich deutlich, wie absurd das Ganze ist. Hier seht ihr ihren Beitrag:
Obwohl der Ort nun durch die Berichterstattung von uns und anderen Medien größere Aufmerksamkeit bekommen hat, scheint sich an der Situation auf die Schnelle nichts zu ändern. "Eine Lösung oder ein Kompromiss ist derzeit nicht absehbar", schreiben die Schülerinnen und Schüler auf der Website des Gymnasiums. Sie planen deshalb mit Eltern und engagierten Bürgerinnen und Bürgern Protestaktionen. So soll es zum Beispiel schon am Montag eine Demo geben. Und natürlich sind die Jugendlichen auch auf Social Media aktiv. Einige haben auf Instagram den satirischen Account "The Gränzzaun" ins Leben gerufen, angelehnt an "The Länd", die Werbekampagne des Landes Baden-Württemberg.
"The Gränzzaun" sorge in erster Linie für die Sicherheit der Schüler. Aber, so die Frage auf Instagram: "Wo sollen Rettungskräfte in Zukunft problemfrei durch oder sogar über den Zaun kommen?"
Vor kurzem hat sich außerdem noch eine Bürgerinitiative gegründet: Die BI "Stadtraum statt Gränzzaun" will erreichen, dass die Straße zwischen 7 und 14 Uhr für den Verkehr gesperrt und der Zaun damit wieder überflüssig wird. Die Bürgerinitiative will Unterschriften sammeln und ist "entschlossen bei Bedarf auch einen Bürgerentscheid zu diesem Thema zu erwirken", so schreibt sie auf ihrer Internetseite.
Öffentlicher Dienst: Nach dem Streik ist vor dem Streik
Habt ihr denn am 8. März auch gestreikt? Oder wart ihr vom Streik betroffen? Ich schon, denn der Kindergarten meines Sohnes war zu. Wir Eltern haben uns dann selbst organisiert und - eingeteilt in Schichten - auf die Kinder aufgepasst. So waren die Kinder betreut, die meisten Eltern konnten arbeiten gehen und die Erzieherinnen und Erzieher waren alle auf der großen Demo in Freiburg. Dazu hatte die Gewerkschaft ver.di aufgerufen. Was haltet ihr denn von den Streiks im öffentlichen Dienst? Stimmt ab:
Im Voting vergangene Woche haben wir gefragt, was euer Tipp für das Spiel Juventus Turin - SC Freiburg ist. Die Mehrheit (42,3 Prozent) sagte: "Natürlich gewinnt der SC!", 29,6 Prozent meinten: "Gegen Juve wird's schwierig" und fast genauso viele (28,2 Prozent) sagten: "Juve ist stärker und besiegt den SC."
ver.di hatte am Internationalen Frauentag explizit alle Beschäftigten aus den "typischen Frauenberufen" zum Streik aufgerufen. Über den Streiktag habe ich nochmal mit Reiner Geis, dem Geschäftsführer von ver.di Südbaden, gesprochen. Er sagte, es habe noch mehr Zulauf gegeben, als erwartet. Was ihn besonders freute: "Viele Beschäftigten aus freien und kirchlichen Kitas haben sich dem Streik angeschlossen. Das zeigt, wie wichtig unsere Anliegen sind." Außerdem hat Geis weitere Streiks angekündigt.
Bis Ende März werde jeden Tag irgendwo gestreikt, sagte mir Geis. Am Dienstag, 14. März, sollen die Kliniken in Waldshut-Tiengen (Landkreis Waldshut) und Lahr (Ortenaukreis) bestreikt werden, am Mittwoch dann die Kreisklinik Emmendingen. Alle Berufsgruppen - von Ärzten und Ärztinnen abgesehen - seien zum Streiken aufgerufen. Geis sagt: "Das wird spürbar - es wird nur noch ein Notprogramm geben."
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