Kampf für mehr Gleichberechtigung

Warnstreik und Groß-Demo in Freiburg zum Weltfrauentag

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Autor/in
Wera Engelhardt
Wera Engelhardt

Der öffentliche Dienst ist großteils weiblich. Darauf macht die Gewerkschaft ver.di am Internationalen Frauentag aufmerksam.

Zum Internationalen Frauentag sind am Mittwoch auch in Freiburg Tausende auf die Straße gegangen. Die Gewerkschaft ver.di hatte am Mittwoch zu einem ganztägigen Warnstreik im öffentlichen Dienst aufgerufen und wollte dabei einen Schwerpunkt setzen in Berufen, die immer noch überwiegend von Frauen ausgeübt werden - etwa im Sozial- und Erziehungsdienst, in der Verwaltung und in der Pflege.

Beschäftigte waren aufgerufen, vom Platz der Alten Synagoge aus durch die Stadt zu ziehen. Am Nachmittag gab es eine große Demonstration für Feminismus und Gleichberechtigung, die von einem losen Bündnis verschiedener feministischer Gruppen organisiert wurde. Außerdem hatten Freiburger Frauenverbände und Initiativen mehr als 50 Veranstaltungen organisiert, darunter Workshops, Lesungen und Ausstellungen.

Impressionen vom Feministischen Kampftag auf dem Rathausplatz in Freiburg
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Impressionen vom Feministischen Kampftag auf dem Rathausplatz in Freiburg
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Impressionen vom Feministischen Kampftag auf dem Rathausplatz in Freiburg
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Impressionen vom Feministischen Kampftag auf dem Rathausplatz in Freiburg
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Impressionen vom Feministischen Kampftag auf dem Rathausplatz in Freiburg
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Großdemo auf dem Platz der Alten Synagoge

Tausende zog es am Nachmittag zur Kundgebung auf den Platz der Alten Synagoge. Sie demonstrierten für gleiche Löhne, Chancen und Rechte. "Es gibt nach wie vor noch eine starke Unterdrückung von Frauen, wir werden ungleich bezahlt", erzählte eine Demonstrantin. Eine andere ergänzte: "Für mich ist der Tag wichtig, um für mich als Frau einzustehen, aber auch für andere einzustehen, die nicht für sich selbst einstehen können."

In diesem Jahr stehe die Solidarität mit Frauen auf der ganzen Welt im Mittelpunkt, berichtet Cora Große, Pressesprecherin des feministischen Kampftages in Freiburg. Dinge wie Flucht, Kriege, die Revolution im Iran, Klimawandel – alles würde Frauen und marginalisierte Gruppen beeinflussen. Das Ziel sei es, alles zusammenzudenken und einfach als großes Ganzes auf die Straße zu bringen. Der feministische Kampftag will übrigens alle ansprechen: unter anderem Frauen, Transpersonen und nicht-binäre Menschen, die sich weder als Frau noch als Mann fühlen.

Weitere Aktionen zum Internationalen Frauentag in Südbaden

Auch an anderen Orten in Südbaden waren Aktionen geplant, unter anderem in Lörrach und im Kreis Waldshut. Auf dem Alten Marktplatz in Lörrach gab es nach Angaben des Landkreises Informationsstände verschiedener Organisationen und Vereine zu Themen wie häusliche Gewalt, Frauengesundheit und die Unterschiede in der Gleichstellung von Männern und Frauen.

Acht Frauen sitzen auf der Bühne. Sie tragen weiße Blusen und schwarze Hosen. Sie halten die Hände vor ihre Gesichter, man sieht, dass sie verzweifelt sind.
In einem Theaterstück erzählen afghanische Frauen von ihrer Unterdrückung in ihrem Heimatland.

In einem Theaterstück im Dreiländermuseum in Lörrach erzählten am Vormittag afghanische Frauen über ihre Flucht aus ihrer Heimat und was es bedeutet, Familie und Freunde zurückzulassen.

Frauen mehr als Männer von Gewalt und Krisen betroffen

Die Frauenbeauftragte der Stadt Freiburg, Simone Thomas, betonte im Vorfeld, dass Frauen weltweit auch heute noch unterdrückt würden und mehr als Männer unter Krieg und Krisen litten. "Der Internationale Frauentag ist ein Tag der Mahnung", sagte Thomas laut einer Mitteilung.

"Noch immer werden Frauen weltweit von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen, erfahren Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung."

Auch in Deutschland seien viele Frauen nicht sicher: 80 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt seien im Jahr 2021 Frauen gewesen. Ähnliche Zahlen gibt die Opferschutzorganisation Weisser Ring für das Jahr 2020 an. Darauf gilt es nach Worten der Freiburger Frauenbeauftragten, am Weltfrauentag aufmerksam zu machen.

ver.di: Frauen arbeiten doppelt und verdienen die Hälfte

Die Gewerkschaft ver.di will den Blick vor allem auf die ungerechte Behandlung von Frauen im Arbeitsleben richten. Vizelandeschefin Hanna Binder betonte in einer Mitteilung: "Diese Tarifrunde ist auch die Tarifrunde der Frauen." Sie leisteten den Löwenanteil der bezahlten und unbezahlten Arbeit für Familie und Angehörige. Da Frauen in der Regel weniger verdienten als Männer, reduzierten sie die Arbeitszeit, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. "Sie arbeiten doppelt und verdienen die Hälfte."

Am 8. März ist Internationaler Frauentag. Die Stadt und viele weitere Veranstalterinnen haben zum Frauentag und für die anschließenden Aktionstage ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. https://t.co/4vKiPGw7A6 pic.twitter.com/MPt7qEPqhf

Die Gewerkschaft fordert für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen eine Anhebung der Einkommen um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. In Baden-Württemberg arbeiten nach Zahlen des Statistischen Landesamtes 236.000 Tarifbeschäftigte bei den Kommunen. Etwa 67 Prozent der Beschäftigten sind Frauen, die Teilzeitquote betrage rund 44 Prozent, teilte ver.di weiter mit.

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