Rund 10.000 Personen befragt

Studie belegt: Bürger in Stuttgart fühlen sich ziemlich sicher

Stand
Autor/in
Maxim Flößer
Maxim Flößer arbeitet im SWR Studio Stuttgart.

Die Menschen in Stuttgart fühlen sich vergleichsweise sicher. Das ist das Fazit einer repräsentativen Befragung. An unsicher wahrgenommenen Orten ist nicht Gewalt das Problem.

Das Sicherheitsgefühl in Stuttgart ist im Vergleich zu anderen Städten in Baden-Württemberg außergewöhnlich hoch. Zu diesem Fazit kommen die Autoren einer Studie, an der rund 10.000 Stuttgarterinnen und Stuttgarter teilgenommen haben. Die Ergebnisse wurden nun vorgestellt. Erstellt und analysiert wurde die Befragung vom Institut für Kriminologie (IfK) der Universität Heidelberg in Kooperation mit dem Institut für Kriminologische Forschung Baden-Württemberg (KriFoBW) mit Sitz in Villingen-Schwenningen.

Sicherheitsgefühl: Nur 14 Prozent der Bürger fühlt sich unsicher

Nach den Studien-Ergebnissen fühlen sich 14 Prozent der Befragten in ihrem jeweiligen Stadtbezirk ziemlich oder sehr unsicher. Die Autoren ordnen diesen Anteil als relativ gering ein. Dabei geben sie auch zu bedenken, dass die Antworten durch nationale sowie internationale Krisen beeinflusst sind. Dadurch fällt das Gefühl von Unsicherheit höher aus, als es die lokale Lage rechtfertigt, erklärte Dieter Hermann vom IfK am Mittwoch im Verwaltungsausschuss der Stadt Stuttgart.

Stuttgart Innenstadt als gefährlich empfunden

Auffällig sei, dass besonders die Stuttgarter Innenstadt als unsicher wahrgenommen werde. Insbesondere der Bereich rund um den Stuttgarter Schlossplatz steht immer wieder bei den Behörden im Fokus. Ob jemand Stuttgart-Mitte als gefährlich wahrnimmt, kommt der Studie zufolge darauf an, wie häufig man sich an dem Ort aufhält. So empfinden 24 Prozent der Personen die Innenstadt als unsicher, die sich dort nur selten oder nie aufhalten.

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Demgegenüber empfinden nur 11 Prozent derjenigen die Innenstadt als unsicher, die sich dort täglich oder mehrmals im Jahr aufhalten. Insgesamt betonen die Autoren, dass das Sicherheitsgefühl weniger von tatsächlicher Kriminalität oder von Gewalttaten abhängt, als vielmehr das Erleben von respekt- und rücksichtslosem Verhalten. Dadurch würde eine Angst vor einem gesetzlosen Raum wachsen.

Studie: Angst vor Verbrechen auch in anderen Stadtteilen

Befördert werde ein negatives Sicherheitsgefühl durch erlebte Provokationen, Belästigungen sowie Vermüllung etwa in öffentlichen Parks. Auch Fahrzeuge, die so geparkt werden, dass sie stark im Weg stehen, gehören zu diesen Punkten. Neben Stuttgart-Mitte werden vor allem Bad Cannstatt und Zuffenhausen als gefährlich wahrgenommen. In diesen Stadtteilen hätten die Befragten ebenfalls erhöht Angst vor Kriminalität im Vergleich zum gesamten Stadtgebiet.

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Allerdings fühlten sich vor allem jene Menschen sicherer, die von den Maßnahmen der Stadt zur Prävention wüssten. "Aber vielen sind sie einfach nicht bekannt", stellte Forscher Egon Wachter vom IfK fest. "Wer von wirksamen Maßnahmen weiß, fühlt sich bereits sicherer, ohne sie selbst genutzt zu haben." Die Forscher empfehlen deshalb, die Sichtbarkeit vorhandener Kriminalitätsprävention zu verbessern.

Sicherheitsaudit: So wurde das Sicherheitsgefühl in Stuttgart untersucht

Die Stadtverwaltung hatte dazu 50.000 Bürgerinnen und Bürger über 14 Jahren in Stuttgart nach repräsentativen Kriterien ausgesucht und vorgeschlagen. Knapp 10.000 von ihnen füllten die Befragung aus. Bei den Fragen ging es in erster Linie um die persönliche Sicht der Befragten ab zu den Themenkreisen Sicherheitsgefühl, Lebensqualität, Problemwahrnehmung, Opferwerdung und Wertschätzung.

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