Die Deutsche Bahn (DB) plant, den Freudensteintunnel auf der Schnellfahrstrecke Stuttgart - Mannheim zu sanieren. Das teilte die DB am Montag mit. Die Bauarbeiten starten am 17. April und sollen am 6. Juni abgeschlossen sein. Reisende im Nah- und Fernverkehr werden somit von Mitte April bis Juni länger unterwegs sein, denn Züge werden in diesem Zeitraum umgeleitet.
ICEs bis zu 40 Minuten länger unterwegs
Die Strecke ist zwischen Kraichtal und Vaihingen (Enz) aufgrund der Arbeiten in diesem Zeitraum nicht befahrbar, so die DB. Betroffen sind beispielsweise die ICEs aus Berlin, Hamburg und Dortmund mit Ziel Stuttgart. Sie sind teilweise 40 Minuten länger unterwegs. Züge aus Karlsruhe brauchen etwa 20 Minuten länger. Im Nahverkehr werden einzelne Züge zwischen Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg) und Pforzheim ausfallen.
Die Änderungen im Einzelnen:
Auf der Verbindung Karlsruhe - Stuttgart verkehrende Fernverkehrszüge werden umgeleitet und erhalten eine Fahrzeitverlängerung von rund 20 Minuten. Einige Züge entfallen.
Die Züge der IC-/ICE-Linie 60 Karlsruhe - Stuttgart - Ulm - München werden zwischen Stuttgart und Karlsruhe umgeleitet. Einzelne Züge dieser Linie entfallen zwischen Stuttgart und Karlsruhe. Die Fahrzeit verlängert sich um rund 20 Minuten.
Die Züge der IC-Linie 61 Karlsruhe - Stuttgart - Nürnberg - Leipzig können normal verkehren und werden nicht umgeleitet.
Zwei der fünf Verbindungen der ICE/TGV-Linie 83 Stuttgart – Karlsruhe - Strasbourg - Paris fahren nur auf dem Abschnitt zwischen Paris und Karlsruhe. Die restlichen Verbindungen werden umgeleitet. Die Fahrzeit verlängert sich hier um rund 15 Minuten.
Auf der IC-/EC-Verbindung Darmstadt/Heidelberg - Stuttgart - München kommt es zwischen Darmstadt beziehungsweise Heidelberg und Stuttgart zu Teil- und Haltausfällen.
Die Züge der zweistündlichen EC-Linie 62 Frankfurt - Stuttgart - München - Salzburg - Schwarzach-St. Veit verkehren nur zwischen Frankfurt und Stuttgart sowie zwischen München und Österreich. Der Streckenabschnitt zwischen Stuttgart und München entfalle. Und Achtung: Zwischen Frankfurt und Stuttgart verkehren die Züge als ICE unter neuer Zugnummer.
Die Züge der IC-Linie-55 Dresden - Hannover - Köln - Mainz - Stuttgart starten und enden in Karlsruhe. Die Halte in Vaihingen (Enz) und Stuttgart Haußtbahnhof entfallen. Ersatzweise halten die Züge in Bruchsal und Karlsruhe Hauptbahnhof. Das IC-Zugpaar 2057/2058 von und nach Tübingen verkehrt weiterhin via Stuttgart. Aufgrund weiterer Bauarbeiten zwischen Köln und Koblenz verkehren die Züge nur zwischen Köln und Karlsruhe und unter neuer Zugnummer. Auf dem Abschnitt Dresden - Köln verkehren die Züge unter regulärer Zugnummer. In Köln haben die Züge keinen Anschluss aufeinander.
Im Nahverkehr kommt es beim MEX 17c zu veränderten Fahrzeiten und Ausfällen zwischen Bruchsal und Mühlacker sowie beim MEX 17a zu einzelnen Zugausfällen zwischen Pforzheim und Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg) sowie Fahrzeitanpassungen zwischen Mühlacker und Vaihingen (Enz).
Freudensteintunnel-Sicherung kostet 7,5 Millionen Euro
Mit dem Freudensteintunnel, der auf den Gemarkungen von Oberderdingen (Landkreis Karlsruhe) und Knittlingen (Enzkreis) liegt, ist mit knapp 7.000 Metern der längste Tunnel auf der Schnellfahrstrecke Stuttgart-Mannheim. Unter dem Tunnel ist Gestein, das sich mit Eintritt von Wasser ausdehnt. Deshalb muss die DB dort etwa Drahtnetze zur Sicherung anbringen, heißt es in einer Mitteilung. Die Kosten liegen laut DB bei rund 7,5 Millionen Euro.