Das sagt Marion Lux aus Welzheim im Schwäbischen Wald. Sie fährt einen 40-Tonner - einen Kipper - mit 460 PS. Nur Montag bis Freitag, kein Wochenende: "Das ist mir wichtig, weil's sonst keine Freizeit gibt".
SWR1 Hörerin Marion Lux: Konkurrenz für Lkw Fahrer
Immer mehr Frauen entschließen sich, bisherige Männerdomänen zu erobern: Zwischen 2010 und 2020 stieg nach Angaben des Statistischen Bundesamtes der Frauenanteil unter den angehenden Berufskraftfahrerinnen von drei auf zehn Prozent. SWR1 Hörerin Marion Lux ist eine von ihnen und seit gut 14 Jahren im Fernverkehr unterwegs. Ob sie sich auf der Straße gegen Klischees wie "Trucker Babe Sabrina" wehren muss?
Der Truck ist zu 80 Prozent Marions Zuhause
Fünf Tage die Woche übernachtet Marion in ihrem Lkw. Dennoch hat sie ihn nicht wie andere Trucker "aufgepimpt und gestylt", wie sie lachend sagt. Kein CB-Funk, kein Leder-Interieur, keine Mikrowelle: die Schlafkabine gemütlich gestaltet, dazu Handy, "meine Bücher", Radio, "sonst nix - für mich ist das ein Arbeitswerkzeug". Auch kein blinkendes "Marion"-Schild hinter der Frontscheibe: Auf ihren Namen am Lkw verzichtet sie ganz bewusst.
So "richtig schlimme Sachen" habe sie aber noch nicht erlebt - in Richtung Belästigung sei es aber schon gegangen.
Trucker: Schöner Beruf mit Schattenseiten
Für Marion ist Lkw fahren ein schöner Beruf, auch wenn Freizeitmöglichkeiten Mangelwaren sind, Toiletten unterwegs einem Abenteuer ähneln oder Einkaufen mit dem Brummi fast unmöglich ist. So weit wie in den USA sind die Frauen hier noch nicht: Dort können Truckerinnen auch mal ein sechsstelliges Jahresgehalt kassieren.
Weil Marion "keine Linie" fährt, also keine festen Strecken hat, machen ihr die vorgeschriebenen Pausen nach 4 ½ Stunden auch mehr Probleme - es sei schwierig, dreimal am Tag einen Parkplatz zu finden.
Gefährliches Problem in BW Lkw-Fahrer Mario kritisiert Parkplatz-Not
Viele Autobahnraststätten sind überfüllt, Lkw stehen kreuz und quer bis in die Einfahrt. Es gibt zu wenige Parkplätze. Fernfahrer Mario Mertel über die Situation auf der Straße.
Kraftfahrer: Der Nachwuchs fehlt
Ein Drittel der Kraftfahrer in Deutschland ist 55 Jahre alt oder älter. Das heißt, dass in den kommenden Jahren Tausende von ihnen in Rente gehen und weiblicher Nachwuchs gebraucht wird. Kommen keine Frauen nach, wird das Klischee bleiben: Der Beruf des Truckers ist Männersache! Aber es gibt ja noch SWR1 Hörerin Marion – und die 38-jährige Daniela: Sie hat von Bürokauffrau auf Truckerin umgeschult.