Moderator Michael Steinbrecher: So geht guter Journalismus

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Katja Heijnen
Katja Heijnen

Einst wollte Michael Steinbrecher Fußballprofi werden. Heute lädt er Promis und Nichtpromis fast wöchentlich zum Gespräch im "Nachtcafé". Das Erfolgsrezept: Ein Thema, 90 Minuten, zuhören und verstehen, statt gleich zu urteilen.

Raus aus der Blase

Gerade weil es nicht mehr so selbstverständlich ist, dass Andersdenkende zusammenkommen und miteinander reden, ist eine Sendung wie das "Nachtcafé" so wichtig. Davon ist Michael Steinbrecher zutiefst überzeugt. Deshalb musste er auch nicht lange darüber nachdenken, als man ihm 2015 die Nachfolge von Wieland Backes angeboten hat. Talkerfahrung konnte er hinreichend vorweisen: Schon in den 90er Jahren hatte er mit "Doppelpunkt" ein ähnliches Format moderiert.

Dialog statt Beschimpfung

Auch wenn er nicht vor der Kamera ist, beschäftigt sich Michael Steinbrecher als Professor für Fernseh- und Videojournalismus mit Fragen wie: Was macht Qualitätsjournalismus aus? Transportieren wir zu viel Meinung statt Information? Werden künftig mehr Algorithmen statt Menschen unsere Berichterstattung bestimmen und wenn ja: Wo lauern die Gefahren?

Sport und Talk

Michael Steinbrecher spielte schon in seiner Jugend für Borussia Dortmund. Seiner Liebe zum Sport blieb er als Moderator des "Aktuellen Sportstudios" viele Jahre treu. 2013 gab er das "Aktuelle Sportstudio" auf, um sich ganz seiner Professur für Fernseh- und Videojournalismus an der TU Dortmund zu widmen. Seit 2015 moderiert er mit dem "Nachtcafé" die erfolgreichste Talksendung des SWR. Seit Januar 2024 wird das "Nachtcafé" in Mainz produziert. Außerdem ist er Gastgeber des Podcasts "Das wahre Leben".