Es ist eine Verpflichtung, das, was geschehen ist, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Denn das Schlimmste, was man den Ermordeten als Nachklang geben könnte, wäre Vergessen., das sagt Leon Weintraub. Er wurde ab 1940 von den Nazis gezwungen, mit seiner Familie im Getto Lodsch zu leben und Zwangsarbeit zu leisten. Leon Weintraub überlebte mehrere Konzentrationslager. In den letzten Kriegsmonaten gelang ihm auf einem Transport die Flucht. Ein Großteil seiner Familie überlebte den Holocaust nicht. Leon Weintraub studierte nach dem Krieg Medizin. Er wurde Fach- und Oberarzt für Geburtshilfe und Frauenheilkunde in einer Warschauer Klinik. Aufgrund des steigenden Antisemitismus musste er nach Schweden emigrieren. In "Die Versöhnung mit dem Bösen" erzählt Leon Weintraub von Schicksal, Leid und Versöhnung. Als Zeitzeuge setzt er sich mit Vorträgen in Schulen und Gedenkstätten für die Erinnerung an den Holocaust ein.
Moderation: Nicole Köster
People Are People SWR1 Leute
Zwei Stunden Zeit für ein Gespräch mit Menschen, die im Mittelpunkt stehen, die Herausragendes leisten oder einfach eine spannende Lebensgeschichte haben.