Ob wir dunkle Schokolade oder Fleischwurst essen, ob wir Treppen steigen oder den Aufzug nehmen, ob wir uns ärgern oder viel lachen – das alles hat Einfluss auf unser sogenanntes Epigenom: darauf, welche Gene bei uns an- und abgeschaltet werden. Heißt im Klartext: Wir sind unserem genetischen Erbe nicht hilflos ausgeliefert, sondern können unser Erbgut selbst formen und somit besser und länger leben.
Epigenetik: mehr als die Summe unserer Gene
Ob wir schnell schwitzen, hängt u.a. davon ab, wie gut geheizt die Wohnung war, in der wir aufwuchsen. Frühkindlicher Missbrauch kann dazu führen, dass ein Gen blockiert wird, das die Betroffenen später stressempfindlicher macht. Psychotherapie wiederum kann Gene so umprogrammieren, dass Menschen resistenter werden. Die Wissenschaft der Epigenetik hat mit vielen spannenden Forschungsergebnissen aufzuwarten.
Prävention im Alltag ist wichtig
Mit Brokkoli und Olivenöl können wir uns jung essen, mit Sport das Risiko für Brust- und Darmkrebs senken, mit Violinkonzerten von Mozart die Aktivität von Genen erhöhen, die für die Ausschüttung von Glückshormonen verantwortlich sind. Am Besten: Möglichst viele Tipps aus möglichst vielen Lebensbereichen im Alltag integrieren!
Anti-Aging-Medizin
Prof. Dr. Bernd Kleine-Gunk zählt zu den weltweit führenden Anti-Aging-Medizinern und ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Anti-Aging Medizin. Regelmäßig veranstaltet er Weiterbildungen zu Anti-Aging und Präventionsthemen im In- und Ausland. Aktuell berät er zum Beispiel die chinesische Regierung bezüglich der Errichtung von "Health Cities", von Städten, in deren Bau die neuesten Erkenntnisse der Präventivmedizin einfließen.