Wiederbelebung im Notfall

Erste Hilfe: Darauf kommt es im Ernstfall an

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Michael Lueg
SWR1-Moderator Michael Lueg
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Im Notfall zählt jede Sekunde, doch viele zögern, Erste Hilfe zu leisten. Eine Erste Hilfe-Expertin erklärt, was wirklich wichtig ist, um sicher zu handeln und Leben zu retten.

Jutta Fries ist Ausbildungs-Referentin für Erste Hilfe bei den Maltesern. Sie erklärt uns im SWR1 Interview, wie man seine Hemmungen bei der Wiederbelebung verliert und warum man keine Angst davor haben muss, Erste Hilfe zu leisten.

Erste-Hilfe wird anhand einer Erste-Hilfe Puppe simuliert | Wiederbelebung im Notfall: Erste Hilfe: Darauf kommt es im Ernstfall an

Erste Hilfe: Darauf kommt es im Ernstfall an

SWR1: Warum trauen sich viele Ersthelfer nicht einfach loszulegen?

Jutta Fries: Die Sorge, dass man etwas falsch machen kann, schwebt sehr in der Luft. Und die kann nur damit behoben werden, wenn man regelmäßig das Wissen manifestiert. Da haperte es erfahrungsgemäß bei ganz vielen Menschen aus der Bevölkerung.

SWR1: Wie oft sollte man einen Erste Hilfe-Kurs auffrischen?

Fries: Sinnvollerweise sollte man den alle zwei Jahre wiederholen, um einfach up to date zu bleiben und die Reanimation, so zu manifestieren, dass man auch in einer schwierigen Situation und wenn es sich um einen Menschen handelt, der einem nahe steht, sofort reagieren kann und damit auch die Angst überwindet.

SWR1: Auch wenn der Kurs aufgefrischt ist und man Bescheid weiß, wenn da ein echter Mensch liegt, hat der eine oder andere doch bestimmt trotzdem eine Hemmschwelle?!

Fries: Das kann passieren. Da gilt es natürlich, selbst einmal fest durchzuatmen, sich an das Wissen zu erinnern und vor allem laut um Hilfe zu rufen. Solche Situationen sind immer besser zu händeln, wenn noch andere kommen, die einen unterstützen.

Vor allen Dingen braucht man Hilfe. Man braucht jemand, der den Notruf absetzt. Man braucht jemanden, der einen unterstützt, der möglicherweise auch den AED (Automatisierter Externer Defibrillator) - also, die technische Unterstützung für eine Wiederbelebung - organisieren kann. Gemeinsam sind diese Dinge besser zu handhaben.

SWR1: An vielen öffentlichen Plätzen gibt es für diese Notfälle einen Defibrillator. Ein Gerät, das mit Stromstößen das Herz wieder zum Schlagen bringen kann. Ich habe schon oft gedacht, könnte ich das jetzt überhaupt aus dem Stand bedienen? Wie ist denn das?

Fries: Ja, das könnten sie. Die Geräte sind selbsterklärend und auch bebildert. Das bedeutet, sie haben diese Geräte an Bahnhöfen, Flughäfen, öffentlichen Einrichtungen, Verbandsgemeindeverwaltungen und Co. Sie können einfach das Gerät zu dem Betroffenen bringen und anhand der Bilder und der Sprachführung helfen.

Das Gerät ist mittels einer Sprachführung so ausgestattet, dass es in ganz einfachen Worten sagt: Die Elektroden jetzt positionieren, jetzt den Stromstoß auslösen. Das Gerät sagt auch: sie müssen alle weg. Damit werden sie wirklich ganz kleinschrittig durch diese Situation geführt. Es gibt keine Fehlerquote und man fühlt sich sicher, weil das Gerät einem alles sagt.

SWR1: Klingt einfacher als eine Herzmassage...

Fries: Es muss in der Regel aber beides gemacht werden. Der AED löst den Stromschlag aus, den Druck der Herzmassage können nur sie als Ersthelfer übernehmen.

SWR1: Wir können zwar keinen kompletten Notfallkurs machen, aber was sind die wichtigsten Punkte, wenn man jemanden findet?

Fries: Als erstes überprüfen sie die Atmung. Kopf überstrecken und mit dem eigenen Gesicht, mit der eigenen Wange, über Mund und Nase des Betroffenen mit Blickwinkel Richtung Brust und zehn Sekunden lang gucken: Passiert da was?

Wenn nichts passiert, rufen sie ganz laut um Hilfe, sodass der Nachbar, der Kollege oder auch der Mensch aus der Bevölkerung, der auch gerade durch die Fußgängerzone läuft, aufmerksam herbeigewunken wird und sie Unterstützung bekommen.

Und dann geht es los mit dem drücken. 30 Mal drücken von einer Druck-Tiefe 5 bis 6 Zentimetern und einer Frequenz von circa 100 bis 120 Kompression pro Minute. In der Zeit, in der sie drücken, ist schon der Notarzt auf dem Weg, und die Hilfe eilt herbei. Das ist ganz wichtig zu wissen, dass sie nicht alleine sind und die Hilfe kommt.

Das Gespräch führte SWR1 Moderator Michael Lueg.

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