Weißes Haus hat 132 Räume und 35 Bäder: Hausputz im Turbogang
Am Tag der Amtsübergabe – im Englischen "inauguration" – ziehen der scheidende Präsident und sein Gefolge aus. Nachdem das Weiße Haus vom Keller bis zum Dachboden geputzt und gewienert wurde, können der neugewählte Präsident und seine Familie einziehen. Das ist jedes Mal ein Kraftakt, denn das Weiße Haus ist riesig: Es hat insgesamt 132 Räume, 35 Badezimmer, acht Treppenhäuser und drei Aufzüge. Es gibt einen Swimmingpool, einen Tennisplatz, einen Kinosaal und eine Kegelbahn, die von Präsident Richard Nixon angeschafft wurde. Barack Obama zum Beispiel ließ einen Basketballplatz bauen.
100.000 Dollar Budget für Renovierungen
Jeder neue Präsident darf bei Einrichtung und Ausstattung des Weißen Haus Veränderungen vornehmen. Die Mittel für die Renovierung werden vom Kongress bewilligt. 1833 waren es noch 20.000 Dollar, bei Bill Clintons Einzug 1999 schon 100.000 Dollar.
Größere Renovierungen und Instandsetzungen werden meist erst ausgeführt, wenn die neue Präsidentenfamilie schon eingezogen ist. Das Oval Office – das berühmte Büro des Präsidenten im West Wing des Weißen Hauses – wird eigentlich jedes Mal von Grund auf renoviert. Auch Präsident Donald Trump hat als eine seiner ersten Amtshandlungen das Oval Office streichen und tapezieren lassen. Außerdem ließ er einen neuen Teppich verlegen und die 27 Jahre alte Heizung und Klimaanlage austauschen.
First Ladys gestalten traditionell die Privatresidenz
Die Gestaltung der Privatresidenz der Präsidentenfamilie ist traditionell der First Lady überlassen. Michelle Obama war das kostbare Mobiliar offenbar etwas zu altmodisch. Sie ließ überall abstrakte Kunst aufhängen – viele Werke waren von afro-amerikanischen Künstlern. Außerdem verpasste sie den Butlern einen neuen Dresscode. Statt Smoking sollten die Diener eine etwas legerere Uniform tragen, weil diese laut Mrs Obama besser zu ihrer Familie passte.
Michelle Obama hat außerdem auf dem South Lawn einen Gemüsegarten anlegen lassen. Ihre Nachfolgerin Melania Trump hat dagegen den Rose Garden neu gestaltet. So gibt jede Präsidentenfamilie dem White House ihre ganz eigene Note.
SWR 2020
USA "Donald Trump hat keine Kriege geführt." – Stimmt das?
Nein, das wird an Stammtischen zwar gelegentlich behauptet, und richtig ist, unter seiner Regierung sind die USA in kein Land neu einmarschiert. Das ist aber eigentlich auch schon alles. Donald Trumps Amtszeit war ja kürzer als die seiner Vorgänger. Aber es ist auch nicht so, dass die USA unter Trump keine Bomben abgeworfen hätten. 2018 ließ er Chemiewaffenfabriken in Syrien angreifen. Vor allem aber gab es unter Trump wie unter seinem Vorgänger Obama tausende Drohnenangriffe gegen mutmaßliche Terroristen vor allem in Afghanistan. Obama hat diese Praxis begonnen, aber Trump hat sie massiv ausgeweitet. Dazu gibt es Zahlen vom „Bureau of Investigative Journalism“, das Drohnenschläge erfasst. Demnach gab es in den vier Jahren unter Trump mehr als 12.000 Drohnenangriffe. Das sind sieben Mal so viele wie in den acht Jahren unter Obama. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
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Jeder US-Präsident hat laut Verfassung das Recht, Begnadigungen auszusprechen. Ob ein US-Präsident sich allerdings selbst begnadigen kann, ist unklar. Interessant ist das Beispiel von Ford und Nixon. Von Claudia Sarre | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Geschichte Musste in den USA schon mal ein Vizepräsident den Präsidenten ersetzen?
Ja, schon mehrmals. Insgesamt sind acht US-Präsidenten während ihrer Amtszeit gestorben. Vier davon wurden ermordet. Der letzte Fall war das Attentat auf John F. Kennedy im November 1963 in Dallas. Von Claudia Sarre | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
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Bei der Präsidentschaftswahl in den USA 2016 hatte Hillary Clinton fast drei Millionen Stimmen mehr als Donald Trump. Trotzdem wurde Trump Präsident. Der Grund liegt im Wahlmännersystem in den USA. Von Alexander Dietz | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0
USA Wann bekommt der neue US-Präsident den Koffer mit den Atomcodes?
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