USA

Wann bekommt der neue US-Präsident den Koffer mit den Atomcodes?

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Claudia Sarre

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Notfallranzen: gut bewacht immer in der Nähe des Präsidenten

Der legendäre Atomkoffer des US-Präsidenten ist in Wirklichkeit eine relativ unscheinbare schwarze Aktentasche aus Leder. Im Amerikanischen wird sie auch "nuclear football" oder "president’s emergency satchel" genannt. Dieser 20 Kilogramm schwere "Notfallranzen" wird stets von einem Soldaten getragen und befindet sich immer in unmittelbarer Nähe des Präsidenten – egal ob der sich gerade an Bord der Air Force One oder auf dem Golfplatz befindet.

Entgegen der Legende befindet sich der rote Atomknopf, den der US-Präsident drücken muss, um einen nuklearen Angriff auszulösen, nicht in der Aktentasche. Was genau drin ist, ist streng geheim. Aber man weiß immerhin, dass sich in der Tasche ein weiterer Aluminiumkoffer der Marke Zero Halliburton befindet. Darin wiederum soll das sogenannte Black Book liegen, eine Sammlung von nuklearen Angriffsplänen. Außerdem die "Go Codes", mit denen der Präsident die Angriffspläne umsetzen kann, ein Handbuch, das u.a. alle Atombunker der USA auflistet, und ein abhörsicheres Telefon.

Biscuit: Plastikkarte enthält Nuklearcodes

Zum dem Atomkoffer gehört auch das sogenannte Biscuit, ein kreditkartengroßes Stück Plastik, das der Präsident immer bei sich tragen muss. Auf diesem Biscuit befinden sich die Nuklearcodes, mit denen der Präsident den Befehl zum Zünden einer Atomrakete geben könnte.

Übergabe an den Nachfolger am Tag der Inauguration

Der Atomkoffer wird um Punkt 12 am Tag der Amtsübergabe – das nächste Mal also am 20. Januar 2021 – übergeben. Und zwar nicht von Präsident zu Präsident, sondern ein Militärangehöriger übergibt ihn an den nächsten. Ab dem Zeitpunkt wird auch die Code-Karte elektronisch scharfgeschaltet. Dann ist der neugewählte Präsident der Oberbefehlshaber über die US-Truppen und damit auch verantwortlich für den Atomkoffer.

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Claudia Sarre

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