Musikstück der Woche mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz

"Daphnis und Chloé": Das schönste Schäferstündchen der Klassik

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Musikstück der Woche am 1.6.2019

Als erfahrener Musiker war Maurice Ravel daran gewöhnt, dass es in der Kunst nicht immer geschmeidig und glatt zuging. Doch hätte er geahnt, welche anstrengenden Streitigkeiten das Projekt "Daphnis und Chloé" mit sich brachten, vielleicht hätte der Franzose den Auftrag der Ballets Russes 1909 gar nicht erst angenommen.

So aber hat Ravel zu der märchenhaften Geschichte des Liebespaars Daphnis und Chloé die Musikgeschichte um außerordentlich farbenprächtige Orchestermusik bereichert.

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Überschattet wurde die Arbeit am Ballett "Daphnis und Chloé" von Verzögerungen, Auseinandersetzungen und sogar handfesten Streitigkeiten.

Trotz dieser kräftezehrenden Querelen kam das Ballett mit all seiner Hirten-Idylle und Schäferszenerie auf die Bühne: am 12. Juni 1912, mehr als drei Jahre nach Beginn der Arbeiten, fand im Pariser Théâtre Châtelet die Uraufführung statt.

Ravel betonte stolz, seine Musik sei "nach einem sehr strengen tonalen Plan" gebaut. Doch diese präzise Arbeit verschwindet vor dem großen Eindruck, den die Musik hinterlässt.

Auch seine Zeitgenossen waren von dem Werk beeindruckt. Igor Strawinsky etwa bekannte einmal, Daphnis und Chloé sei für ihn eines der "schönsten Produkte der gesamten französischen Musik".

Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter Karl-Heinz Steffens spielte 31.10.2015 in der Rheingoldhalle in Mainz die zweite Suite zur Ballettmusik von "Daphnis und Chloé".

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SWR