Überschattet wurde die Arbeit am Ballett "Daphnis und Chloé" von Verzögerungen, Auseinandersetzungen und sogar handfesten Streitigkeiten.
Trotz dieser kräftezehrenden Querelen kam das Ballett mit all seiner Hirten-Idylle und Schäferszenerie auf die Bühne: am 12. Juni 1912, mehr als drei Jahre nach Beginn der Arbeiten, fand im Pariser Théâtre Châtelet die Uraufführung statt.
Ravel betonte stolz, seine Musik sei "nach einem sehr strengen tonalen Plan" gebaut. Doch diese präzise Arbeit verschwindet vor dem großen Eindruck, den die Musik hinterlässt.
Auch seine Zeitgenossen waren von dem Werk beeindruckt. Igor Strawinsky etwa bekannte einmal, Daphnis und Chloé sei für ihn eines der "schönsten Produkte der gesamten französischen Musik".
Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter Karl-Heinz Steffens spielte 31.10.2015 in der Rheingoldhalle in Mainz die zweite Suite zur Ballettmusik von "Daphnis und Chloé".