Wovon lebst du eigentlich?
Auch Wolfgang Amadeus Mozart kannte die Freuden und Leiden der Selbstständigkeit. Als er 1781 nach Wien zog, verging nicht ein Tag, an dem er sich nicht die Frage stellte, ob es richtig gewesen war Salzburg zu verlassen. Als Konzertmeister hatte über viele Jahre einen festen Job ausgeübt und ein regelmäßiges Einkommen bezogen. In Wien dagegen war er freischaffender Musiker und musste jeden Tag um sein tägliches Brot zittern. Andererseits hätte er die herablassende Art seines ehemaligen Vorgesetzten Colloredo-Waldsee, Erzbischof von Salzburg, nicht einen Tag länger ertragen. Dazu konnte er endlich das komponieren, was er wollte, ohne Nörgeleien und Zurechtweisungen von Oben.
In Wien hatte Mozart bereits ein paar wertvolle Bekanntschaften gemacht, aber würden sie ihm auf Dauer das Leben finanzieren? 365 Tage im Jahr?
Mozart musste etwas tun, deshalb fing er an Klavierstunden zu geben und regelmäßig Konzerte zu spielen. Vor allem Letzteres sollte ihm dabei helfen neue Auftraggeber an Land zu ziehen. Damit er sie gewann brachte er erst einmal nur Werke auf die Bühne, von denen er wusste, dass sie dem Publikum gefielen, wie das Klavierkonzert Nr. 5, das er mit 17 Jahren geschrieben hatte. Außerdem konnte man mit Solokonzerten jedem Publikum den Atem rauben! Das Klavierkonzert war sein erstes eigenes dieser Art gewesen und hatte bereits in Mannheim und München zu jeder Menge Erfolg geführt. Da das Wiener Publikum ein bisschen anders tickte, beschloss er es kurzer Hand umzuarbeiten. Er tauschte den letzten Satz – ein strenger Sonatensatz, reich an Kontrapunktik – gegen eine Mischung aus Variations- und Rondosatz ein, der von „betrüblicher Banalität“ gekennzeichnet war, wie er sagte. Damit traf Mozart genau den Geschmack des Publikums. Es liebte dieses melodisch Volkstümliche in ihm und brachte es summend in die Straßen der Stadt.
Claire Huangci (Klavier)
Claire Huangci möchte „Musik machen, an die man sich erinnert, nicht weil ich so schnelle Finger hatte, sondern weil sie so schön war – so schön, dass sie zu Tränen rührte.“ Die junge Amerikanerin (geb. 1990), deren Wurzel in China liegen, vereint technische Brillanz mit musikalischer Ausdrucksstärke, spielerische Virtuosität mit künstlerischer Sensibilität. Mit neun Jahren startete Claire Huangci ihre internationale Karriere mit Stipendien, Konzerten, Preisen und einer Privatsoiree bei Bill Clinton. Wichtige Impulse erhielt sie dabei von ihren Lehrern Eleanor Sokoloff und Gary Graffman am Curtis Institute of Music in Philadelphia, bevor sie 2007 zu Arie Vardi an die Musikhochschule Hannover wechselte. Einer ihrer großen Vorbilder ist Frédéric Chopin, dem sie ihren großen Durchbruch verdankt: Im Oktober 2009 erhielt sie den 1. Preis beim Internationalen Chopin-Wettbewerb in Darmstadt, im Februar 2010 den 1. Preis und alle Sonderpreise beim Chopin-Wettbewerb in Miami. Heute spielt Huangci ein breites Repertoire und arbeitet weltweit mit renommierten Orchestern wie dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, Sinfonieorchester Berlin, China Philharmonic Orchestra, Indianapolis Symphony oder der Istanbul State Symphony zusammen. Außerdem ist sie regelmäßig bei Festivals wie dem Kissinger Sommer, Menuhin Festival Gstaad, Schleswig-Holstein Musik Festival, dem MDR Musiksommer oder den Schwetzinger Festspielen zu Gast. Im August 2013 erschien ihre Debüt-CD, mit Einspielungen von Solowerken von Tschaikowsky und Prokofjew.
Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern
Die Deutsche Radio Philharmonie ist das jüngste deutsche Rundfunk-Sinfonieorchester. 2007 aus der Fusion der beiden traditionsreichen ARD-Klangkörper, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken (SR) und dem Rundfunkorchester Kaiserslautern (SWR) entstanden, hat das Orchester in kürzester Zeit ein eigenes Profil gewonnen und sich seinen Platz unter den renommierten deutschen Rundfunkorchestern erspielt. Programmschwerpunkte bilden neben dem Vokalbereich das klassisch-romantische Repertoire sowie die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Auftragskompositionen erweitern das Repertoire. Chefdirigent ist seit der Spielzeit 2011/12 der Brite Karel Mark Chichon.