Ihre Eltern haben ihr zu verstehen gegeben, wenn du ein Instrument spielst, dann aber richtig. Das hat sich die australische Jazzmusikerin Anna Butterss zu Herzen genommen: sie spielt ihren mächtigen Bass in allen Lagen und schafft den Spagat zwischen Popmusik, Indie-Rock, Elektronik und Jazz.
Mit ihrem neuen Album „Mighty Vertebrate“ will die Kontrabassistin und Komponistin überraschen und anregen, Hörgewohnheiten zu hinterfragen, indem sie bekanntes anders klingen lässt. Wobei die 33-Jährige einmal mehr beweist, wie experimentierfreudig sie dabei ist.
„Bishop“ aus dem Album „Mighty Vertebrate“ von Anna Butterss
Album-Tipp Jazz Sebastian Sternal: „Turning Point“
Der 1983 in Mainz geborene Pianist und Komponist Sebastian Sternal gehört zu den arriviertesten Jazzmusikern hierzulande. Bereits als Jugendlicher war er unter der Leitung von Peter Herbolzheim Mitglied im Bundesjazzorchester. Die große Big-Band-Besetzung hat Sternal immer fasziniert und nach einem Solo-Projekt hat er nun gemeinsam mit der hr-Bigband, unter dem Titel „Turning Point“, ein Konzept-Album vorgelegt. Unser Musikkritiker Georg Waßmuth hat mit Sebastian Sternal über sein neues Album gesprochen.
Album-Tipp Jazz „Port’Inglês“ von Carmen Souza
Die Sängerin Carmen Souza aus Lissabon liebt die Abwechslung und den Klang diverser Sprachen und Akzente. Sie spielt mit Gesang, Scatting, Improvisation und macht immer wieder auch ihre kapverdischen Wurzeln in ihrer Musik hörbar. Für ihr neues Album „Port’Inglês“ hat sich die Geschichten aus jahrhundertelanger britischer Besetzung der Kapverden erzählen lassen. So beschreibt ein Song die Ankunft des Naturwissenschaftlers Charles Darwin auf der Insel St. Jago. Andere Stücke beschäftigen sich mit Themen wie kultureller Identität, Kolonialismus und Widerstand.
Das Album besticht durch seine Klangfarben, durch die besondere Mischung von Jazz und traditionellen kapverdischen Rhythmen, vor allem aber durch die wandelbare Stimme Carmen Souzas.
Album-Tipp Jazz „Arcs and Rivers“ - Joel Lyssarides & Georgios Prokopiou
Pianist Lyssarides und Bouzouki-Spieler Prokopiou haben sich einen Spaß daraus gemacht, Jazzstandards ins Griechische zu übersetzen. Herausgekommen ist ein musikalisches Experiment, das unbedingt eine Entdeckung wert ist, schwärmt Jazzkritiker Johannes Kaiser.