Verfolgen Sie Musiktrends aus Jazz und Pop.
Zeitgenossen Michael „Curse“ Kurth: „Rap ist der intensivste Ausdruck für Gefühle“
Als Fünfjähriger hörte er zum ersten Mal Hip-Hop, mit Zwanzig war er ein berühmter Rapper: Curse, alias Michael Kurth. Lyrische Texte, tiefe Stimme. Manche nennen ihn den Erfinder des „Emo-Rap“. „Rap ist Musik, Musik ist Kunst und Kunst hat ‘nen Preis“, sang er um die Jahrtausendwende. Vielleicht ahnte er, dass er diesen Preis bezahlen würde: Depression, Schaffenskrise, ein später Neuanfang als systemischer Coach, Bekehrung zum Buddhismus. Rap macht Curse bis heute. Als Legende blickt er zurück auf 50 Jahre Hip-Hop. Und auf seine eigene Entwicklung.
Erklär mir Pop „Evening“ von den Moody Blues
Am 24. April 2024 ist der Musiker Mike Pinder im Alter von 82 Jahren verstorben. Er war Keyboarder und Gründungsmitglied der Moody Blues. Der Popexperte Udo Dahmen würdigt ihn und die Band am Beispiel des Songs „Evening" aus dem Jahr 1967 vom Album „Days of Future Passed“. Es gilt als frühes Konzeptalbum des Progressive Rock, denn die Band beschreibt hier einen Tagesverlauf vom Morgen bis in die Nacht. Moody Blues wurden vor allem durch den Song „Nights in White Satin“ berühmt, das vom gleichen Album stammt.
Bemerkenswert für „Days of Future Passed“ ist grundsätzlich der Einsatz eines Sinfonieorchesters (London Festival Orchestra unter der Leitung von Peter Knight), das in „Evening" im Wechsel mit der Band spielt. Zudem wird der Sound des Albums stark geprägt durch das von Mike Pinder gespielte Mellotron, dessen Klänge er hier der Öffentlichkeit vorstellte. Als er seinem Freund John Lennon vom Mellotron erzählte, wurde es von den Beatles noch im gleichen Jahr für „Strawberry Fields Forever" benutzt. Mike Pinder gilt als Pionier und Entwickler orchestraler Sounds im Rockmusikkontext.
Score Snacks – Die Musik deiner Lieblingsfilme Soul – Musik für den Sinn des Lebens
Was brauchst du wirklich, um glücklich zu sein? – Das fragt sich Joe am Ende von „Soul“. Der Soundtrack hilft ihm auf die Sprünge – oder besser gesagt: eigentlich sind es zwei Soundtracks, die Joe zeigen, was ein erfülltes Leben ausmacht. Wie man zwei völlig verschiedene Soundtrack-Welten erschafft und wie man sie geschickt zusammenbringt, erklärt Malte in dieser Folge.
Film: Soul (2020)
Regie: Pete Docter
Musik: Trent Reznor, Atticus Ross, Jon Batiste
Host und Produktion: Malte Hemmerich
Autor dieser Folge: Nick-Martin Sternitzke
Headwriter: Jakob Baumer
Redaktion: Chris Eckardt
Sprecherin: Henriette Schreurs
Assistenz: Anika Kiechle
Musik „Voyage Voyage“: Eine Entdeckungsreise auf den Spuren französischer Popmusik
In seinem sehr persönlichen Sachbuch „Voyage Voyage – Eine Reise durch die französische Popmusik“ erkundet der Musikjournalist André Boße die französische Musikszene von den 60er-Jahren bis heute und versucht herauszufinden, was ihn daran so fasziniert.
Bisher unterbelichtet Afroamerikanische Entertainer im Kaiserreich
In der Weimarer Republik wurde Jazz populär. Dass afroamerikanische Bühnenkünstler aber auch schon im Kaiserreich viele Auftritte hatten, ist kaum bekannt.
Pop & Jazz Zwischenbilanz – Hörenswerte Neuerscheinungen
Die Hälfte des Jahres ist an Pfingsten schon fast um. Schauen wir also zurück auf die bisherigen Veröffentlichungen aus Global Pop und Jazz. Zwar bleiben wir abseits des Mainstreams, eine Prognose für die Bestenlisten 2024 darf es aber trotzdem geben.
Erklär mir Pop „Video Games“ von Lana del Rey
Der Song wurde 2011 auf Lana del Reys ersten Album „Born to die“ veröffentlicht. Als eine der ersten Künstlerinnen nutzt Lana del Rey, die eigentlich Lizzy Grant heißt, die Möglichkeiten des Internets, um sich in kürzester Zeit in den Pophimmel zu katapultieren. Lana del Rey gilt bis heute als melancholisches Gesamtkunstwerk - Retro-Look, nachdenkliche Texte über Liebe, Leben, Tod. Im September erscheint mit „Lasso“ ihr zehntes Studioalbum.
Jazz Session Homezone - Jazz in Südwest: das SWR Jazz College in Stuttgart
Am 18. April hat das sechste SWR Jazz College stattgefunden, ein Konzertabend mit jungen Musiker*innen aus den Jazzinstituten im Sendegebiet. Es stehen auf der Bühne: das A-Capella-Quintett Lylac aus Mainz, die Soul-Fraktion FRANZI aus Stuttgart, die Sängerin Jil Pappert aus Mannheim samt Band.
Jazz Hörbar unter Strom – „Echoes of the inner prophet“ von Melissa Aldana
Das 1939 von zwei deutschen Emigranten in den USA gegründete Label Blue Note Records ist noch immer ein Aushängeschild der internationalen Jazz-Szene. Wer hier unter Vertrag ist, hat es geschafft! Zu den Auserwählten gehört seit wenigen Jahren auch die Saxofonistin Melissa Aldana. Mit ihrer ersten Veröffentlichung wurde sie direkt für einen Grammy nominiert. „Echoes Of The Inner Prophet“ heißt ihre neue, ebenfalls absolut hörenswerte Produktion - meint unser Jazzkritiker Georg Waßmuth.
Porträt Der Jazzdrummer Billy Cobham wird 80: Virtuose des Jazzrock
Er ist einer der großen Virtuosen des Jazzrocks, ein kraftvoller Schlagzeuger, erfahrener Komponist und Bandleader – am 16. Mai wird Billy Cobham 80 Jahre alt. Der Afroamerikaner mit panamaischen Wurzeln sitzt immer noch unermüdlich hinter seinem großen Drumset auf internationalen Bühnen. Niklas Wandt hat mit Billy Cobham über seine lange Karriere gesprochen.
12.5.2024 | Livemitschnitt Nordic Voices: SWR Big Band feat. Silje Nergaard, Sinne Eeg & Isabella Lundgren
Unter der musikalischen Leitung von Magnus Lindgren hat die mehrfach Grammy nominierte SWR Big Band zum Heimspiel eingeladen – gemeinsam mit den "Nordic Voices" Silje Nergaard, Sinne Eeg und Isabella Lundgren. Hier ist der Konzert-Livemitschnitt aus der Stuttgarter Liederhalle vom 12. Mai in voller Länge zu sehen.
Erklär mir Pop „Chuck E's in Love“ von Rickie Lee Jones
Der Titel hat eindeutige Ohrwurmqualitäten. Er ist auf dem Debutalbum von Rickie Lee Jones veröffentlicht und kletterte auf Platz 4 der US Charts. Besonders die klare, frische Stimme von Rickie Lee Jones begeistert das Publikum bis heute. Jahrelang war die Songwriterin in diversen Clubs von Los Angeles aufgetreten und deshalb gut vernetzt in der Szene. Auf dem Album sind deshalb bekannte Namen zu lesen wie Steve Gadd oder Dr. John.
Jazzalbum Hörbar unter Strom – „Rhythm Dissection“ vom Olga Reznichenko Trio
Schon mit ihrem Debütalbum „Somnambule“ erregte die Pianistin, Komponistin und Bandleaderin Olga Reznichenko Aufsehen. Eine oszillierende Klangsprache wurde ihr von der Kritik bescheinigt. Seit 2012 lebt die gebürtige Russin in Leipzig. Dort hat sie studiert und dort ist sie auch über die Jazzszene hinaus musikalisch sehr aktiv. Beim Label Traumton Records hat Olga Reznichenko mit ihrem Trio unter dem Titel „Rhythm Dissection“ jetzt ihr neustes Album vorgelegt.
Mit seinen häufigen Wechseln in Tempo, Rhythmus und Richtung der Musik ist das Album alles andere als kontemplativ. Aber alle, die es gern etwas spannender mögen, sind gut beraten damit - meint unser Jazzkritiker Georg Waßmuth.