Sie sind so eine Art Traumpaar der deutschen Musik. Sie ist die große Soul Sängerin, er hat den deutschen Hip-Hop geprägt. Sie macht die Platte, er hütet die Kinder – oder umgekehrt – so sah jahrelang das Familien- und Karrieremodell von Joy Denalane und Max Herre aus.
Sechs Alben der Soulsängerin und vier des Rappers sind auf diese Weise im Wechsel entstanden, nie aber kam es zu einem gemeinsamen Projekt der Musiker, die abgesehen von einer kurzen Unterbrechung seit 25 Jahren ein Paar sind. Jetzt, wo die beiden Söhne aus dem Haus sind, ist das erste gemeinsame Album erschienen: „Alles Liebe“. Seit dieser Woche sind Joy Denalane und Max Herre damit auf Tour.
Entscheidung zwischen Sabbatical und Musik
Im Gespräch mit SWR Kultur am Samstagnachmittag erzählen Joy und Max wie es überhaupt zu dem gemeinsamen Album kam. „Die Kids sind aus dem Haus, was nun“, erinnert sich Joy Denalane. „Machen wir ein Sabbatical oder machen wir Musik?“
Liebe gegen den Hass
„Alles Liebe“, so die Überschrift des Gemeinschaftswerks. Es geht nicht nur um die 25-jährige Liebe zwischen Joy und Max, mit allen Höhen und Tiefen, „es geht uns auch um die Liebe in Beziehungen allgemein, erklärt Max Herre, „in Familie, Freundschaft und auch als gesellschaftliches Konzept, als ein Widerstand gegen den Hass, der uns ja allerorten entgegen schlägt.
Zusammenarbeit mit Rapper Tom Thaler
„Als Figur in der Mitte, zwischen uns beiden“ – beschreibt Joy Denalane die Zusammenarbeit mit dem Rapper Tom Thaler als jemanden, der vermittelt und die Gedanken „von uns als Paar aufnimmt und sie weiterentwickelt, das war toll“. Besonders mit Max habe Tom Thaler sehr intensiv an den Rapptexten gearbeitet, „Zuhause im Wohnzimmer bei uns. Ich fand es toll zu beobachten wie viel Ausdauer die beiden hatten.“
Harmonisches Ringen
Über die Arbeit an „Alles Liebe“ sagt Max Herre: „die harmonischste Zusammenarbeit, die wir jemals hatten“. Joy Denalane hingegen schätzt auch „das Ringen für eine Sache, die Freiheit in den Austausch zu gehen und wenn es sein muss auch in den Konflikt“.
Heimspiel in Stuttgart
Gemeinsam freut sich das Paar auf das Konzert am 6. Dezember in Stuttgart – ein Heimspiel, besonders für den dort aufgewachsenen Max Herre. „Es gibt immer wieder tolle Begegnungen dort, die wie eine Zeitreise sind, zurück in meine Vergangenheit.“
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