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Transkarpatien, Tod und Teufel

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Redaktion und Moderation: Anja Höfer

Neue Bücher von Norbert Gstrein, Michael Kumpfmüller und Lisa Eckhart, eine Reise nach Transkarpatien, Triggerwarnungen und ein Rückblick auf Olympia '72 in München

Mit sogenannten Triggerwarnungen sollen Menschen geschützt werden, die besonders sensibel auf bestimmte Themen reagieren. In England versehen manche Hochschulen inzwischen echte  Klassiker mit solchen Warnungen – oder streichen sie gleich ganz aus den Studienplänen. Wir sprechen mit der ARD-Korrespondentin in London, Gabi Biesinger.

Norbert Gstrein bleibt seinen ambivalenten Charakteren treu und liefert mit "Vier Tage, drei Nächte" ein starkes und provokantes Stück Gegenwartsliteratur.

Vor 50 Jahren, am 5. September 1972 ermordeten palästinensische Terroristen 11 Israelis bei den Olympischen Spielen in München – Spiele, die eigentlich ein heiteres und weltoffenes Deutschland präsentieren sollten. Mehrere Neuerscheinungen blicken jetzt zurück und versuchen zu rekonstruieren, was damals wirklich geschah.

Die Kabarettistin Lisa Eckhart legt mit "Boum" ihren zweiten Roman vor und provoziert in bewährter Manier. Als Satire überzeugen kann diese krude Mischung aus Erotik-Krimi und Horror-Thriller unsere Rezensentin allerdings nicht.

Außerdem haben wir den jungen ukrainischen Autor Andrij Ljubka getroffen: Er lebt in Transkarpatien, im äußersten Westen der Ukraine, und hat uns erzählt, wie sich sein Leben seit dem 24. Februar verändert hat.

Michail Bulgakows Klassiker "Der Meister und Margarita" stand Pate für Michael Kumpfmüllers neuen Roman "Mischa und der Meister": Der Teufel und Jesus persönlich tauchen plötzlich auf im pandemischen Gegenwarts-Berlin und sorgen für reichlich Verwirrung.

Nichts für zarte Seelen?
Britische Universitäten entfernen antirassistische Klassiker aus ihren Studienplänen

Gespräch mit Gabi Biesinger, ARD-Korrespondentin in London

Norbert Gstrein – Vier Tage, drei Nächte
Hanser Verlag, 352 Seiten, 26 Euro
ISBN 978-3-446-27398-6
Rezension von Carsten Otte

Olympiabücher München 1972:
Roman Deininger, Uwe Ritzer – Die Spiele des Jahrhunderts
dtv, 528 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3-423-28303-8
Markus Brauckmann, Gregor Schöllgen – München 72. Ein deutscher Sommer
DVA, 368 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3-421-04875-2
Sven Felix Kellerhoff – Anschlag auf Olympia. Was 1972 in München wirklich geschah
wbg, 240 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3-8062-4420-5
Rezension von Eberhard Reuß

Lisa Eckart – Boum
Zsolnay Verlag, 368 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3-552-07307-4
Rezension von Helen Roth

Untergrund-Literatur aus Transkarpatien:
Wie der ukrainische Schriftsteller Andrij Ljubka seinen Landsleuten im Osten hilft
Reportage von Christiane Seiler

Michael Kumpfmüller – Mischa und der Meister
Kiepenheuer & Witsch Verlag, 368 Seiten, 24 Euro
ISBN 978-3-462-05444-6
Rezension von Wolfgang Schneider

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