486 Bücher haben deutschsprachige Verlage für den Preis der Leipziger Buchmesse eingereicht. Am Ende werden am 21. März drei Bücher ausgezeichnet: Je eins in den Kategorien Belletristik, Sachbuch und Übersetzung. Am 29. Februar wurden die für den Preis nominierten Bücher bekannt gegeben, fünf Bücher in jeder Kategorie.
Eine Graphic Novel in der Kategorie Belletristik
Unter den fünf nominierten Büchern ist in der Kategorie Belletristik wohl die größte Überraschung eine Graphic Novel: „Genossin Kuckuck“ von Anke Feuchtenberger.
„Das ist ein unglaublich beeindruckender, dichter Text“, findet Carsten Otte, SWR2 Literaturkritiker: „Ein Text, der aber graphisch dargestellt wird.“ Diesen Band zu nominieren sei eine mutige Entscheidung, weil man sich damit auch für eine Bildsprache entschieden habe.
Carsten Ottes Favorit aber ist das Buch „Minihorror“ von Barbi Marković: „Wer es einmal gelesen hat, kommt nicht mehr davon los.“
Insgesamt finde er an der diesjährigen Nominierung interessant, dass viele Texte nominiert wurden, „die es früher nie in eine solche Auswahl geschafft hätten“, so Otte. Abgesehen von dem bekannten Schriftsteller Wolf Haas würde man auf der Nominierungsliste eher Entdeckungen machen, so Otte, „das ist aber kein Problem, wenn die Qualität stimmt.“
Eine Liste für Entdeckungen
Problematisch sei allerdings, dass die Juryleitung laut ihrer Begründung, eher Bücher bevorzugt habe, die sich mit Fragen des politischen und historischen Bewusstseins beschäftigen. Carsten Otte plädiert jedoch dafür, die Entscheidung der Nominierten solle „ästhetisch und nicht politisch oder historisch begründet sein.“
Leipziger Buchmesse Preis der Leipziger Buchmesse 2024: Das sind die Nominierten
Auch dieses Jahr wird zur Eröffnung der Preis der Leipziger Buchmesse vergeben. Die Liste der Nominierten in den Kategorien Belletristik, Sachbuch und Übersetzung gab die Jury am 29. Februar bekannt.