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Im Wasser. Autoren erzählen vom Schwimmen

Stand
Autor/in
Beate Tröger

Eisbaden und Sommerschwimmen: Vier Autorinnen und Autoren ziehen am liebsten täglich ihre Bahnen und erzählen, wie ihre Leidenschaft fürs Schwimmen das Schreiben beeinflusst.

„Im Wasser ist man ganz im Hier und Jetzt. Und beim Schwimmen öffnen sich Gedankenräume“, sagt die Schriftstellerin Kristine Bilkau. Sie zieht bei jedem Wetter ihre Bahnen in einem Hamburger Bad. Und hat in ihrem Essayband „Wasserzeiten“ über die Leidenschaft fürs Schwimmen geschrieben.

Schwimmen für die Lyrik

Schon lange bewundert die Autorin Marion Poschmann die Eisbadenden, die sich bei Frost und Schnee in den Berliner Seen tummeln. Seit der Corona-Pandemie ist sie selbst Winterschwimmerin. Die Erfahrung dieses Extremsports ist in eine Figur in ihrem aktuellen Roman „Chor der Erinnyen“ mit eingeflossen. Die passionierte Schwimmerin und Lyrikerin denkt auch über Atemrhythmus und Versmaß nach.

In seinem Debütroman „Vom Wasser“ erzählte John von Düffel 1998 von einem, der das Schwimmen liebt. Düffel war in seiner Jugend Leistungsschwimmer; Wasser ist ein zentrales Element in seinem Werk. Bis heute ist Schwimmen für ihn das beste Korrektiv, auch für die Irrtümer und Abwege am Schreibtisch. Das Eintauchen ins Wasser hat für ihn Ähnlichkeiten mit dem Eintauchen in die Fiktion.

Selbstvergessen Bahnen ziehen

Die Lyrikerin und Essayistin Monika Rinck hat in ihrer Poetikvorlesung 2015 in Münster ein Kapitel dem Schwimmen gewidmet. Sie zieht Parallelen zwischen einer Schwimmfibel, die den Bewegungsstil im Wasser verbessert, und einem Gedicht, das die Sprache verbessern kann. Sie schätzt besonders die Selbstvergessenheit, mit der man seine Bahnen zieht.  

Feature-Autorin Beate Tröger ist selbst begeisterte Schwimmerin. Sie hat die vier Literatinnen und Literaten getroffen, im Freibad, im Hallenbad und am See. Und sich erzählen lassen von der Schwerelosigkeit im Wasser, vom Gleichmaß der Bewegung – und davon, wie die Leidenschaft fürs Schwimmen das Schreiben beeinflusst.  

Mehr Literatur über Wasser und Schwimmen

Literatur "Der Sprung ins kalte Wasser"

Er kann dabei helfen, die Komfortzone zu verlassen. Er kann aber auch einen Herzinfarkt zur Folge haben. Doris Anselm untersucht den "Sprung ins kalte Wasser" in seiner ganzen Tiefe. Und verweist auf eine schöne Alternative zu ihm.

SWR2 Matinee SWR2

Forum Der Sprung ins kalte Wasser – Verlernen wir das Schwimmen?

Martin Durm diskutiert mit
Dr. Lilly Ahrendt, Sportwissenschaftlerin, Düsseldorf
John von Düffel, Schriftsteller und Dramaturg
Uwe Legahn, Schwimmpädagoge und Rettungsschwimmer

SWR2 Forum SWR2

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Beate Tröger