Das vorgelesene Buch erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Immer öfter erscheint zu einem auflagenstarken Buch bei der Erstveröffentlichung auch gleich eine Hörbuch-Version.
SWR Kultur stellt Hörbuch-Neuerscheinungen vor sowohl zu aktuellen Büchern, als auch zu Klassikern der Literaturgeschichte.
Hörbuchtipp Thomas Mann – Doktor Faustus
Mehrfach ist unser Kollege Christoph Schröder an Thomas Manns "Doktor Faustus" gescheitert.
Nun gibt er sich und dem Buch eine neue Chance in der Hörbuchfassung.
Hörbuchtipp von Christoph Schröder
Hörbuch Mathe mal unterhaltsam: Fabian Busch liest „Pi mal Daumen“ von Alina Bronsky
Oscar ist ein Überflieger und studiert schon mit 16 im ersten Semester Mathematik. Dort trifft er auf Moni, die in allem das komplette Gegenteil von ihm zu sein scheint. Anders als beide zunächst glauben, können beiden voneinander profitieren: Denn studieren, das ist viel mehr, als auf das richtige Ergebnis zu kommen. Fabian Buch gibt einen sehr glaubwürdigen Nerd ab, kühl und rational und dennoch irgendwie sympathisch.
Hörbuch Verschwörerisch: Rike Schmid liest „Malnata” von Beatrice Salvioni
Mit der Malnata, der Unheilbringenden, spricht man nicht und spielt man nicht – am besten, man sieht sie erst gar nicht an. Francesca wird gegen all diese Regeln verstoßen und herausfinden, dass hinter der so kühn wirkenden Malnata die dennoch verletzliche Maddalena steckt. Die Freundschaft der beiden Mädchen wird im Italien von 1935 auf mehr als eine Probe gestellt werden. Rike Schmid betont in ihrer Interpretation das Geheimnisvolle der Geschichte und gibt ihr dadurch einen unwiderstehlichen Sog.
Hörbuch „Als Anders in mein Leben rollte“ - Ariane Grundies
Ronjas Leben wird auf einmal ganz anders: Ihre Eltern trennen sich, der neue Freund der Mutter bringt zwei Kinder mit in die Patchwork-Familie, und dann bekommt sie auch noch einen neuen Klassenkameraden, der Anders heißt und im Rollstuhl sitzt.
Hörbuch Bewegend: Eva Mattes und Laura Maire lesen „Der Wind kennt meinen Namen“ von Isabel Allende
Gut 80 Jahre trennen die beiden Schicksale voneinander, von denen Isabel Allende erzählt, und doch haben sie eines gemeinsam: Ein Kind, das bei der Flucht vor Gewalt allein zurückbleibt. Samuel, der 1938 mit einem Kindertransport nach England geschickt wird. Und Anita, die 2019 an der US-amerikanischen Grenze von ihrer Mutter getrennt wird. Eva Mattes ist die souveräne und zugleich wandelbare Erzählerin dieser beiden Geschichten, zudem gibt Laura Maire Anita ihre Stimme, die voll kindlicher Verzweiflung steckt, aber auch voller Fantasie, um ihrer Situation wenigstens gedanklich zu entfliehen. Eine große, verzweigte Geschichte großartig umgesetzt.
Hörbuch Familienaufstellung: Marion Elskis liest „Furchen und Dellen“ von Ela Meyer
Der Tod ihres Großvaters führt Chris nach über sechs Jahren zurück in ihre Heimatstadt. Hier wird sie nicht nur mit den Erinnerungen an ihre Kindheit konfrontiert, sondern auch mit dem Grund, weshalb sie ihre geliebte WG damals zurückgelassen hat: Ihre Freundin Doro wollte in der WG ein Co-Elternschaftsprojekt aufziehen. Ela Meyer wirft in ihrem Roman viele Fragen um Familie, Freundschaft und Weiblichkeit auf, denen Marion Elskis in ihrer Interpretation aber ruhig noch etwas mehr Schwung hätte geben können.
Hörbuch Berührend: Nina Kunzendorf liest „Mein drittes Leben“ von Daniela Krien
Linda hat alles, was man sich wünschen kann: Einen Beruf, der sie erfüllt, einen Mann, der sie liebt und eine Tochter, die das perfekte Bild komplettiert. Doch als diese bei einem Unfall ums Leben kommt, stürzt in sich zusammen. Lindas Trauer ist überwältigend, sie zieht sich komplett zurück und findet nur langsam in ein neues Leben zurück. Nina Kunzendorf erweist sich als hervorragende Interpretin: Behutsam macht sie Lindas Schmerz hörbar und gibt einen tiefen Einblick in das Innenleben einer Trauernden.
Hörbuch Mitreißend: Gabriele Blum liest „Gute Ratschläge“ von Jane Gardam
Eliza schreibt Briefe an ihre Nachbarin Joan, die einfach abgehauen ist. Eine Antwort bekommt sie nie, aber das hält sie nicht davon ab, immer weiterzuschreiben. Die Briefe werden zum Tagebuch – nach und nach erfahren wir immer mehr über Elizas Nachbarschaft, deren Geheimnisse und über das Innenleben der Briefeschreiberin, das längst nicht so stabil ist, wie es zunächst scheint. Gabriele Blum macht diese Briefe im wahrsten Sinn des Wortes lebendig und wechselt mit Leichtigkeit vom Plauderton zu ernsthaften Schilderungen und wieder zurück – ein Hörbuch, dem man sich einfach hingeben kann.
Hörbuch Königlich: Matthias Brandt liest „Reise nach Laredo“ von Arno Geiger
Seit er kein König mehr ist, ist Karl nur noch ein alter Mann mit Gicht, der seinen Gedanken nachhängt. Dann begibt er sich mit dem Jungen Géronimo auf eine ungewöhnliche Reise und erlebt, komprimiert auf wenige Wochen, vieles, was ihm bislang verwehrt geblieben ist. Matthias Brandt zeigt hier einmal mehr seine Gabe, die tieferliegende Bedeutung scheinbar schlichter Sätze freizulegen.