Die Debatte zur SWR Bestenliste des Monats September beginnt hinter Gittern: in einem verwunschenen Anwesen mit gut eingezäunten Park. Dort leben „Die Gouvernanten“ von Anne Serre. Ein Märchenroman, den die Diskutanten unisono zauberisch und dicht, kurzum heftig finden.
Kontroverser werden anschließend zwei politische Romane diskutiert, die ins Milieu der sowjetischen Komintern führen: Mark Aldanows „Der Anfang vom Ende“ und Klara Blums „Der Hirte und die Weberin“. Lässt Mark Aldanow in den 1930er Jahren russische Agenten und Diplomaten nach Paris reisen, erzählt Klara Blum von einer sich zeitgleich in Moskau anbahnenden Liebesgeschichte zwischen einer Czernowitzer Jüdin und einem Kommunisten aus China.
Mit dem autofiktionalen Werk „Schneeflocken wie Feuer“ von Elfi Conrad geht es abschließend zurück in die Gegenwart: Ein Buch, das vordergründig davon erzählt, wie eine Schülerin ihren Musiklehrer verführt und ins Unglück stürzt, das hintergründig aber von bundesdeutscher Nachkriegszeit, den Traumata der Vertreibung und bis heute schiefen Geschlechterverhältnissen erzählt.
Platz 1 der aktuellen SWR Bestenliste!
Es diskutieren: Gregor Dotzauer, Cornelia Geißler und Insa Wilke.
Die Textauszüge lesen: Isabelle Demey und Dominik Eisele.
Es moderiert: Katharina Borchardt.
Über diese Bücher wurde diskutiert
Literatur SWR Bestenliste Dezember
Die SWR Bestenliste empfiehlt seit über 40 Jahren verlässlich monatlich zehn lesenswerte Bücher, unabhängig von Bestsellerlisten. Nicht die Bücher, die am häufigsten verkauft werden, bestimmen die Liste, sondern eine Jury, bestehend aus 30 namhaften LiteraturkritikerInnen, wählt die Bücher aus, denen sie möglichst viele LeserInnen wünscht.