Ein Mann sitzt auf dem Gehweg, in seiner Hand hält er eine braune Packung, aus der Milch spritzt. Solche alltäglich wirkenden Motive sind oft auf den großformatigen Fotografien von Jeff Wall zu sehen. Seit Ende der 1970er-Jahre fertigt er sie an – immer wieder in Form von Dia-Leuchtkästen.
Inszenierte Fotografie
Walls Fotos bewegen sich zwischen Dokumentation und Inszenierung. Denn viele seiner Arbeiten sind sorgfältig aus mehreren Einzelaufnahmen komponiert. Inspiriert sind seine Motive immer wieder von Gemälden, Romanen oder Skulpturen.
Jeff Wall nennt „selbst Erlebtes“ als seine Inspirationsquelle, Dinge, die er gesehen oder gehört hat. „Ich denke gern, dass die Fotografie bei der Suche nach Inspiration genauso frei ist wie jede andere Kunstform, wie etwa Poesie, Musik oder Malerei“, sagt Jeff Wall. Und manchmal sind dann eben genau diese Kunstformen auch Inspiration für Walls Fotografien.
Umfangreiche Einzelausstellung in der Fondation Beyeler
Ab dem 28. Januar zeigt die Fondation Beyeler in Riehen (Schweiz) eine Einzelausstellung mit insgesamt 55 Werken von Jeff Wall. Mehrere Arbeiten werden dort erstmals öffentlich zu sehen sein. Trotz Walls jahrelanger künstlerischer Arbeit hat er bislang nur rund 170 Werke überhaupt veröffentlicht.