Es muss ein wirklicher Neuanfang her, sagt Journalist Ludger Fittkau, der seit Jahren über die documenta berichtet. Hintergrund sind die Rücktritte von zunächst zwei und dann allen Mitgliedern der Findungskommission für die Leitung der nächsten documenta. Ludger Fittkau ist der Ansicht: So etwas wie jetzt dürfe nicht passieren.
Dass man angesichts des Angriffs der Hamas wieder Künstlerinnen und Künstler habe, die das Existenzrecht Israels nicht eindeutig bejahten, das könne nicht sein. Ergebnis sei: Es werde nicht über Kunst geredet in Kassel seit Monaten, seit Jahren nicht mehr, sondern immer über Strukturen, über Aufsichts- und Kontrollgremien. Und das sei fatal für eine Weltkunstausstellung.
Kulturmedienschau Israelische Künstlerin tritt aus Documenta-Findungskommission zurück | 13.11.2023
Und wir schauen jetzt in die Kulturseiten der Zeitungen und ins Netz. Da geht es heute unter anderem um die nächste Documenta im Jahr 2027: Eigentlich wollte die Findungskommission für die 16. Ausgabe der Kasseler Kunstschau bis Ende des Jahres eine neue künstlerische Leitung vorstellen. Jetzt hat jedoch die Künstlerin Bracha (sprich `Brah-cha) Lichtenberg Ettinger das Gremium verlassen. Mehr in der Kulturmedienschau von Anja Höfer:
Kulturmedienschau Weiterer Rückzug aus Documenta-Findungskommission | 14.11.2023
Der Nahostkonflikt überschattet weiterhin die Kasseler Documenta: Eine Findungskommission sollte eigentlich bis Ende des Jahres eine Künstlerische Leitung für die nächste Documenta im Jahr 2027 auswählen. Die zurückliegende Weltkunstschau war wegen Antisemitismus und dem Umgang der Kuratoren damit stark kritisiert worden. Am Wochenende hatte die israelische Künstlerin Bracha Lichtenberg Ettinger ihr Amt in der Findungskommission nieder gelegt, weil sie erfolglos um mehr Zeit „zum Innehalten und Nachdenken“ gebeten hatte. Gestern trat nun auch der indische Autor, Kritiker und Kurator Ranjit Hoskoté aus der Findungskommission aus.