Ein Teil der eineinhalb mal ein Meter großen Fotos hängt am Zaun vor dem UN-Gebäude an der 1st Avenue, ein anderer Teil im Gebäude. Wo wirken die Bilder mehr?
"Ich glaube im Freien", antwortet Luigi Toscano. "Nachdem ich aufgebaut hatte, kamen UN-Mitarbeiter auf mich zu und haben mir erzählt: Es ist nicht normal, dass ein New Yorker die Straßenseite wechselt!"
"Am Anfang hatte ich es schwer."
Luigi Toscano erzählt auch vom Beginn seines Projekts. "Am Anfang hatte ich es schwer. Wahrscheinlich hatte ich mein Konzept auch nicht gut dargestellt. Später kam ich über Organisationen und Opferverbände mit Überlebenden in Kontakt. Dann habe ich das Projekt weiterverfolgt, weil es sich herumgesprochen hatte. Überlebende aus der ganzen Welt haben versucht, mich zu erreichen und wollten an diesem Projekt teilnehmen."
Über 200 KZ-Überlebende getroffen
Mit jedem Foto sind auch lange Gespräche verbunden, erzählt Luigi Toscano weiter. "Ich habe über 200 Protagonisten getroffen. Es gab dann einen Punkt, an dem ich nicht mehr weiter konnte, weil ich nicht wusste, wie man das Ganze verarbeitet. Aber ich habe dann einen Weg gefunden, damit umzugehen. Letztendlich bin ich dafür dankbar.
Für die kommenden Ausstellung in Washington konnte ich kürzlich noch Porträts machen. Auch von Rita. Um ihr die Nervosität zu nehmen, habe ich sie angelächelt. Und sie hat zurückgelächelt und gesagt: 'Luigi, ich lächle, ich lächle, denn ich habe überlebt!' Das war sehr bewegend."