Andy Reiner hat in seinem Leben viele Schicksalsschläge erlitten – eine lieblose Kindheit, den frühen Tod des Vaters, den Suizid der Mutter, und das ist längst nicht alles. Vor ungefähr 15 Jahren begann er professionell als Fotograf zu arbeiten.
Früher seien seine Fäuste seine Waffe gewesen, heute sei es die Kamera, sagt Reiner. Er wendet sie quasi gegen die Gesellschaft, um ihr die Schattenseiten zu zeigen und den Blick auf Übersehene und Ausgegrenzte zu lenken: psychisch Kranke etwa oder Menschen, die wegen Ihres Aussehens diskriminiert werden.
Er nimmt sich viel Zeit für die Arbeit mit den Porträtierten, denn oft sind dies hochemotionale Begegnungen. Man könne nicht einfach mit Kamera reinballern und dann wieder verschwinden – „Ich will ja nochmal wiederkommen“, sagt Reiner.