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„Jugend von.“ im Theaterhaus Stuttgart – Theaterstück über Ängste und Sehnsüchte der „Generation Z“

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Autor/in
Sophia Volkhardt
Sophia Volkhardt

Faul, gottlos und verdorben? Der „Jugend von heute“ wird viel nachgesagt. Und der Generationenkonflikt ist nicht neu. Mit ihrem Stück „Jugend von.“ am Theaterhaus Stuttgart wollen Jugendliche aus dem Raum Stuttgart mit den Vorurteilen ihrer Generation gegenüber aufräumen. Über ein halbes Jahr haben die jungen Menschen darüber nachgedacht, wie „die Erwachsenen“ sie sehen und wie sie gesehen werden wollen. Das Stück gibt Einblick in die vielfältigen Ängste und Sehnsüchte der „Generation Z“.

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Eine TV-Show entpuppt sich als Jugendstudie

In einer Reality Show wird die oder der Jugendliche des Jahres gesucht. Dafür gibt es 10.000 Euro. Schnell aber stellt sich heraus: die TV-Show ist eigentlich eine Studie – eigentlich geht es darum, die Jugend „von heute“ zu untersuchen. Und um die Frage: was ist „normal“?

Premiere „JUGEND VON“  im Theaterhaus Stuttgart

Die Idee hinter dem Stück sei, „dass es schon seit Jahrtausenden immer wieder Kritik an ‚der Jugend‘ gibt“, erklärt Theaterpädagoge Jakob Dambacher-Walesch. Die Jugendlichen auf der Bühne hätten sich darüber beschwert, „dass sie immer in eine Schublade gesteckt werden.“

Jugendwort des Jahres – löst bei den Erwachsenen Kopfschütteln aus

Schnell wird klar – die Truppe ist bunt, divers und alles andere als konform. Natürlich gibt es die, die von einer Influencer Karriere träumen – aber eben auch die politisch Interessierten.

Immer wieder wird deutlich: jede Gesellschaft hat ein verzerrtes Bild von ihrer „Jugend“. Bestes Beispiel: das Jugendwort des Jahres, bei dessen Verkündung Erwachsene oft nur verständnislos den Kopf schütteln: „Wie reden die bloß…?“

Sprache Wenn Faust loszieht, um Gretchen zu smashen – Jugendworte erklärt mit Klassikern der Literatur

Alljährlich lässt der Langenscheidt-Verlag Jugendliche über das Jugendwort des Jahres abstimmen. Im gleichen Turnus sind Erwachsene gleichermaßen verwundert wie ratlos über die siegreichen Begriffe. Erklärt anhand von Klassikern der Literatur versuchen wir Licht ins Dunkel der Jugendworte vergangener Jahre zu bringen.

Krieg, Klimawandel – viele Probleme, die die Jugendlichen nicht verursacht haben

 Und die Jugendlichen??

„Wenn man sich unsere Welt und die vielen Herausforderungen, vor denen wir stehen, anschaut, müssen die Jugendliche viele Probleme lösen, die sie nicht verursacht haben“, sagt Theaterpädagoge Jakob Dambacher-Walesch.

„Und das war schon ein großes Thema in der Gruppe. Da geht es um Krieg und Auseinandersetzungen - dass sie sagen – sie können das nicht nachvollziehen. Und natürlich auch das Thema Klimawandel.“    

Premiere „JUGEND VON“  im Theaterhaus Stuttgart

Unendlich viele Möglichkeiten führen auch zu Verunsicherung

Das Stück zeigt: unsere Jugend wächst in einer Zeit des immer schnelleren Wandels auf. Dabei scheint es unendlich viele Freiheiten und Möglichkeiten zu geben – was aber auch zu Orientierungslosigkeit und Verunsicherung führt

Ich habe Angst, nicht verstanden zu werden. Ernste Gespräche zu führen. Mir den falschen Beruf, Partner oder ähnliches auszuführen und unglücklich zu werden. Nie guten Sex zu haben. Den Erwartungen meiner Familie nicht gerecht zu werden. Meine eigenen Erwartungen aufzugeben…

Premiere „JUGEND VON“  im Theaterhaus Stuttgart

Aller Ängste und Zweifel zum Trotz: Sie sind gerne jung

Die über zwanzig Jugendlichen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund begeistern alle mit ihrer Spielfreude und Unerschrockenheit. Viele sind nicht zum ersten Mal dabei. In den anderen Gruppenmitgliedern haben sie Freunde gefunden.

Am Ende der vermeintlichen Reality Show – im Spannungsfeld zwischen Selbstreflexion und Findung – und dem Klischeedenken – sind sich trotz aller Ängste und Zweifel alle einig: sie sind gerne jung – und wollen sich das nicht nehmen lassen.  

Premiere „JUGEND VON“  im Theaterhaus Stuttgart

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