+++ Erste Flut-Wiederaufbauhilfe von der ISB bewilligt +++
19:45 Uhr
In Rheinland-Pfalz sind die ersten Anträge von Flutopfern für den Wiederaufbau privater Gebäude bewilligt worden. Nach Angaben der landeseigenen Investitions- und Strukturbank (ISB) haben jetzt 23 Familien Geld aus dem Fonds erhalten. In den kommenden Tagen werde die Zahl der Bewilligungen stark erhöht, so die Bank. Seit Ende September haben demnach insgesamt 1.240 Bürger alle Unterlagen vollständig eingereicht. Die Betroffenen der Flutkatastrophe bekommen laut Bank zunächst 20 Prozent der bewilligten Summe. Der Rest wird ausgezahlt, wenn sie Rechnungen von Handwerkern und Baufirmen vorlegen. Die CDU-Landtagsfraktion und der Deutsche Caritasverband hatten kritisiert, dass das Bewilligen der Anträge für die Sanierung privater Wohngebäude zu lange dauere. Die ISB teilte mit, das Bearbeiten der Unterlagen sei extrem komplex. Wesentlich schneller wurden laut Bank die Anträge zur Erstattung zerstörten Hausrats bearbeitet. Hier wurden bereits 5.400 bewilligt.
+++ Caritas fordert schnellere Hilfe für Betroffene der Flut +++
16:30 Uhr
Der deutsche Caritasverband fordert von staatlichen Stellen, die Anträge der Flutopfer schnell zu bearbeiten. "Die versprochenen staatlichen Hilfen laufen zu langsam an", kritisierte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa bei ihrem Besuch in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Ein halbes Jahr nach der Flutkatastrophe hat der Verband nach eigenen Angaben die Betroffenen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mit bislang neun Millionen unterstützt. Sechs Millionen Euro seien Soforthilfen gewesen, um beispielsweise neue Waschmaschinen oder Kühlschränke zu kaufen. Drei Millionen Euro stünden für psychosoziale Angebote zur Verfügung. Für den Wiederaufbau in den Flutregionen werde die Caritas weitere 20 Millionen Euro bereitstellen.
+++ Müll in der Ahrmündung bleibt vorerst liegen +++
16:00 Uhr
Der im Dezember im Bereich der Ahrmündung bei Sinzig gesammelte Müll kann immer noch nicht abtransportiert werden. Nach Angaben der Kreisverwaltung Ahrweiler könne dies erst bei trockenem Wetter oder bei Dauerfrost geschehen. Derzeit könne das Gebiet nicht befahren werden, weil die aufgeweichten Wiesen sonst erheblich beschädigt würden. Bei der Räumungsaktion Ende vergangenen Jahres war auch ein Hubschrauber der Bundespolizei im Einsatz, um tonnenweise Müll zu bergen, der durch die Flut angespült wurde. Dieser Müll liegt in großen Säcken noch immer im Naturschutzgebiet der Ahrmündung.
+++ THW verzeichnet drei Millionen Arbeitsstunden +++
12:45 Uhr
Die Flutkatastrophe an der Ahr und in Nordrhein-Westfalen hat beim Technischen Hilfswerk (THW) für deutlich mehr Arbeit gesorgt. Nach Angaben der Organisation wurden im vergangenen Jahr etwa dreimal so viele Einsatzstunden geleistet wie 2020. Insgesamt seien demnach rund drei Millionen Stunden angefallen, mehr als 80 Prozent davon in den Katastrophengebieten, überwiegend in Rheinland-Pfalz und NRW. Dort hatte das THW unter anderem Straßen geräumt, Häuser gesichert oder Behelfsbrücken gebaut. Rund 16.000 Einsatzkräfte waren den Angaben zufolge seit Beginn der Katastrophe für das THW in den Flutgebieten unterwegs. Damit war der Einsatz der größte in der Geschichte des Technischen Hilfswerks.
+++ Behelfsbrücken im Ahrtal müssen bei Extremwetterlagen beobachtet werden +++
8:45 Uhr
Die nach der Flutkatastrophe errichteten Behelfsbrücken im Ahrtal könnten bei steigendem Ahr-Pegel zu einem Problem werden. Die Feuerwehren und die Technische Einsatzleitung des Kreises beobachteten deswegen bei bestimmten Wetterlagen alle Brücken entlang der Ahr, erklärte die Kreisverwaltung Ahrweiler auf Anfrage des SWR. Steige das Wasser zu hoch, müssten an den Behelfsbrücken weitere Abflussmöglichkeiten geschaffen werden. Nach dem Dauerregen zu Beginn der Woche war am Dienstagabend an der provisorischen Brücke in Walporzheim die Auffahrt weg gebaggert worden, weil das Wasser der Ahr fast bis zur Unterkante der Brücke reichte. Es seien nur noch 50 Zentimeter Luft dazwischen gewesen, berichteten Beobachter. Durch die drei Meter breite Lücke, die in die Auffahrt gebaggert wurde, hatte das Wasser dann eine zusätzliche Möglichkeit, um abzufließen. Solche Situationen könnten auch an anderen Behelfsbrücken im Ahrtal entstehen, so die Kreisverwaltung.