Im Eingangsbereich der Geschäftsstelle von Eirene in Neuwied hängt eine riesige Weltkarte. Neben vielen Ländern sind Portraitfotos aufgeklebt - von Menschen, die sich im Auftrag von Eirene für Frieden einsetzen. Bolivien, Mali, Burundi - die Organisation für Entwicklungszusammenarbeit ist in vielen Ländern tätig.
Vor 25 Jahren war Eirene eines der Gründungsmitglieder des Zivilen Friedensdiensts (ZFD), einem Programm, das von der Bundesregierung gefördert wird und Fachkräfte aus Deutschland in verschiedene Konfliktregionen der Welt entsendet.
Einsatz für indigene Frauen in Bolivien
"Unsere Projekte decken eine Vielzahl von Themen ab, von Vergangenheitsaufarbeitung über häusliche Gewalt bis zu Gewalt bei Wahlen", erklärt Ali Al-Nasani, Geschäftsführer von Eirene, die Arbeit seiner Organisation. In Bolivien etwa arbeitet Eirene mit bolivianischen Partnerorganisationen zusammen, die sich für die Rechte von indigenen Frauen einsetzen.
Mit Trainings und Workshops werden zum Beispiel Frauen in Führungspositionen von sozialen Organisationen im Hochland Boliviens geschult, sodass sie die Bedürfnisse und Rechte von Frauen sichtbar machen und einfordern können.
Konflikte gewaltfrei lösen in Mali
Einmal im Jahr treffen sich die Koordinatoren von Eirene aus den verschiedenen Projektländern in der Geschäftsstelle in Neuwied, um sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen und sich weiterzuentwickeln. Mit dabei ist auch Francois Tendeng, der als Koordinator für das ZFD-Projekt in Mali zuständig ist.
Dort ist die politische Situation laut dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung instabil und fast die Hälfte der Bevölkerung lebt unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Die Unsicherheit in dem afrikanischen Land führe immer wieder zu Gewalt, erklärt François Tendeng.
Um der Gewalt entgegen zu wirken, setzt Eirene vor Ort vor allem auf die Arbeit mit Jugendlichen. Diese lernen in Friedensclubs an Schulen, Konflikte gewaltfrei zu lösen und Perspektiven zu entwickeln. "Dort lernen die Jugendlichen, dass es andere Wege im Umgang mit Konflikten gibt als Gewalt", so Tendeng.
Zentraler Friedensdienst verfolgt langfristigen Ansatz
Insgesamt sind derzeit 17 Fachkräfte von Eirene weltweit im Einsatz für den Zivilen Friedensdienst. Für François Tendeng ist dabei besonders wichtig, dass die Programme langfristig angesetzt sind. "Frieden gibt es nicht von heute auf morgen", betont er. Doch der langfristige Ansatz bringe Erfolge. Und Eirene-Geschäftsführer Ali Al-Nasani betont, dass eine gute Entwicklungszusammenarbeit auch aus deutscher Perspektive zentral sei: "Es liegt in unserem eigenen Interesse eine friedlichere Welt zu gestalten."