Amt-O-Mat, Apps und Telemedizin

Digitalisierung: So "smart" ist der Kreis MYK schon

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Autor/in
Christina Nover
Autorin Christina Nover

Seit 2020 gehört der Kreis Mayen-Koblenz zu den vom Bund geförderten "Smart Cities Modellprojekten". Doch was ist dabei schon an Ideen herausgekommen?

Im Kreis Mayen Koblenz hat sich in den vergangenen vier Jahren in Sachen Digitalisierung einiges getan. Im Rahmen der "Smart Cities" finden sich auf der Vorhabenliste des Kreises derzeit 20 Projekte - viele davon sind schon in der Umsetzung. Wir werfen einen Blick auf den aktuellen Stand einiger Ideen.

Ein Beispiel ist das Projekt "Herz.Gesund", das 2022 gestartet wurde und nun im neuen Telemedizinischen Zentrum für Herzinsuffizienz (TMZ) am St. Nikolaus-Stiftshospital in Andernach aufgeht. Das Zentrum ist nach Angaben des Kreis Mayen-Koblenz das erste seiner Art in der Mittelrheinregion. Hier werden Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz überwacht.

Herzkranke profitieren von Telemedizin

Dafür wird eine Software-Plattform und eine App genutzt, welche die Vitaldaten der Patienten an Kardiologen übermittelt. Die Daten werden von den Patienten selbst ermittelt, mithilfe eines Blutdruckmessgeräts, eines Finger-EKG und einer Waage, die täglich einmal benutzt werden. So können laut einer Sprecherin des Stifts frühzeitig Probleme erkannt und behandelt werden und somit unter Umständen sogar Krankenhausaufenthalte vermieden werden.

Ausweis abholen am Amt-O-Mat

Im November 2023 wurde bei der Verbandsgemeindeverwaltung Vordereifel in Mayen der erste Amt-O-Mat aufgestellt. Dabei handelt es sich um Selbstbedienungsterminals der öffentlichen Verwaltung. Hier können bestimmte Anträge gestellt und unter anderem auch Ausweise außerhalb der Öffnungszeiten abgeholt werden. Mittlerweile gibt es noch vier weitere solcher Geräte - nämlich in Bendorf, Vallendar, Kobern-Gondorf und Mendig. Bald soll auch noch ein Amt-O-Mat in Weißenthurm aufgebaut werden.

Digitale Pegelmessstellen an Flüssen in MYK

Spätestens seit der Flutkatastrophe im Ahrtal stehen die Themen Hochwasserschutz und Starkregenvorsorge in den rheinland-pfälzischen Kommunen ganz weit oben auf der To-Do-Liste. Im Kreis Mayen-Koblenz wurden im Rahmen der "Smarten Region MYK10" mehrere digitale Messstationen geschaffen, um das Hochwasserfrühwarnsystem auszubauen. Bis Ende des Jahres sollen weitere folgen - etwa an der Hammesmühle und am Nitzbach. Durch die digitalen Messstationen sollen steigende Pegel schnell erfasst und der Katastrophenschutz verbessert werden.

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Bildungsangebote im MINT-Maker-Space in Bendorf

Mit Robotern interagieren, verschiedene Techniken wie 3D-Druck testen oder mit dem Lötkolben elektronische Projekte meistern - all das und noch viel mehr ist im MINT-Maker-Space in Bendorf möglich. Der spielerische Lernort, der allen Generationen offen steht, wurde im Herbst 2023 eröffnet. Nach Angaben des Kreises wird das vielfältige Angebot von 20 bis 30 Personen täglich genutzt. Über das Smart-Cities-Projekt landeten demnach bisher 150.000 Euro an Fördergeldern im MAKER-Space.

Bei der Eröffnung des MINT-Maker-Space in Bendorf kamen viele Menschen, um zum Beispiel mal das Löten auszuprobieren
Im MINT-Maker-Space in Bendorf kann man verschiedeste Dinge ausprobieren und zum Beispiel den Umgang mit dem Lötkolben erlernen.

Kreis-App soll Orientierung bieten

Seit Ende 2023 gibt es die MeinMYK-App - eine kreisweite App für Mobiltelefone. Hier finden alle Bürgerinnen und Bürger des Kreises schnelle Informationen rund um Verwaltung, Wirtschaft, Freizeit und Alltagsleben. Dazu gehören zum Beispiel auch Nachrichten aus den Kommunen und Veranstaltungstipps. Der Bereich Ehrenamt und Vereine soll ab Herbst in Form einer eigenen Plattform ausgeweitet werden.

Digitales Traumpfädchen

Wer auf dem Traumpfädchen "Sayner Aussichten" in Bendorf-Sayn unterwegs ist, der kann seit dem Frühling beim Wandern auch noch etwas über die Geschichte der Gegend lernen. An verschiedenen Stationen können mit dem Smartphone QR-Codes gescannt werden, über die man dann Videos und Audio-Beiträge angezeigt bekommt. Es handelt sich dabei laut Verwaltung um die erste "digitale Wanderung" im Kreis Mayen-Koblenz.

Schild der digitalen Wanderung Sayner Aussichten
Auf dem Traumpfädchen "Sayner Aussichten" gibt es seit Kurzem Schilder, die man mit dem Smartphone scannen kann, um Informationen zu den Orten zu bekommen.

Die Wanderung wird laut Rhein-Mosel-Eifel-Touristik gut angenommen. Weitere Wanderwege in dieser Form zu "digitalisieren" ist jedoch momentan nicht geplant - vor allem aus Kostengründen.

Ein ähnliches Projekt im Rahmen von "Smart Cities" ist jedoch die "Zeitreise durch MYK". Hier ist laut einem Sprecher geplant, die Geschichte von sieben Attraktionen des Kreises mithilfe von Augmented Reality (AR) zum Leben zu erwecken, beispielsweise die Burg Eltz oder das "Stonehenge der Eifel", den Goloring.

Kreisweites Funknetz

Derzeit entsteht laut der Digitalbeauftragten im Kreis Mayen-Koblenz ein kreisweites Funknetz, das es ermöglicht, Daten energieeffizient und über lange Strecken zu versenden. Demnach sollen dafür in einem ersten Schritt 40 spezielle Antennen aufgebaut werden, die erste wurde im Juni in Vallendar installiert. Über das Funknetz können verschiedenste Echtzeitdaten gesammelt und genutzt werden - zum Beispiel für das Parkraummangement oder für smarte Beleuchtung.

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Literatur und Links
Sascha Lobo: "Die große Vertrauenskrise” (Kiepenheuer&Witsch 2023)
Kathrin Passig: Standardsituationen der Technologiekritik | http://kathrin.passig.de/texte/standardsituationen_der_technologiekritik.html
"Weniger Bildung für die nächste Schülergeneration!” | https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/schule-der-zukunft-mehr-erziehung-weniger-bildung-kolumne-a-1276675.html
Podcast
"Feel the News” mit Sascha und Jule Lobo | https://www.feelthenews.de/
TikTok
teaching finance | https://www.tiktok.com/discover/teaching-finance?lang=de-DE
Professorfinanzen | https://www.tiktok.com/@professorfinanzen?lang=de-DE
Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: dieschulebrennt@auf-die-ohren.com

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