Am digitalsten sind der Untersuchung zufolge die Stadtstaaten Hamburg und Berlin. Am schlechtesten schneidet Thüringen ab. Rheinland-Pfalz steht im Ländervergleich auf Platz 13. Am meisten hapert es hierzuland an der digitalen Infrastruktur: Nur etwa jeder sechste Haushalt ist ans Glasfasernetz angeschlossen; bundesweit ist es fast jeder dritte. Und auch die Unternehmen sind nur unterdurchschnittlich mit schnellem Internet versorgt.
Zahlreiche Faktoren flossen in den Länderindex ein. Dazu gehörten die Zahl der IT-Fachkräfte und neuen Startups, die Verfügbarkeit von Glasfaser-Anschlüssen und Mobilfunkverbindungen mit dem schnellen 5G-Standard, die Nutzung digitaler Behördenleistungen oder die Einstellung der Bevölkerung zur Digitalisierung.
Pluspunkt in RLP: die Infrastruktur für E-Autos
Einziger Pluspunkt für Rheinland-Pfalz: Bei der Ladeinfrastruktur für Elektroautos schneidet das Land überdurchschnittlich ab. Ansonsten bleibt das Land laut der Erhebung des Branchenverbandes in vielen Punkten unter dem Durchschnitt. Es gibt vergleichsweise wenig Startups, wenig IT-Unternehmen und wenige Fachkräfte. Kritisch bewertet wurde auch, dass Informatik kein Pflichtfach an allen Schulen ist.
Weniger zu schleppen und mehr Optionen Schulen in RLP arbeiten immer mehr mit digitalen Schulbüchern
Ist das gedruckte Schulbuch ein Auslaufmodell? An immer mehr rheinland-pfälzischen Schulen wird gewischt statt geblättert, weil Kinder und Jugendliche vermehrt auf Tablets und Notebooks mit digitalen Schulbüchern arbeiten.
Digital-Ranking stellt große Unterschiede zwischen den Ländern fest
"Es zeigen sich enorme Unterschiede zwischen den digital führenden Ländern und den Nachzüglern", sagte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Er verwies darauf, dass auch jenseits der Stadtstaaten und großer Flächenländer wie Baden-Württemberg und NRW kleine Bundesländer in einzelnen Kategorien zu den Vorreitern gehörten: So liege Mecklenburg-Vorpommern in der Kategorie digitale Gesellschaft auf dem ersten Platz. Schleswig-Holstein belege beim Ausbau der digitalen Infrastruktur einen hervorragenden zweiten Platz.
Für den Länderindex hatte der Digitalverband Bitkom alle Landesregierungen befragt, verschiedene Studien und Statistiken ausgewertet sowie eine Umfrage unter mehr als 5.500 Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt. Die Umfrage lieferte repräsentative Ergebnisse für alle Bundesländer.