Flug startete in Belgien

Flugzeug hat 100 Tonnen Kerosin über Pfälzerwald abgelassen

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Autor/in
Jürgen Rademacher
Bild von Jürgen Rademacher, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern

Am vergangenen Freitag hat erneut ein Flugzeug Kerosin über der Pfalz abgelassen - rund 100 Tonnen. Es handelte sich dabei um eine Transportmaschine, die in Belgien gestartet war.

Nach Angaben der deutschen Flugsicherung war die Transportmaschine vom Typ Boeing 747-400 am Freitagnachmittag in Lüttich in Belgien gestartet - Ziel war China. Kurz nach dem Start meldete der Pilot Probleme mit dem Triebwerk. Er ließ daraufhin in rund sieben Kilometern Höhe seinen Treibstoff ab.

Wie man aus den Daten eines Online-Flugtrackers erkennen kann, ist die Maschine rund eine Stunde und zehn Minuten im Kreis über dem Saarland und der Pfalz geflogen - unter anderem über Pirmasens, Zweibrücken, Hauenstein, den Kreis Kusel und Neustadt. Danach konnte die Maschine in Lüttich sicher wieder landen.

Karte zeigt mehrere Schleifen, die das Flugzeug über dem Pfälzerwald geflogen ist
Im Online-Flugtracker kann man sehen, welche Schleifen das Flugzeug geflogen ist.

Ablass von Kerosin über Pfälzerwald nur in Notfällen

Dass Flugzeuge Kerosin ablassen, kommt im Vergleich zu den vielen Flügen, die in Deutschland und Europa stattfinden, eher selten vor. Das ist nur in Notfällen erlaubt, also wenn ein Flugzeug zum Beispiel technische Probleme meldet. Die Piloten entscheiden dann, ob sie notlanden und dafür Kerosin ablassen müssen. Zudem darf das nur in größeren Höhen passieren.

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Für den Ablass des Treibstoffs sind verschiedene Lufträume festgelegt. Sehr oft liegen diese in der Nähe des Startflughafens. Das ist auch der Grund, warum es relativ oft über dem Pfälzerwald passiert - wegen der Nähe zum größten deutschen Flughafen in Frankfurt.

Umweltbundesamt sieht keine Gefahr für Mensch und Natur

Diskussionen gibt es immer wieder darüber, ob der Ablass von Kerosin der Gesundheit der Menschen oder der Natur schadet. Ein Gutachten des Umweltbundesamtes kommt zu dem Schluss, dass das nicht so ist. Der Treibstoff werde beim Ablassen so stark verwirbelt, dass nur geringe Mengen überhaupt den Boden erreichen würden. Und diese seien nicht gesundheitsschädlich.

Dieses Gutachten wird aber von vielen Menschen in der Westpfalz in Zweifel gezogen. Die Landesregierung hat deshalb empfindliche Messstationen auch im Pfälzerwald aufgestellt, um die Belastungen zu messen. Bisher gibt es laut Landesregierungen dort aber keine Messdaten, die außergewöhnliche Werte aufweisen.

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