Offenbar handelte es sich um eine Maschine der Lufthansa vom Typ Boeing 747, die am Donnerstag in Frankfurt mit dem Ziel Johannesburg gestartet war. Wie ein Sprecher der Lufthansa sagte, meldete der Bordcomputer nach rund zwei Stunden Flugzeit Probleme mit dem Bremssystem. Die Piloten hätten sich einerseits aufgrund der Wetterbedingungen dann dazu entschlossen, nach Frankfurt umzukehren. Andererseits sei es auch eine Abwägung gewesen, was die sinnvollste Entscheidung ist. Dabei gehe es auch um den Komfort der Passagiere. So habe keine Eile für eine Zwischenlandung bestanden.
Ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung sagte dem SWR, die Mitarbeiter würden in einem solchen Fall nicht mit den Piloten diskutieren. "Wir machen alles, damit die Piloten die Maschine sicher landen können." Über das "Warum?" werde nicht diskutiert.
Flugzeug kehrt aus Tunesien um
Aus den Daten einer Internetseite für Flugüberwachung geht hervor, dass die Maschine offenbar schon über Tunesien war, bevor sie zurückflog. Sie hat dann über dem Pfälzerwald und dem französischen Grenzgebiet gekreist und dort das Kerosin abgelassen. Das Gebiet ist nach Angaben des Lufthansa-Sprechers dafür vorgesehen, dass dort Kerosin abgelassen werden darf.
Flugzeuge lassen Kerosin ab, wenn während des Fluges ein Problem auftritt und sie außerplanmäßig landen müssen. So verringern die Flugzeuge ihr Gewicht - denn eine Überschreitung des Landegewichtes kann das Risiko für die Menschen an Bord erhöhen.
Immer wieder lassen Flugzeuge Kerosin über der Pfalz ab
Gerade über dem Pfälzerwald wird immer wieder von Flugzeugen Kerosin abgelassen. Die Begründung: Der Landstrich ist nicht dicht besiedelt und liegt in der Nähe der Flughäfen Frankfurt und Köln/Bonn. Immer wieder gibt es gegen den Ablass von Kerosin auch Proteste aus der Bevölkerung. Ein Gutachten sagt zwar, dass der Ablass von Kerosin keine Gesundheitsschäden hervorruft. Die Kritiker glauben das aber nicht und fordern zum Beispiel ein flächendeckendes Netz von Messstationen.
Nach Umkehr bei Tunesien 30 Tonnen Kerosin über Pfalz abgelassen Das sagen Verantwortliche zum jüngsten Kerosinablass über dem Pfälzerwald
Der jüngste Ablass von 30 Tonnen Kerosin über dem Pfälzerwald wirft viele Fragen auf. War er wirklich nötig? Das sagen die Verantwortlichen dazu.
Der Verbandsbürgermeister von Landstuhl, Peter Degenhardt (CDU), fordert eine Erklärung vom Land zu speziell diesem Kerosinablass über dem Pfälzerwald. Für Degenhardt ist es unverständlich, wieso die Maschine in Frankfurt landen konnte, anderswo aber nicht – immerhin sei das Flugzeug trotz technischer Probleme über das Mittelmeer und die Alpen geflogen. Es mache einen Unterschied, ob ein Flugzeug kurz nach dem Start umkehren und über dem Pfälzerwald Treibstoff ablassen muss, um sicher landen zu können. Oder ob es bereits auf halber Strecke war und erst dann wieder zurückfliegt und hier Treibstoff ablässt, so Degenhardt.
Anm. der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels hieß es, das Flugzeug habe 40 Tonnen Kerosin über der Pfalz abgelassen. Die Deutsche Flugsicherung hat die Zahlen korrigiert. Zuerst hatte das Flugzeug den neuen Angaben zufolge 40 Tonnen über der Schweiz abgelassen und dann 30 weitere Tonnen über dem Pfälzerwald.