Ramadan ist für junge Muslime eine besondere Zeit. Auch Jugendliche einer achten Klasse in Mannheim fasten. Ihre Schule stellt sich wie jedes Jahr auf die Fastenzeit ein.
In der Nacht zum Montag hat der muslimische Fastenmontag Ramadan begonnen. Für viele der rund 800.000 Musliminnen und Muslime in Baden-Württemberg, die dazu gesundheitlich, physisch und psychisch in der Lage sind, heißt es nun bis zum 10. April: Nichts essen und trinken - von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Auch Schülerinnen und Schüler der Uhland-Werkrealschule in Mannheim im Stadtteil Neckarstadt fasten mit.
Mannheimer Schülerinnen über Fasten an Ramadan
Alena, Beste, Gülcan und Mine gehen in die achte Klasse, haben türkische Wurzeln und sind Musliminnen. Auch sie halten das Fasten tagsüber streng ein. Der muslimische Glaube gebe ihnen Halt und Kraft bis ans Lebensende, wie eine Schülerin selbst sagt.
Eine andere Schülerin beschreibt, dass sie sich nach dem Fastenmonat "wohl und erleichtert" fühle - wie ein "neugeborener Mensch".
Uhland-Schule stellt Unterricht im Fastenmonat um
Damit den Jugendlichen durch das Fasten keine Nachteile entstehen, stellt sich die Uhland-Werkrealschule in Mannheim jedes Jahr auf Ramadan ein. Denn wer mehrere Stunden am Tag auf Essen und Trinken verzichtet, hat auch weniger Energie. Wenn Arbeiten anstehen, würden diese zum Beispiel auf den Vormittag verlegt, erzählt Schulleiter Matthias Kaiser. Auch der Sportunterricht werde in der Zeit vorgezogen.
Am 10. April geht Ramadan mit dem Fest des Fastenbrechens zu Ende, das in der Türkei auch als Zuckerfest bekannt ist. Ähnlich wie an Weihnachten wird traditionell über drei Tage mit der ganzen Familie gefeiert und gegessen. Kinder bekommen in der Zeit Geschenke und Süßigkeiten.