Spielplatz in Lauffen am Neckar gesperrt wegen Hochwasserschäden

Das war der Liveticker zu den Überflutungen in Baden-Württemberg

Hochwasser in BW: Pegelstände sinken, Fäkalien fließen auf Spielplatz, Frau aus Baum gerettet

In den meisten Hochwasser-Gebieten in Baden-Württemberg entspannt sich die Situation mehr und mehr. In vielen Orten laufen die Aufräumarbeiten. Hier alles Wichtige im Rückblick.

Kitas und Schulen in vielen Gemeinden im Rems-Murr-Kreis und Kreis Ludwigsburg geschlossen

Aufgrund der akuten Hochwasserlage und der möglichen Gefährdung bleiben Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen heute in einigen Orten im Rems-Murr-Kreis und im Kreis Ludwigsburg geschlossen. Besonders betroffenen sind die Städte und Gemeinden Waiblingen, Weinstadt, Remshalden, Winterbach und Remseck am Neckar, wie der Krisenstab des Landratsamtes Rems-Murr-Kreis gerade mitteilte.

Leichte Entspannung im Kreis Biberach

Leichte Entspannung in Ochsenhausen im Kreis Biberach: Dort ist der Pegel der Rottum wieder etwas gesunken. Es zeichne sich langsam Besserung ab, so Bürgermeister Christian Bürkle. Von Freitag auf Samstag waren die Innenstadt und ein Damm im Ortsteil Reinstetten überflutet worden. Zu verzeichnen hatte die Stadt zudem vollgelaufene Keller und die Evakuierung von 15 Menschen aus einer Einrichtung für betreutes Wohnen. Das Landratsamt Biberach kann insgesamt für den Kreis noch keine Entwarnung gegeben.

Überflutete Straßen und Freizeitanlagen in Heilbronn-Franken

Volle Keller, überschwemmte Straßen - das Hochwasser hat auch in der Region Heilbronn-Franken Schaden angerichtet. Im Neckarsulmer Teilort Obereisesheim (Kreis Heilbronn) beispielsweise steht das Wasser rund um das Ernst-Freyer-Freibad sowie die Tennis- und Freizeitanlage "Happy Match" rund einen halben Meter hoch.

Das "Happy Match" in Obereisesheim hat es schwer getroffen: Die Wassermassen bahnten sich den Weg auch ins Innere.
Das "Happy Match" in Obereisesheim hat es schwer getroffen: Die Wassermassen bahnten sich den Weg auch ins Innere.

Auch die Neckartalstraße zwischen Heilbronn-Neckargartach und Neckarsulm ist überflutet. Hier hat die Feuerwehr zum Schutz einen sogenannten "Quick Damm" errichtet. Dieser ist mit Wasser gefüllt und soll die Wassermassen abhalten. Die Neckartalstraße bleibt laut Polizei voraussichtlich mindestens bis Dienstag voll gesperrt.

Im Main-Tauber-Kreis sorgte Starkregen für zahlreiche überflutete Keller. Der Ortskern von Uiffingen stand komplett unter Wasser, die Feuerwehr war mit rund 230 Kräften im Einsatz - auch in Angeltürn und Wölchingen. Aus Lauda-Königshofen wurden 1.000 Sandsäcke zur weiteren Absicherung entlang der Umpfer geliefert.

Außergewöhnliche Einsatzlage im Landkreis Göppingen

Im Landkreis Göppingen herrscht seit dem späten Abend eine sogenannte außergewöhnliche Einsatzlage. Ein Wohngebiet in Ebersbach ist am Abend massiv überschwemmt worden. Seitdem sitzen rund 20 Menschen in neun Häusern fest in einer Sackgasse. Wie die Polizei dem SWR mitteilte, konnten die Rettungskräfte noch nicht zu den Menschen vordringen. Sie befänden sich aber im Obergeschoss und daher nicht in akuter Gefahr. Weitere Menschen in Ebersbach und auch im nahegelegenen Uhingen werden seit dem frühen Morgen evakuiert. Meldungen über Verletzte gebe es bisher nicht.

Der Landkreis hat auch Spezialkräfte aus dem Regierungsbezirk angefordert. Diese sind seit der Nacht vor Ort. Außerdem haben die Wassermassen in Ebersbach eine Lärmschutzwand eingerissen. Die angrenzende B10 wurde dabei überflutet und ist in beide Fahrtrichtungen gesperrt - laut einem Polizeisprecher voraussichtlich bis Dienstag. Auch der Bahnverkehr sei zwischen Göppingen und Ebersbach komplett lahmgelegt, da die Strecke dort unter Wasser steht. Ansonsten gibt es laut Polizei im ganzen Filstal viele vollgelaufene Keller. 

Lein bei Täferrot über die Ufer getreten - Evakuierungen laufen

Bei Täferrot (Ostalbkreis) sind in der Nacht zwei Hochwasserrückhaltebecken voll gelaufen. In der Folge ist die Lein über die Ufer getreten. Bereits in der Nacht haben deshalb rund 300 Menschen nahe der Lein in den Orten Täferrot, Leinzell und Mulfingen ihre Häuser verlassen. Einzelne Menschen wollten in ihren Häusern bleiben. Sie wurden aufgerufen, in die oberen Stockwerke zu gehen. Weil der Wasserstand weiter steigt, wird nun in weiteren Städten und Gemeinden wie Heuchlingen und Abtsgmünd, wo die Lein in den Kocher fließt, evakuiert.

Evakuierte sitzen in einer zur Notunterkunft umfunktionierten Turnhalle an Tischen.
Evakuierte sitzen in einer zur Notunterkunft umfunktionierten Turnhalle in Täferrot im Ostalbkreis an Tischen.

Überflutungen und abgerutschte Hänge im Schwarzwald-Baar-Kreis

Nach den schweren Regenfällen sind im Schwarzwald-Baar-Kreis laut Polizei mehrere Hänge abgerutscht und Unterführungen überflutet. In und um Villingen-Schwenningen, bei Tuningen und Blumberg hat die Polizei überschwemmte Straßen vorläufig gesperrt. Auch in Kehl im Ortenaukreis bleibt der Garten der zwei Ufer zur Sicherheit weiter gesperrt. Das Gelände am Rhein hatte sich in eine Teichlandschaft verwandelt.

Straßensperrungen im Kreis Karlsruhe

Der Wasserstand des Rheins am Pegel Karlsruhe-Maxau hat gestern Abend seinen Höchststand erreicht. Mittlerweile fällt er wieder. Die Schifffahrt zwischen Iffezheim (Kreis Rastatt) und Germersheim ist seit Samstagabend eingestellt. In Rastatt-Plittersdorf ist die Rheinpromenade überflutet. Nach Polizeiangaben gibt es derzeit keine größeren Probleme. Einige Straßen wurden seit dem Wochenende überspült. Derzeit ist zum Beispiel die Albtalstrecke zwischen Waldbronn-Neurod und Marxzell-Fischweier gesperrt. Im Kreis Karlsruhe warnte die Gemeinde Pfinztal am Wochenende auf ihrer Internetseite davor, dass der Bocksbach über die Ufer treten könnte. Die Feuerwehr befüllte Sandsäcke, die abgeholt werden können.

Hochwasserlage am Bodensee weiterhin angespannt

Auch am Morgen ist die Hochwasserlage am Bodensee angespannt. Die Hochwasservorhersagezentrale und die Gemeindeverwaltungen geben noch keine Entwarnung für die Schussen und Seefelder Aach. Alle Bürgerinnen und Bürger sollen nach wie vor vorsichtig sein, die Strömung der Flüsse sei sehr gefährlich.

Besonders betroffen sind in Meckenbeuren (Bodenseekreis) die Ortsteile Kehlen und Brochenzell. Teilweise steht dort immer noch das Wasser auf den Straßen, Brücken und Zugangswege sind gesperrt. Die Grundschule Kehlen wurde überschwemmt und ist bis mindestens Mittwoch geschlossen. In einer Straße in Salem-Stefansfeld wurde laut Landratsamt eine Mauer aus Betonsteinen gebaut, um eine erneute Überflutung der Wohnhäuser zu verhindern.

Bruchholz liegt neben einer Brücke. Ein Bagger hatte das Bruchholz aus dem Fluss Schussen gehohlt. Die Schussen hatte Teile von Meckenbeuren überschwemmt.
Ein Bagger hatte das Bruchholz aus dem Fluss Schussen gehohlt. Die Schussen hatte Teile von Meckenbeuren überschwemmt.

Auch in den Landkreisen Ravensburg, Sigmaringen und Biberach sind die Feuerwehren wegen der Folgen von Dauerregen und Hochwasser im Einsatz. Am Vormittag wollen sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Innenminister Thomas Strobl (CDU) vor Ort in Meckenbeuren ein Bild von der Lage machen. Anschließend ist ein Besuch in der Gemeinde Erbach im Alb-Donau-Kreis geplant.

Evakuierungen auch in Abtsgmünd im Ostalbkreis

Inzwischen ist auch die Bevölkerung in der Tallage entlang der Lein in der Gemeinde Abtsgmünd (Ostalbkreis) dazu aufgefordert, die Evakuierung unverzüglich einzuleiten. Notunterkünfte gibt es in Neubronn im Dorfhaus in der Kapellenstraße 5 und in Pommertsweiler in der Turnhalle, Obere Straße 23. Auch die Bevölkerung in den Tallagen von Täferrot (Ostalbkreis) ist zur Evakuierung aufgefordert. Eine Notunterkunft gibt es in der Turnhalle im Schulweg.

Zweite Flutwelle in Horb am Neckar erwartet

In Horb am Neckar (Kreis Freudenstadt) bereitet sich die Feuerwehr gerade auf eine zweite Flutwelle vor. Bereits gestern ist die Eyach im Stadtteil Mühringen über die Ufer getreten. Die Flutwelle könnte gegen neun Uhr kommen, sagte ein Sprecher der Polizei dem SWR. Sandsäcke sind verteilt, die Hochwasserschutzwände aufgebaut.

Horb am Neckar

Größtenteils sinkende Pegel Hochwasser: Lage in der Region entspannt sich

Keine Unwetter-Warnungen mehr. Auch die Pegel der meisten Flüsse in der Region sinken nach Angaben der Feuerwehren langsam. Vielerorts greift der vorsorgliche Hochwasserschutz.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg

Im Landkreis Tübingen ist die B28 im Bereich der Anschlussstelle Kusterdingen Richtung Reutlingen wegen Überflutung derzeit gesperrt. Hier kam es in der Nacht zu drei Unfällen, verletzt wurde laut Polizei niemand.

Im Schwarzwald-Baar Kreis hat es laut Polizei in der Nacht zahlreiche Feuerwehreinsätze und Straßensperrungen gegeben. Ein Auto war im Wasser eingeschlossen. In Deißlingen im Landkreis Rottweil ist die Hochwassergefahr derzeit noch akut. Die Bürger halten sich bereit, vom Erdgeschoss in das erste Obergeschoss zu ziehen, sagte ein Polizeisprecher dem SWR.

Rems-Murr-Kreis weiter besonders von Hochwasser betroffen

Seit der Nacht ist die Lage im Rems-Murr-Kreis besonders angespannt. In mehreren Gemeinden wie Leutenbach, Winterbach, Weinstadt, Waiblingen und Remshalden gibt es eine Warnung vor extremem Hochwasser. Besonders betroffen war die Gemeinde Rudersberg. Hier stand das Wasser teils kniehoch in den Straßen. Die Feuerwehr rettete mehrere Menschen aus ihren Häusern.

Evakuierungen im Ostalbkreis eingeleitet

In den Gemeinden Heuchlingen, Leinzell, Göggingen Ortsteile Mulfingen und Horn im Ostalbkreis ist die Bevölkerung in den Tallagen dazu aufgefordert, die Evakuierung unverzüglich einzuleiten. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind dazu aufgefordert, Ausweisdokumente, Gesundheitsunterlagen, Gepäck für mindestens 48 Stunden, Hygieneartkel und Mobiltelefone bereitzuhalten.

Wie das Landratsamt mitteilte, sind Notunterkünfte vorbereitet, und können bei Bedarf aufgesucht werden: In Heuchlingen der Kindergarten in der Schulstraße, die Albvereinshütte in der Brackwanger Straße und im Kirchengemeindehaus in der Kirchbühlstraße 13. In Leinzell gibt es eine Notunterkunft in der Schule in der Rosensteinstraße und in Täferrot in der Turnhalle im Schulweg. Schulen und Kindergärten bleiben heute in den betroffenen Kommunen geschlossen.

Extreme Hochwasserlage in mehreren Gemeinden in BW

Die Hochwasserlage hat sich in der Nacht in Baden-Württemberg vor allem in der Region rund um Stuttgart zugespitzt. In der Gemeinde Ebersbach an der Fils im Landkreis Göppingen konnten wegen des Hochwassers etwa 30 Menschen ihre Häuser nicht verlassen. Einsatzkräfte begannen mit der Evakuierung der Gebäude. Über das Internet bat die Gemeinde die Betroffenen Ausweispapiere und das Nötigste einzupacken, um die Nacht außer Haus verbringen zu können.

Das Landratsamt im Rems-Murr-Kreis hat in der Nacht in mehreren Gemeinden vor einer extremen Hochwasserlage gewarnt. Dazu gehörten Winnenden, Schorndorf und Winterbach. In Esslingen haben Arbeiter in der Nacht angefangen einen großen Damm am Wasserhaus aufzuschütten. Mit Sand und Steinen soll verhindert werden, dass der Neckar heute die Innenstadtkanäle flutet.

Wetterdienst: Weiter Dauerregen und Gewitter in BW möglich

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet in Baden-Württemberg auch am Montag gebietsweise Dauerregen und Unwetter. Wie der DWD am frühen Montagmorgen mitteilte, könnten südlich der Schwäbischen Alb bis zum Abend Wassermengen von 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter niedergehen. In Oberschwaben, am Bodensee und Allgäu seien starke Gewitter mit Starkregen möglich. Vereinzelt könne auch Hagel fallen.

Hochwasser in BW - der Montag

Vollgelaufene Keller, überspülte Straßen, evakuierte Häuser: Der Dauerregen hinterlässt seine Spuren im Land. Seit dieser Nacht sind vor allem der Rems-Murr-Kreis und der Kreis Göppingen von akutem Hochwasser betroffen. Die Rettungskräfte sind im Dauereinsatz. Bereits am gestrigen Sonntag waren Tausende Helfer und Einsatzkräfte rund um die Uhr im Einsatz, um überall in Baden-Württemberg das Hochwasser im Griff zu behalten. In einem SWR Extra haben wir die Ereignisse zusammengefasst:

Weitere Informationen für Ihre Region finden Sie unter anderem hier:

BW unterstützt Bayern beim Kampf gegen das Hochwasser

Angesichts der anhaltenden Hochwasserlage entsendet Baden-Württemberg Einsatzkräfte in den nahe der Landesgrenze liegenden bayerischen Landkreis Günzburg. Auf Ersuchen des Freistaates Bayern seien drei Einsatzeinheiten "Sanität und Betreuung" in den Landkreis entsandt worden, teilte das baden-württembergische Innenministerium mit. Die Einsatzkräfte würden Menschen betreuen und versorgen, die wegen des Hochwassers ihre Häuser und Wohnungen verlassen mussten. Zudem werde ein Wasserrettungszug aus Ulm im Landkreis Günzburg eingesetzt, um die Evakuierung von Personen zu unterstützen. Die Einsatzfähigkeit im eigenen Zuständigkeitsbereich werde dadurch aber nicht geschwächt.

Esslingen baut Damm, um Überflutung zu verhindern

Die Stadt Esslingen am Neckar baut einen provisorischen Damm, um eine vorhergesagte Überflutung von Teilen der Innenstadt zu verhindern. Der Scheitelpunkt werde am frühen Montagmorgen erwartet, teilte die Stadt mit. Eine Überflutung der Kanäle im Innenstadtbereich könnte die Folge sein. Vor dem Wasserhaus werden an einem Kanal den Angaben zufolge nun knapp 1.500 Tonnen Stein und Sand aufgeschüttet. In der Umgebung der Baustelle sei mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen, wie die Kommune mitteilte.

300 Menschen im Ostalbkreis vorsorglich evakuiert

In den Orten Leinzell, Täferrot und Mulfingen (Ostalbkreis) sind nach Angaben des Lageszentrums des Ostalbkreises etwa 300 Menschen vorsorglich evakuiert worden. Sie haben demnach freiwillig ihre Häuser und Wohnungen verlassen und sind in Notunterkünften untergekommen. Es handelt sich um Anwohner an der Lein. Es wir erwartet, dass der Fluss in den nächsten 1 bis 2 Stunden über die Ufer tritt und Überschwemmungen verursacht. Zwei Hochwasserrückhaltebecken, die in die Lein abfließen, sind voll und führen Wasser in die Lein ab.

Ulm

Situation am Montagmorgen Aktuelle Hochwasserlage in der Region Donau-Iller und auf der Ostalb

Das Lagenzentrum Ostalbkreis erwartet, dass die Lein am frühen Morgen über die Ufer tritt. 300 Menschen haben ihre Häuser und Wohnungen verlassen und sind in Notunterkünften.

SWR1 Baden-Württemberg SWR1 Baden-Württemberg

Städte- und Gemeindebund: Mehr Eigenvorsorge bei Hochwasserschutz

Angesichts des verheerenden Hochwassers in Teilen von Baden-Württemberg und Bayern fordert der Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Uwe Brandl (CSU), ein Umdenken. "Allen voran braucht es mehr Eigenverantwortung, Eigenvorsorge und Bereitschaft der Gesellschaft, das Problem gemeinsam anzugehen und auch selber aktiv zu werden", sagte Brandl der "Augsburger Allgemeinen". Dazu gehöre, Grundstücke abzugeben, wenn das zum Hochwasserschutz erforderlich sei, aber auch die Mitfinanzierung von Schutzmaßnahmen oder der Verzicht auf das Bauen im Überschwemmungsbereich.

Gerda Hasselfeldt, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, forderte ebenfalls in der "Augsburger Allgemeinen", mehr in den Katastrophenschutz zu investieren. "Deutschland habe diesbezüglich insgesamt Nachholbedarf, sagte die CSU-Politikerin. "Es braucht deshalb eine Zeitenwende, insbesondere, was die nachhaltige und zukunftsgerichtete Finanzierung des Bevölkerungsschutzes angeht."

Deutscher Wetterdienst hebt Unwetterwarnungen auf

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat alle Unwetterwarnungen vor schweren Gewittern mit Starkregen für Deutschland aufgehoben. Weiterhin gibt es demnach vor allem in Süddeutschland aber noch gebietsweise schauerartige Regenfälle mit Potenzial für Starkregen, wie der DWD am frühen Montagmorgen mitteilte

Extreme Hochwassergefahr in Teilen des Rems-Murr-Kreises

Teile des Rems-Murr-Kreises erleben wegen des Hochwassers eine sehr unruhige Nacht. Das Landratsamt hat für die Städte und Gemeinden Kaisersbach, Rudersberg, Leutenbach, Winnenden, Schorndorf, Winterbach, Remshalden, Waiblingen und Weinstadt vor einer extremen Hochwasserlage gewarnt. Wer nicht in das Gebiet muss, soll die Region meiden. Die Behörde fordert die Bewohnerinnen und Bewohner auf, bei Überschwemmungsgefahr nicht in Keller oder Tiefgaragen zu gehen. Persönliche Wertgegenstände sollen in höher liegende Gebäudeteile gebracht werden, Strom und Heizungen in gefährdeten Räumen abgesteltt werden. "Gehen Sie nicht an Gewässer, die Hochwasser führen. Flutwellen können Sie überraschen und das Ufer kann einbrechen", heißt es in der Warnmeldung.

Menschen aus Häusern in Leinzell gerettet

Wegen des Hochwassers sind auch in Leinzell (Ostalbkreis) Menschen aus ihren Häusern gerettet worden. Das hat die Deutsche Presse-Agentur gemeldet. Wie ein Polizeisprecher demnach mitteilte, gab es in dem überfluteten Ort im Ostalbkreis Evakuierungen. Durch die Gemeinde fließt die Lein.

Stadt Ebersbach bereitet Evakuierung vor

In Ebersbach (Kreis Göppingen) ist die Hochwasserlage weiter kritisch. Die Stadt kündigte auf ihrer Homepage an, die Evakuierung für Anwohner der Fischerstraße, Filswiesenstraße, Gentenriedweg und Stuttgarter Straße vorzubereiten. Sie ruft die Menschen dort auf, die wichtigsten Unterlagen wie zum Beispiel den Personalausweis sowie das Nötigste einzupacken, um für eine Nacht außer Haus gerüstet zu sein. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Häuser sollen sich in den oberen Stockwerken aufhalten.

In Ebersbach fällt heute der Unterricht in der Raichberg Realschule auf jeden Fall aus. Weitere Informationen zu anderen Schulen und Kitas gibt es noch nicht.

Fils tritt in Uhingen über Ufer

In Uhingen (Kreis Göppingen) ist die Fils im Bereich der Schulstraße und der Filsstraße großflächig über die Ufer getreten. Die Feuerwehr warnt davor, Keller und Tiefgaragen zu betreten. Es bestehe Lebensgefahr. Nach Angaben der Polizei wurden Menschen aus einigen Häusern geholt. Nach derzeitigem Stand gibt es keine Verletzten.

Unwetter auch noch am Montag in BW möglich

In Baden-Württemberg müssen sich die Menschen heute erneut auf kräftige Gewitter und Starkregen einstellen - auch Unwetter werden erwartet. Ab den Mittagsstunden seien südlich des Mains bis zur Donau kräftige Schauer und Gewitter mit Starkregen mit etwa 15 bis 25 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in der Nacht mit. Örtlich könnte es auch zu Unwettern mit Regenmengen bis zu 40 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit oder 70 Litern in wenigen Stunden kommen.

Das aktuelle Wetter für euren Ort findet ihr immer in unserer SWR Aktuell-App oder auf unserer Wetter-Seite. Den Wetterbericht aus der SWR Aktuell-Sendung von gestern Abend seht ihr hier:

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Bahnverkehr am Montag stark eingeschränkt

Wegen der Unwetterschäden bleibt der Bahnverkehr im Süden Deutschlands am Montag stark beeinträchtigt. Die Deutsche Bahn teilte in der Nacht mit: "Wir raten von Reisen in die betroffenen Hochwassergebiete in Bayern und Baden-Württemberg ab und empfehlen, nicht notwendige Reisen zu verschieben. Bitte rechnen Sie zusätzlich damit, dass es bei den noch verkehrenden Zügen zu einer sehr hohen Auslastung kommt."

Nach Angaben der Bahn kann der Fernverkehr München von Norden und Westen derzeit nicht anfahren. Für die Nacht wurden in Stuttgart, Nürnberg und München für Reisende Aufenthaltszüge eingerichtet. Die Deutsche Bahn hat ihre Kulanzregelung auf Montag ausgedehnt: Wer bis einschließlich Sonntag eine Fahrkarte für den Zeitraum von Sonntag bis diesen Montag gekauft hat und seine Fahrt wegen der der Unwetterschäden verschieben möchten, kann später reisen. Die Zugbindung sei für diese Fahrkarten aufgehoben, teilte das Unternehmen mit.

Im Leintal laufen Vorbereitungen für eine Evakuierung

Das Landratsamt des Ostalbkreises hat die Menschen in den Gemeinden Abtsgmünd, Heuchlingen, Leinzell und Täferrot aufgerufen, sich auf eine Evakuierung vorzubereiten. Die Bewohnerinnen und Bewohner in den Tallagen des Leintals sollen ihre Ausweisdokumente bereithalten, sowie Gesundheitsunterlagen und notwendige Medikamente, Gepäck für mindestens 48 Stunden, Hygieneartikel und Mobiltelefone. In Heuchlingen, Leinzell und Täferrot wurden Notunterkünfte vorbereitet.

Polizei: "Lage in Rudersberg komplett unübersichtlich"

Heftige Unwetter haben am Sonntagabend zu Hochwasser im Rems-Murr-Kreis geführt. Die Lage sei vor allem in der Gemeinde Rudersberg angespannt, so ein Sprecher der Polizei. "In Rudersberg ist Land unter, alles ist überflutet", sagte er. Etwa 20 Menschen sind in neun verschiedenen Häusern in einer Sackgasse eingeschlossen, die unter Wasser steht. Die Rettungskräfte haben Probleme hinzukommen. Die Lage sei noch komplett unübersichtlich, sagte der Sprecher. Die untere Katastrophenschutzbehörde des Landkreises Göppingen hat mittlerweile eine außergewöhnlichen Einsatzlage festgestellt. Diese ist unterhalb der Auslösung eines Katastrophenfalles einzuordnen, räumt den Kreisbehörden laut Landratsamt jedoch bereits gewisse Kompetenzen ein.

In Berglen (Rems-Murr-Kreis) verwandelte der Starkregen die Hauptstraße in einen reißenden Fluss. Die Feuerwehr ist im Dauerseinsatz. Es gibt mehrere hundert Einsatzstellen. Betroffen sind neben Oppelsbohm und Rettersburg auch Gebiete im Süden von Berglen, wo es laut der Feuerwehr "viele Erdrutsche" gab und Landstraßen versperrt sind.

Die Hauptstraße in Berglen (Rems-Murr-Kreis) hat sich in einen reißenden Fluss verwandelt. Wasser schießt durch die Straße.
Die Hauptstraße von Berglen (Rems-Murr-Kreis) ist nach einem Starkregen ein reißender Fluss.

Auch in der Gemeinde Gschwend (Ostalbkreis) war es nach einem Dammbruch am Sonntagabend zu Hochwassereinsätzen gekommen. Die Feuerwehr rettete Anwohner aus den umliegenden Häusern im Ortsteil Neumühle. Verletzt wurde niemand.

Auch in Schorndorf steigen Pegel von kleineren Flüssen

Auch in Schorndorf (Rems-Murr-Kreis) hat der Starkregen am Abend die Pegel von mehreren kleineren Flüssen ansteigen lassen. Im Wieslauftal führt der Regen laut Stadt zu einem schnellen Anstieg der Pegelstände von Wieslauf und Zuflüssen. Einzelne Straßen im Schorndorfer Stadtteil Miedelsbach sind aufgrund des Wassers und teilweise starker Strömung unpassierbar. Der Schorndorfer Oberbürgermeister Bernd Hornikel (parteilos) bestätigte laut Medienberichten die dramatische Lage in Miedelsbach. Menschen seien eingeschlossen, Notrufe gingen ein. Die Feuerwehr warnt auch die Menschen im Wohngebiet Schorndorf Nord vor dem Hochwasser. Sie sollen sich laut Mitteilung in die oberen Stockwerke begeben.

Menschen in Ebersbach in ihren Häusern eingeschlossen

In der Stadt Ebersbach an der Fils (Kreis Göppingen) sind nach Angaben der Polizei einige Bewohner wegen des Hochwassers in ihren Häusern eingeschlossen. Menschen seien nach bisherigen Erkenntnissen nicht zu Schaden gekommen, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die Bundesstraße 10 sei rund um die Stadt gesperrt, das Wasser stehe teilweise kniehoch. Autos, die noch auf der Straße gewesen seien, seien noch heruntergeholt worden. Wassermassen haben an der Bundesstraße eine Lärmschutzwand durchbrochen und die Fahrbahnen überflutet. Das Wasser auf der Straße komme überwiegend von der Fils, die in der Nähe verläuft, aber auch von Hängen. Die Bahnlinie von Göppingen nach Ebersbach sei ebenfalls gesperrt.

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