In der Region Heilbronn-Franken sind die Feuerwehren weiter in Alarmbereitschaft und auch stellenweise im Einsatz. In Lauffen am Neckar (Kreis Heilbronn) sind bereits die ersten Keller mit Wasser vollgelaufen, wie die Feuerwehr bestätigt. Das Wasser drücke vor allem aus den Kanälen und sorgt für Überschwemmungen. Die Ortsdurchfahrt wurde gesperrt. Die Lage sei aber noch überschaubar, heißt es. In Bad Friedrichshall (Kreis Heilbronn) wurde bereits eine Hochwasserwand am Mühlwörth zum Schutz aufgebaut, wie die Feuerwehr mitteilt. In Braunsbach (Kreis Schwäbisch Hall) wurde der Naturcampingplatz vorsorglich von den Betreibern geräumt. Rund 50 Gäste traten vorzeitig die Heimreise an.
Heilbronner Feuerwehr liefert Sandsäcke in den Kreis Göppingen
Im Stadtkreis Heilbronn sei die Lage ruhig, wie ein Sprecher bestätigt. Nur im Stadtteil Sontheim wurde am Samstag eine Straße unterspült. Über das Regierungspräsidium Stuttgart kamen derweil Anfragen nach Sandsäcken. Etwa 10.000 Stück lieferte die Heilbronner Feuerwehr in den Landkreis Göppingen. Dort sei der Bedarf höher, wie es hieß.
Dauerregen in der gesamten Region
Unwetterwarnungen vor "ergiebigem Dauerregen" gibt es vom Deutschen Wetterdienst in Heilbronn-Franken für die Kreise Hohenlohe, Schwäbisch Hall, Teile des Main-Tauber-Kreises sowie des Stadt- und Landkreises Heilbronn. Vor allem im Bereich der Hohenloher Ebene wird ein teils extrem ergiebiger Dauerregen erwartet.
Schifffahrt auf Neckar eingestellt
In Gundelsheim (Kreis Heilbronn) wird genau auf den Neckarpegel geschaut. Der Kommandant der Feuerwehr, Tobias Gärtner, erwartet den Höhepunkt des Hochwassers in der Nacht auf Sonntag. Er rechnet mit einer Marke von 7,00 bis 7,30 Meter. Das prognostiziere die Hochwasservorhersagezentrale. Gefährdete Gebiete und Stadtteile würden engmaschig von den Einsatzkräften beobachtet, auch in der Nacht.
Sandsäcke abfüllen für das drohende Hochwasser
Auch die Feuerwehr Heilbronn hält sich bereit: Sprecher Jürgen Vogt geht von einem Hochwasser aus, wie es alle zehn Jahre vorkommt. Ganz konkret heißt das für die Feuerwehren auch: Sandsäcke mit einer Maschine abfüllen. Mit einer Heilbronner Firma für Kies und Sand habe man vereinbart, dass die Feuerwehr am Wochenende Zugang bekomme, wenn nötig. "Dieses Mal", so Vogt, " soll wirklich in den nächsten drei Tagen eine Niederschlagsmenge von 60 bis 100 Liter auf den Quadartmeter runterkommen." Die Einsatzkräfte rechnen damit, dass die Flüsse ansteigen und dass es zu Hochwasser in verschiedenen Gebieten kommt.
Flüsse und Bäche können über die Ufer treten
Der Musikverein Kochertürn (Kreis Heilbronn) hat wegen des erwarteten Hochwassers sein dreitägiges Musikfest abgesagt. Das Landratsamt Schwäbisch Hall gab in einer Mitteilung heraus: Es kann "lokal zu Hochwasser an den Flüssen und Bächen kommen".
Zuletzt gab es in Heilbronn-Franken Mitte Mai in Gemmingen (Kreis Heilbronn) ein "Jahrtausend-Unwetter". Verletzt wurde niemand. Noch immer aber sind die Auswirkungen in dem über 5.000-Einwohner-Ort zu spüren.