Eine von drei in Deutschland brütenden Falkenarten

Turmfalken-Population: weitere 30 Baby-Vögel in Wangen

Stand
Autor/in
Wolfgang Wanner
SWR-Redakteur und Redaktionsleiter Wolfgang Wanner Autorin Bild
Onlinefassung
Esther Leuffen
SWR-Redakteurin Esther Leuffen Autorin Bild

Es ist für den NABU in Wangen jedes Mal ein besonderes Erlebnis: Nach der erfolgreichen Ansiedlung im Jahr 2021, hat sich eine Turmfalken-Population entwickelt - und nun weiteren Nachwuchs bekommen.

In Wangen im Allgäu sind in den zurückliegenden Tagen insgesamt 29 junge Turmfalken beringt worden. Sie sind in Nistkästen ausgeschlüpft, um die sich Stadt und NABU kümmern. Bereits im vergangenen Jahr sind ein erstes Mal mehr als 20 Jungtiere beringt worden.

Gerhard Lang vom NABU und Stefan Gufler vom Bauhof (links) kümmern sich um die Falken und beringen die Jungtiere. Bisher haben sie fünf Nistkästen an Toren und Türmen der Stadt angebracht. Die Turmfalken am Ratlochturm sind auch mit einer Webcam zu beobachten.

Genügend Nahrung im Umland

Den Erfolg des Falkenprojekts erklärt Gerhard Lang vom NABU damit, dass die Nistmöglichkeiten ideal sind und es außerhalb von Wangen auf den Wiesen genug Nahrung für die Turmfalken gibt. Turmfalken ernähren sich von Kleinnagern wie etwa Wühlmäusen. Stefan Gufler hofft, dass die Falken auch immer wieder einen Partner finden und zum Brüten kommen.

Ein 14 Tage alter Turmfalke. Insgesamt sind in Wangen im Allgäu (Kreis Ravensburg) in den vergangenen Tagen 29 Jungfalken beringt worden.
Ein 14 Tage alter Turmfalke. Insgesamt sind in Wangen im Allgäu (Kreis Ravensburg) in den vergangenen Tagen 29 Jungfalken beringt worden. Bild in Detailansicht öffnen
Stefan Gufler vom Bauhof Wangen (links) und Gerhard Lang vom NABU bei der Beringung eines Turmfalken in Wangen im Allgäu.
Stefan Gufler vom Bauhof Wangen (links) und Gerhard Lang vom NABU bei der Beringung eines Turmfalken in Wangen im Allgäu. Bild in Detailansicht öffnen
Ein nicht ausgebrütetes Falkenei.
Ein nicht ausgebrütetes Falkenei. Bild in Detailansicht öffnen
Ein Jungfalke im Nistkasten.
Ein Jungfalke im Nistkasten. Bild in Detailansicht öffnen
Das Bild auf dem Ravensburger Tor zeigt Friedrich II, der als Gründer der Stadt Wangen gilt und auf der Hand einen Falken trägt.
Das Bild auf dem Ravensburger Tor zeigt Friedrich II., der als Gründer der Stadt Wangen gilt und auf der Hand einen Falken trägt. Bild in Detailansicht öffnen

29 Turmfalkenbabys beringt

In diesem Jahr sind 29 Turmfalkenbabys beringt worden. Auf den Ringen steht jeweils eine Identifikationsnummer, die in einem zentralen Register erfasst wird. Darüber hinaus sind die Vogelwarte Radolfzell und Germania als Herkunftsort verzeichnet. Nach der Beringung werden die Turmfalken außerhalb des Nistkastens von den Eltern noch ungefähr einen Monat gefüttert. Danach müssen sie auf eigenen Füßen stehen und verteilen sich in der Gegend.

Pflege der Nistkästen

Stefan Gufler vom Bauhauf stellt die Nistkästen her, bringt sie an und pflegt sie. Im Winter werden sie gereinigt und mit Hobelspänen und Nistmaterial ausgestattet. Danach kontrolliert Gufler sie einmal in der Woche. Brüten die Falken, zählt er die Eier. Ansonsten lässt er die Vögel dann in Ruhe und hofft, dass alles gut geht. Im Bauhof hat er inzwischen auch schon einen Nistkasten am Salzsilo aufgestellt. In der Mittagspause beobachten viele Mitarbeiter die Flüge der Turmfalken oder ihre Luftkämpfe, um Krähen zu vertreiben.

Turmfalkenprojekt auch auf Landesgartenschau in Wangen

Zwei Turmfalkenpaare haben sich auf dem Landesgartenschaugelände einen Nistplatz gesucht, erzählt Gerhard Lang. Sie brüten dort in alten Krähennestern. Die Stadt Wangen informiert auf der Landesgartenschau über die Turmfalkenprojekt. Zu sehen ist etwa ein Modell der Nistkästen. Außerdem bietet Gerhard Lang auch Führungen zur Beobachtung der Turmfalken zu den Türmen und Toren der Stadt Wangen im Allgäu an.

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