Hochwasser am Rhein bei Karlsruhe

Straßen wegen Überflutung gesperrt

Hochwasser in der Region Karlsruhe: Schifffahrt auf dem Rhein wohl bis Freitag eingestellt

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Sven Huck
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Markus Bender
Markus Bender, SWR

Die Schifffahrt auf dem Rhein bei Karlsruhe ist wegen Hochwassers weiter eingestellt. Der Regen der vergangenen Tage hat in der Region vereinzelt Straßen überflutet.

Das Hochwasser des Rheins und seiner Zuflüsse sorgte für zahlreiche kleinere Einsätze von Feuerwehr und THW in der Region. Neben kleineren Hangrutschen in Gaggenau wurden einige Straßen überspült. Am Rhein erreichte der Wasserstand am Pegel Karlsruhe-Maxau am Sonntagnachmittag den Höchststand, mittlerweile fällt er wieder. Eine zweite Welle wird erwartet, weshalb der Fluss wahrscheinlich bis Freitag für den Schiffsverkehr gesperrt bleiben wird.

Der Überblick:

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Rheinschifffahrt bei Karlsruhe wohl bis Freitag eingestellt

Die Stadt Rastatt teilte mit, dass nach Einschätzung der Hochwasserzentrale Baden-Württemberg der Rhein am Mittwoch erneut auf Pegelstände wie am vergangenen Sonntag erreichen könnte und vermutlich auch in dieser und der kommenden Woche erhöht bleibe. Die Fährstraße in Plittersdorf bleibe daher bis auf Weiteres gesperrt.

Die Hochwasserzentrale Baden-Württemberg rechnet damit, dass die Pegelstände am Rhein bis voraussichtlich Freitag wieder unter die für die Schifffahrt kritischen Werte sinken. Dann werde auch der Schiffsverkehr zwischen Iffezheim und Germersheim wieder aufgenommen, hieß es.

Am Oberrhein am Pegel Maxau bei Karlsruhe seien die Wasserstände derzeit wieder rückläufig. Hier war die Marke von 7,50 Metern überschritten worden. Am Dienstagmittag lag der Rheinpegel noch bei knapp acht Metern. Die Experten erwarten eine zweite Hochwasserwelle mit einem kurzfristigen Wiederanstieg bis Mittwoch. Ab Donnerstag oder Freitag könne der Rhein voraussichtlich für die Schifffahrt wieder freigegeben werden. Zuletzt konnten im Dezember die Schiffe auf dem Rhein bei Karlsruhe tagelang nicht fahren.

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Region Rastatt: Schwimmbad und Kurpark überflutet

Die anhaltenden Niederschläge haben laut Landratsamt Rastatt im Murgtal zu starken Wasserführungen im Sulzbach und Igelbach geführt. Dadurch kam es im im Sulzbacher Schwimmbad und im Kurpark Gernsbach zu Überflutungen. Vereinzelt waren Keller mit Wasser geflutet, wodurch die Feuerwehr zum Einsatz kam.

Mehrere kleinere Hangrutsche in Gaggenau

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Vorsichtsmaßnahme: Sandsäcke in Pfinztal verteilt

In Pfinztal (Kreis Karlsruhe) drohte am Wochenende der Bocksbach über die Ufer zu treten. Die Situation habe sich seit Sonntagabend wieder entspannt, heißt es von der Ortsverwaltung. Die Freiwillige Feuerwehr war dort seit dem frühen Sonntagmorgen im Einsatz, die Kommune hatte Sandsäcke zur Verfügung gestellt, die am Ende aber nicht benötigt wurden.

Vor einem Haus in Pfinztal sind Sandsäcke gestapelt
Vor einem Haus in Pfinztal sind Sandsäcke gestapelt

Ausfälle im Fernverkehr bei der Bahn

Am Sonntag waren mehrere Fernverkehrsstrecken der Bahn von Unwetter-Auswirkungen im Süden betroffen. Unter anderem fielen laut Bahn Züge aus auf den Strecken Karlsruhe-Stuttgart-Crailsheim-Nürnberg und Karlsruhe-Stuttgart-Ulm-Augsburg-München. Die Bahn riet von Reisen in Gebieten in Bayern und Baden-Württemberg ab, die von Hochwasser betroffen sind. 

Überflutung in Gernsbach abgewehrt

Einen weiteren Einsatz aufgrund des Dauerregens meldet die Freiwillige Feuerwehr Gernsbach im dortigen Kurpark. Aufgrund der Niederschläge hatte es einen rasanten Anstieg des Wasserspiegels im Kurparksee und im Igelbach gegeben. Weil eine Überflutung der angrenzenden Wege und Straßen drohte wurde durch Mitarbeiter des Bauhofs ein Stauwehr geöffnet und durch die Feuerwehr Sandsäcke ausgelegt. Ein Überlaufen des Kurparksees und des Igelbachs konnte so verhindert werden.

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Einzelne weitere Straßen gesperrt

Hochwasser ist auch an den Zuflüssen des Rheins möglich. Bisher gab es nach Polizeiangaben aber keine größeren Probleme. Bei Birkenfeld (Enzkreis) musste eine Kreisstraße gesperrt werden. Laut Polizei wurden rund 100 Meter Fahrbahn überflutet, weil ein Bach über die Ufer getreten ist. Wegen Überflutung der Fahrbahn war am Wochenende auch die Albtalstrecke zwischen Waldbronn-Neurod und Marxzell-Fischweier gesperrt.

THW unterstützt Einsatzkräfte rund um Ulm

Das THW aus Mittelbaden liefert rund 35.000 ungefüllte und 4.500 gefüllte Sandsäcke in die Hochwasserregion im Osten von Baden-Württemberg. Dabei gehen die gefüllten Sandsäcke nach Bad Waldsee und die ungefüllten ins Logistiklager des THW, wo sie gefüllt werden. Die Kolonne hat sich am Samstag mit sieben Lkw auf den Weg gemacht. Auch das THW aus Pforzheim unterstützt die Kollegen rund um Ulm.

Aus dem Landkreis Karlsruhe waren Strömungsretter der DLRG an der Donau bei Günzburg im Einsatz. Sie halfen dort mit, bedrohte Anwohner zu evakuieren. Die 23 Helfer wurden am Dienstag zurück erwartet. Ein Unterstützungsfahrzeug der Bruchsaler Feuerwehr mit einer starken Pumpe wurde aus Hessen angefordert und ist derzeit noch auf dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerks Biblis am Rhein im Einsatz.

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Ein Schild bei einer Straßensperrung
Die Zufahrt zur Rheinpromenade in Rastatt-Plittersdorf ist gesperrt.

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