In den meisten Hochwasser-Gebieten in Baden-Württemberg entspannt sich die Situation mehr und mehr. In vielen Orten laufen die Aufräumarbeiten. Hier alles Wichtige im Rückblick.
Hochwasser und Versicherung: Was ist zu beachten?
Nach extremem Dauerregen sind in Baden-Württemberg in vielen Gegenden Bäche und Flüsse über die Ufer getreten, Überschwemmungen haben viele Menschen getroffen. Viele fragen sich dann: Was tun bei Schäden durch Wasser? Bevor es ans Aufräumen geht, sollten die Schäden für die Versicherung dokumentiert werden. Die Kolleginnen und Kollegen von SWR Marktcheck haben das Wichtigste zusammengefasst:
Schäden nach Unwettern Überschwemmung: Versicherung zahlt nicht oder mauert
Immer wieder kommt es vor, dass Versicherer die Schadenssumme mindern oder die Regulierung verzögern. Wie kann man sich wehren?
Mehrere Bahnstrecken in BW gesperrt
In Teilen Baden-Württembergs ist der Bahnverkehr auch am Montag weiter eingeschränkt und es fallen Züge aus. Nach Angaben der Deutschen Bahn ist die Strecke zwischen Uhingen und Göppingen sowie zwischen Eislingen an der Fils und Süßen gesperrt. Deswegen gebe es keinen Zugverkehr auf der Linie RE5 zwischen Stuttgart und Ulm. Ein Ersatzverkehr könne nicht eingerichtet werden, so die Bahn. Gesperrt ist zudem die Strecke zwischen Schwäbisch Hall-Hessental und Schwäbisch Hall. Züge zwischen Heilbronn und Crailsheim verspäteten sich deshalb oder fallen aus, wie die Bahn weiter mitteilt.
Auch zwischen Ulm und Biberach kommt es zu Einschränkungen. Eine Streckensperrung wurde zwischenzeitlich aufgehoben, derzeit könnten aber die Halte in Laupheim West und Laupheim Stadt nicht angefahren werden. Auch bei der Stuttgarter S-Bahn kam es wegen Unwetterfolgen im Rems-Murr-Kreis zu Einschränkungen.
Im Fernverkehr kommt es ebenfalls zu Ausfällen. Züge aus Richtung Mannheim oder Frankfurt nach München enden in Stuttgart, weil München wegen des Hochwassers in Bayern nicht angefahren werden kann, so eine Bahnsprecherin. Bei den Zügen, die noch fahren, sei mit einer hohen Auslastung zu rechnen. Die Bahn geht davon aus, dass die Einschränkungen auch am Dienstag noch andauern.
Für Tickets, die bis Sonntag für Reisen bis einschließlich Dienstag gekauft wurden, ist die Zugbindung aufgehoben. Sie können zu einem anderen Zeitpunkt und auch auf einer anderen Strecke genutzt werden, wie die Bahn auf ihrer Webseite mitteilt. Reservierungen für Sitzplätze können kostenfrei storniert werden.
Alle Infos auch im TV bei SWR Aktuell
Alle Informationen zur Hochwasserlage in Baden-Württemberg bekommen Sie auch heute nicht nur hier im Ticker, sondern heute Abend auch im TV: Neben unseren regulären Sendungen SWR Aktuell um 16 Uhr, 17 Uhr, 18 Uhr und 19:30 Uhr gibt es ausführliche Informationen zur Situation in SWR Extra um 20:25 Uhr.
Rudersberg: Einschränkungen bei der Trinkwasserversorgung
Nach den Überschwemmungen gibt es in der Gemeinde Rudersberg (Rems-Murr-Kreis) Probleme mit der Wasserversorgung. Wegen Beschädigungen der Infrastruktur durch das Unwetter sei die Kapazität des Rohrleitungssystems derzeit erschöpft, teilte die Integrierte Leitstelle Rems-Murr am Nachmittag mit. In den Ortsteilen Asperglen und Krehwinkel sei die Versorgung unterbrochen. Man bitte alle Bürgerinnen und Bürger, Wasser zu sparen und nur für lebensnotwendige Maßnahmen zu nutzen, hieß es weiter. Zudem müsse das Wasser abgekocht werden, bevor es zum Trinken oder in der Küche verwendet werden könne.
Hochwasserlage an der Lein entspannt sich
Nach einer Evakuierung wegen Hochwassergefahr können viele Menschen im Leintal (Ostalbkreis) in ihre Häuser zurückkehren. Wie das Landratsamt mitteilte, hat sich der Leinpegel im Laufe des Vormittags allmählich stabilisiert. Die Evakuierungswarnung für die Anliegergemeinden ist deshalb aufgehoben. Betroffene Bürgerinnen und Bürger aus den Anliegergemeinden könnten die Notunterkünfte wieder verlassen, so das Landratsamt. Dies beziehe sich ausschließlich auf die Gemeinden im oberen Leintal.
Weil Hochwasserrückhaltebecken an der Lein vollgelaufen waren und zum Teil abgelassen werden mussten, war die Lein über die Ufer getreten. Der Pegel war immer weiter gestiegen. In der Nacht hatten rund 300 Menschen in Täferrot, Mulchingen, Heuchlingen und Leinzell ihre Häuser verlassen und zum Teil die Nacht in Notunterkünften verbracht.
Menschen kehren in ihre Häuser zurück Hochwasserlage an der Lein entspannt sich - Evakuierungswarnung aufgehoben
Die Hochwasserlage an der Lein im Ostalbkreis entspannt sich. Die Evakuierungswarnung wurde aufgehoben, Menschen in den betroffenen Gemeinden konnten in ihre Häuser zurückkehren.
Offenbar erstes Todesopfer durch Hochwasser in BW
Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte vor wenigen Minuten bei seinem Besuch in Erbach im Alb-Donau-Kreis: "Man muss damit rechnen, dass es inzwischen einen Toten in Baden-Württemberg im Zusammenhang mit dem Hochwasser gibt." In Schorndorf im Rems-Murr-Kreis wurde nach SWR-Informationen in einem Keller eine männliche Leiche gefunden.
Strobl besuchte zusammen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) das Hochwassergebiet in Erbach. Dort drohte ein Umspannwerk überflutet zu werden, Einsatzkräfte hätten das verhindert, so Strobl. Die Gefahr sei mittlerweile gebannt.
Kretschmann besucht Hochwassergebiete
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Innenminister Thomas Strobl (CDU) sind am Montag nach Meckenbeuren (Bodenseekreis) gekommen, um sich ein Bild der Hochwasserlage zu machen. Gemeinsam mit Meckenbeurens Bürgermeister Georg Schellinger informierten sie sich über die Folgen der Überschwemmungen insbesondere in den Ortsteilen Kehlen und Brochenzell. In Meckenbeuren war der Pegel der Schussen stark angestiegen.
"Das sind schon gigantische Wassermassen, die bei so einem Jahrhunderthochwasser enorme Schäden anrichten", sagte Kretschmann in Meckenbeuren-Kehlen. "Wir müssen damit rechnen, dass wir solche Ereignisse öfter bekommen werden. Das ist reine Physik", so Kretschmann weiter und verwies auf die Folgen durch den Klimawandel. Trotz der großen Schäden sei man mit einem blauen Auge davongekommen, so Kretschmann.
Dass die Schäden nicht größer waren, sei auch der Arbeit der Einsatzkräfte zu verdanken, so Innenminister Strobl bei dem Besuch in Kehlen. Er sprach von einer exzellenten Stabsarbeit, die geleistet worden sei. "Selber ist der Keller voll, und trotzdem gehen sie in den Einsatz", sagte Strobl. "Das ist wirklich, was unser Land ausmacht. Dass man nicht auf sich schaut, sondern guckt, wo die Not am größten ist."
Kretschmann sagte, er sei als Ministerpräsident stolz, in so einem geordnetem Gemeinwesen zu sein, wo Katastrophen so professionell gemanagt würden. "Wir haben inzwischen eine angespannte aber stabile Lage", so Strobl. Nun könne man verhalten optimistisch sein, dass sich die Situation verbessere.
Am Nachmittag wollen Kretschmann und Strobl Erbach im Alb-Donau-Kreis besuchen. Dort kämpften Einsatzkräfte dagegen an, dass ein Umspannwerk vom Hochwasser getroffen wird.
Nach Überschwemmungen Kretschmann und Strobl informieren sich zu Hochwasserlage in Meckenbeuren
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Innenminister Thomas Strobl (CDU) sind am Montag nach Meckenbeuren gekommen, um sich ein Bild der Hochwasserlage zu machen.
Schiffsverkehr auf Rhein wohl ab Donnerstag wieder möglich
Die Hochwasserzentrale Baden-Württemberg rechnet damit, dass die Pegelstände am Rhein bis voraussichtlich Donnerstag wieder unter die für die Schifffahrt kritischen Werte sinken. Dann werde auch der Schiffsverkehr zwischen Iffezheim und Germersheim wieder aufgenommen, hieß es.
Am Oberrhein am Pegel Maxau bei Karlsruhe seien die Wasserstände derzeit wieder rückläufig. Hier war die Marke von 7,50 Metern überschritten worden. Die Experten erwarten dann zwar einen kurzfristigen Wiederanstieg bis Mittwoch. Ab Donnerstag aber könne der Rhein für Schiffe wieder freigegeben werden.
Auch auf dem Neckar zwischen Heidelberg und Stuttgart, wo die Schifffahrt ebenfalls seit dem Wochenende eingestellt ist, werde in den nächsten Tagen mit Entwarnung gerechnet, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Heidelberg.
Straßen in der Region wegen Überflutung gesperrt Hochwasser in der Region Karlsruhe: Schifffahrt auf dem Rhein wohl bis Freitag eingestellt
Die Schifffahrt auf dem Rhein bei Karlsruhe ist wegen Hochwassers weiter eingestellt. Wegen des Regens der vergangenen Tage wurden in der Region vereinzelt Straßen überflutet.
Kreis Göppingen: Wasser durchbricht Lärmschutzwand an der B10
In Ebersbach an der Fils (Kreis Göppingen) haben Wassermassen am Sonntag eine Lärmschutzwand durchbrochen und die Bundesstraße 10 überflutet. Wie ein Sprecher des Landratsamts mitteilte, wurde die Straße rund um die Stadt gesperrt. Das Wasser stehe teilweise kniehoch.
In der Stadt wurden einige Straßenzüge evakuiert. Die Menschen, die in der Nacht ihre Häuser verlassen mussten, durften laut Bürgermeister wieder zurück. Die Überflutungen betrafen ein Wohngebiet, es wurde eine außergewöhnliche Einsatzlage angeordnet, wie das Landratsamt Göppingen am Montagmorgen mitteilte. Die Bahnlinie von Göppingen nach Ebersbach ist ebenfalls dicht.
Rems-Murr-Kreis hebt Hochwasser-Warnung auf
Nach schweren Überflutungen hat sich die Hochwasserlage im Rems-Murr-Kreis entspannt. Die Warnung vor Hochwasser sei aufgehoben, teilte die Integrierte Leitstelle Rems-Murr am Mittag mit. Vorsorglich angeordnete Evakuierungen wurden ebenfalls aufgehoben, wie Landrat Richard Sigel (parteilos) am Mittag mitteilte. Das heißt, die Menschen dürfen wieder zurück in ihre Häuser - die Vorwarnung aber bleibe bestehen, man solle die Warn-App im Blick haben.
Rückhaltebecken würden langsam und kontrolliert abgelassen, hieß es. In der Nacht hatte der Landkreis nach extremem Starkregen Katastrophen-Voralarm ausgelöst. Auch für die Gemeinde Rudersberg gab es Entwarnung. Der kleinen Gemeinde hatte der Starkregen besonders zugesetzt. Dort waren mehrere Teilorte überschwemmt, auf Fotos waren weggespülte Autos und Schlammmassen zu sehen.
Main-Tauber-Kreis: Fußgänger aus Unterführung gerettet
Die Folgen des extremen Dauerregens sind auch in Heilbronn-Franken weiterhin deutlich zu spüren. Riesige Wassermassen überfluteten öffentliche Plätze und Keller, Flüsse traten über die Ufer, Feuerwehrkräfte waren im Dauereinsatz. In Lauda-Königshofen (Main-Tauber-Kreis) musste die Feuerwehr in der Nacht zwei Fußgänger mit einem Schlauchboot aus einer überfluteten Unterführung retten. Das Wasser stand den beiden schon bis zum Bauch, als die Rettungskräfte eintrafen, wie Kreisbrandmeister Andreas Geyer dem SWR berichtete.
Mittlerweile geht im Main-Tauber-Kreis das Wasser langsam zurück. Im Landkreis Heilbronn geht der Hochwassereinsatz von Feuerwehr und technischem Hilfswerk unterdessen weiter. Bei Bad Wimpfen, Lauffen, Neckarsulm-Obereisesheim und Gundelsheim trat der Neckar kräftig über die Ufer. Derzeit stagnieren die Pegel laut Feuerwehr Gundelsheim aber.
Schaden in Freizeitanlage in Obereisesheim immens Dauerregen-Wochenende: So ist die Hochwasser-Lage an Neckar, Kocher und Tauber
Während die einen nach dem Hochwasser-Wochenende schon mit den Aufräumarbeiten beginnen, kämpfen andere noch mit den Wassermassen - an der Tauber, am Neckar, am Kocher...
Nach Erdrutsch: Entgleister ICE kann Unfallort verlassen
Der bei Schwäbisch Gmünd entgleiste ICE kann die Unglücksstelle am Montag aus eigener Kraft verlassen. Das teilte die Deutsche Bahn mit. Der Zug wurde am Samstagabend von einem Erdrutsch getroffen. Zwei Waggons entgleisten. Gegen Mittag wird der ICE voraussichtlich zunächst nach Schwäbisch Gmünd fahren.
Nach Erdrutsch entgleist Schwäbisch Gmünd: Verunglückter ICE verlässt Unfallort
Der wegen eines Erdrutsches entgleiste ICE hat am Montag den Unfallort aus eigener Kraft verlassen. Der Zug wird nach Angaben der Deutschen Bahn zunächst in Schwäbisch Gmünd abgestellt.
Die Reparatur kann allerdings nicht dort erfolgen. Dafür muss der ICE vermutlich nach Nürnberg, München oder Frankfurt gebracht werden. Bei dem Unglück am Samstagabend war niemand verletzt worden. Die etwa 185 Fahrgäste konnten schnell aus dem Zug gebracht und mit Bussen weitertransportiert werden. Auch ein Autofahrer, dessen Wagen von der Schlammlawine erfasst wurde, blieb unverletzt.
Hochwasserlage in BW - SWR Extra zur Lage vor Ort
Viele Schulen und Kitas bleiben geschlossen, Evakuierungen im Ostalb- und Rems-Murr-Kreis, Höchstpegelstände entlang vieler Flüsse - das Hochwasser hat Baden-Württemberg auch am Montag fest im Griff. Mehr zur Lage vor Ort gab es im SWR Extra:
Diakonie bittet um Spenden für Hochwasserhilfe
Nach den massiven Starkregenfällen und Überschwemmungen in Baden-Württemberg und Bayern bittet die Diakonie Katastrophenhilfe um Spenden für die Betroffenen. Man sei dankbar für jegliche finanzielle Unterstützung, sagte Annette Noller, Vorstandvorsitzende der Diakonie Württemberg am Montag einer Mitteilung zufolge. Erste Hilfen seien bereits angelaufen, so würden etwa 100 Bautrockner und andere notwendige Güter bereitgestellt, teilte die Diakonie mit. Man stehe seit Beginn der Regenfälle im engen Austausch mit den Partnern in den betroffenen Regionen.
Wasserstände von Rems und Murr steigen weiter - Pflegeheime evakuiert
Trotz des nachlassenden Regens gehen die Verantwortlichen im Landkreis Ludwigsburg von einer akuten Gefahrenlage und steigenden Wasserständen aus. "Auch wenn derzeit kein starker Regen fällt, erwarten wir weiterhin einen Anstieg des Wasserstands von Rems und Murr", sagte Landrat Dietmar Allgaier (CDU) am Montagmorgen. In Remseck sei der Scheitelpunkt der Rems noch nicht erreicht. Der Führungsstab beobachte die Lage und koordiniere die Einsatzkräfte. Insgesamt seien rund 250 Männer und Frauen der Feuerwehren im Einsatz.
Am Morgen wurden laut Landkreis zwei Pflegeheime in Steinheim an der Murr evakuiert. Mehr als 100 Bewohnerinnen und Bewohner der beiden Einrichtungen seien auf andere Heime verteilt worden. Der Landkreis rief die Anrainerkommunen von Neckar, Rems und Murr zudem auf, ihre lokalen Krisenstäbe einzurichten. Möglich sei ein Hochwasser, wie es dort nur einmal in 100 Jahren vorkommt.
Hochwasserlage in der Region Tübingen stabilisiert sich
Die Hochwasserlage in der Region Tübingen beschäftigt weiterhin zahlreiche Einsatzkräfte - die Lage stabilisiert sich aber in vielen Orten. So etwa im Landkreis Tuttlingen. Dort gab es gestern Abend noch rund 170 Einsatzstellen, so langsam gehe die Zahl aber zurück, sagte ein Sprecher der Feuerwehr dem SWR. Die Lage sei stabil, man habe die Donau genau im Blick. Drei Landstraßen sind im Landkreis wegen Unterspülung derzeit gesperrt. Wasser steht dort nicht mehr, verletzt wurde niemand.
Auch in Horb am Neckar (Kreis Freudenstadt) ist die Lage weitgehend ruhig. Der Neckar fließt zügig und ist teilweise über die Ufer getreten. Die Hochwasserschutzwände wurden aber nicht erreicht. Eine Sprecherin der Stadt betonte, man habe die Lage im Griff.
In Deißlingen im Kreis Rottweil sind einige Bereiche entlang des Neckars wegen des Hochwassers immer noch gesperrt. Zwar entspanne sich die Lage allmählich, die Feuerwehr sei aber immer noch im Einsatz, heißt es auf der Homepage der Gemeinde.
Feuerwehr: Hang im Kreis Ravensburg abgerutscht und weiter in Bewegung
Der Regen hat wieder eingesetzt und verschärft die Hochwassergefahr in einigen Regionen. In Bergatreute im Kreis Ravensburg ist ein Hang abgerutscht. Die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk versuchen, das Gebiet zu sichern. Der Hang auf Höhe Löffelmühle sei auf einer Länge von 70 Metern abgerutscht und bewege sich immer noch, heißt es von Seiten der Feuerwehr. Aktuell sei es besonders wichtig, eine angrenzende Biogasanlage abzusichern. Die Landesstraße zwischen Bergatreute und Baienfurt ist gesperrt.
Im restlichen Kreis Ravensburg, vor allem im Schussental, bleibt die Hochwasserlage weiterhin kritisch. Besonders rund um Weingarten und Bad Waldsee sind die Einsatzkräfte vor Ort. Im Kreis Sigmaringen liegt der Schwerpunkt rund um den Fluss Ablach, der über die Ufer zu treten droht, teilte das Landratsamt mit. Vielerorts in der Region sind Straßen überflutet und Keller vollgelaufen. Der Zugverkehr ist teilweise eingeschränkt, der Westbahnhof Laupheim ist beispielsweise ganz gesperrt.
Hochwasser-Scheitelpunkt in Heidelberg erreicht - keine Entwarnung
Wegen des Hochwassers sind in Heidelberg weiterhin mehrere Bereiche der Altstadt überflutet, allerdings werden die Pegelstände nun voraussichtlich wieder sinken. Der Scheitelpunkt des Neckars von 5,10 Metern sei in der Nacht zum Montag erreicht worden, wie die Stadt am Vormittag mitteilte. Zuvor war die Bundesstraße 37 im Bereich der Altstadt in beide Richtungen komplett gesperrt worden. Wie lange die Sperrung bestehen bleibe, sei unklar, sagte eine Sprecherin der Stadt. Die Lage sei sehr dynamisch, Entwarnung könne noch nicht gegeben werden. Hochwasserschutzwände waren bereits am Wochenende aufgebaut worden, Evakuierungen waren den Angaben zufolge nicht notwendig gewesen.
Ostalbkreis: Rückstufung auf 100-jähriges Hochwasserereignis - noch keine Entwarnung
Die Hochwasserlage im Ostalbkreis hat sich etwas entspannt. Die Abflussmenge, die die Lein herunterkomme, sinke, sagte eine Sprecherin des Krisenstabs am Montagmorgen. Man stufe die Lage deshalb zurück von einem sogenannten Extremhochwasser- zu einem Jahrhunderthochwasser-Ereignis. Die Einstufung bezieht sich auf die Orte Täferrot, Heuchlingen, Leinzell, die Gögginger Ortsteile Mulfingen und Horn sowie Abtsgmünd. Ein Großteil der Menschen könne nach der Evakuierung wieder zurück in die Häuser. Aber es gebe immer noch Häuser in überschwemmten Gebieten. Die Sprecherin sprach nicht von einer Entwarnung in der Region. "Aber es ist ein deutliches Signal der Verbesserung." Hunderte Menschen waren in der Gegend evakuiert worden.
SWR Extra zum Hochwasser in BW um 11:30 Uhr
Geschlossene Schulen und Kitas, Evakuierungen und Katastrophen-Voralarm - die Hochwasserlage in Baden-Württemberg bleibt angespannt. Der aktuelle Stand und Berichte von vor Ort gibt es um 11:30 Uhr im SWR Extra, live hier im Ticker, im Fernsehen, auf Facebook und in der ARD-Mediathek.
Ausfälle und Verspätungen der S2 in der Region Stuttgart
In der Region Stuttgart gibt es witterungsbedingte Einschränkungen auf der S-Bahnlinie 2: Die Strecke zwischen Waiblingen und Schorndorf (beide Rems-Murr-Kreis) ist für den Zugverkehr gesperrt. Das teilte die Deutsche Bahn auf X mit.
Die Linie S2 verkehrt im 30-Minuten-Takt zwischen Waiblingen und Filderstadt. Ein Schienenersatzverkehr ist im Pendel zwischen Schorndorf und Waiblingen mit allen Unterwegshalten eingerichtet. Da durch das Hochwasser auch zahlreiche Straßen zwischen Schorndorf und Waiblingen gesperrt sind, kommt es beim Schienenersatzverkehr ebenfalls zu Abweichungen beziehungsweise Verspätungen und Ausfällen. Die Bahn bittet alle Fahrgäste, sich online vor Fahrtantritt zu informieren und auf die Ansagen und Anzeigetafeln an den jeweiligen Stationen zu achten.
Warnung: Verunreinigtes Trinkwasser in Rudersberg
Achtung: In allen Ortsteilen von Rudersberg (Rems-Murr-Kreis) kommt es derzeit zu einer Verunreinigung des Trinkwassers. Bewohnerinnen und Bewohner sollten kein Leitungswasser trinken und das Wasser abkochen, bevor es zum Trinken oder in der Küche verwendet wird. Das Wasser sollte einmal sprudelnd aufgekocht und anschließend mindestens 10 Minuten abgekühlt werden.
Bereits am Samstag hatte die Stadt Wiesensteig im Kreis Göppingen ein Abkochgebot ausgesprochen. Dieses und auch das Abkochgebot, das einen Teil der Gemeinde Albershausen betrifft, bestehen noch.
Katastrophen-Voralarm: Evakuierungen im Rems-Murr-Kreis
Die Hochwasserlage im Rems-Murr-Kreis hat sich unerwartet verschärft. Das teilte das Landratsamt am Montagmorgen mit. Nach dem extremen Starkregen in der Nacht habe man nun aber den Katastrophen-Voralarm ausgelöst. Seit dem Morgen würden Anwohner in den betroffenen Rems-Kommunen vorsorglich evakuiert. Das Landratsamt rief dazu auf, Gefahrenbereiche zu meiden.
Die betroffenen Kommunen sind Winterbach, Remshalden, Weinstadt, Waiblingen, Winnenden und Leutenbach im Rems-Murr-Kreis. Nach SWR-Informationen waren dort am Morgen Fahrzeuge mit Lautsprechern unterwegs und haben die Menschen aufgefordert, die Häuser zu verlassen. Außerdem sind im Kreis einige Kitas und Schulen geschlossen. Grundsätzlich empfiehlt der Krisenstab, wenn möglich das Haus nicht zu verlassen und sich über die NINA-Warn-App über aktuelle Anweisungen zu informieren.
DWD: Warnung vor ergiebigem Dauerregen im Regierungsbezirk Tübingen
Der Deutsche Wetterdienst hat eine Unwetterwarnung für den Regierungsbezirk Tübingen herausgegeben. Bis 18 Uhr bestehe die Gefahr von ergiebigem Dauerregen (Stufe 3 von 4). Der DWD warnt vor Erdrutschen und Überflutungen von Straßen und Unterführungen sowie gewässernahen Gebäuden.
Verkehrsbehinderungen durch Hochwasser am Neckar
Das Neckar-Hochwasser sorgt derzeit für Verkehrsbehinderungen. In Heidelberg ist nach der B37 auf der Seite der Altstadt jetzt auch die Ziegelhäuser Landstraße am anderen Neckarufer wegen Überflutung gesperrt. Mehrere Buslinien werden umgeleitet. In Eberbach (Rhein-Neckar-Kreis) fällt heute wegen des Hochwassers der Unterricht an allen städtischen Schulen aus. Auch im Neckar-Odenwald-Kreis sind viele Straßen überschwemmt - unter anderem die Landstraße zwischen Haßmersheim und Obrigheim.
Gemeinde Eriskirch warnt: Wasser sparen
Die Gemeinde Eriskirch im Bodenseekreis bittet alle Bürgerinnen und Bürger darum, Wasser zu sparen und auf Duschen, Baden oder Wäsche waschen zu verzichten. Ursache ist laut Landratsamt das Wasser der übergelaufenen Schussen, das die Kanäle füllt, sodass kein Platz mehr für häusliche Abwässer bleibt. Es bestehe daher die Gefahr, dass sich das Abwasser rückstaut bis in die Häuser.
Feuerwehren im Dauereinsatz Das ist die Hochwasserlage in der Region Bodensee-Oberschwaben am Montag
Nach dem Dauerregen der vergangenen Tage sind zahlreiche Ortschaften in der Region Bodensee-Oberschwaben überschwemmt. Auch der Zugverkehr war vorübergehend gestört.
Mehrere Erdrutsche im Schwarzwald-Baar-Kreis
Im Schwarzwald-Baar-Kreis haben die schweren Regenfälle mehrere Erdrutsche ausgelöst. Bei dem zu Villingen-Schwenningen gehörenden Ort Mühlhausen gerieten entlang einer Land- und einer Kreisstraße Erdmassen in Bewegung, die Straßen mussten nach Worten einer Polizeisprecherin vom Montag gesperrt werden. Im Ort selbst seien mehrere Menschen mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht worden, nachdem das Wasser in einer Straße dort bis zu 1,80 Meter hoch stand. Auch seien zahlreiche Unterführungen im Landkreis vollgelaufen, wie es weiter hieß.
Im Landkreis Tuttlingen waren vor allem die Orte Aldingen, Gosheim und Denkingen von Überflutungen betroffen, wie es weiter hieß. Keller liefen voll und Straßen wurden überspült. Zwischen Denkingen und Gosheim versperrte ein Erdrutsch eine Landstraße. Zu einem größeren Einsatz kam es, als Wasser in eine Tankstelle in Aldingen eindrang. Auf einer Bundesstraße wurde ein Fahrzeug von Wassermassen eingeschlossen. Die Feuerwehr befreite die Insassen, eine Person sei leicht verletzt worden.
Deutsche Bahn: Nicht notwendige Bahnreisen verschieben
Wegen der Unwetterschäden bleibt der Bahnverkehr im Süden Deutschlands heute stark beeinträchtigt. Zu Zugausfällen kommt es unter anderem auf den Strecken zwischen München und Berlin sowie zwischen Stuttgart und Frankfurt. Die Deutsche Bahn empfiehlt, nicht notwendige Reisen zu verschieben.
Auf folgenden Strecken komme es zu Ausfällen: München-Nürnberg-Erfurt-Berlin, Karlsruhe-Stuttgart-Ulm-Augsburg-München, Stuttgart-Mannheim-Frankfurt(M), München-Lindau-Bregenz-Zürich, Karlsruhe-Stuttgart-Crailsheim-Nürnberg und Augsburg-Kempten (Allgäu)-Oberstdorf. Zwischen Nürnberg und Würzburg verspäten sich die Züge.
Bürgertelefon im Rems-Murr-Kreis eingerichtet
Wegen des Hochwassers wurde beim Krisenstab des Landratsamtes im Rems-Murr-Kreis ein Bürgertelefon eingerichtet. Die Bürgertelefonnummer lautet 07151/501-1111.
Wegen Hochwasser: Fahrzeuge in Laupheim werden abgeschleppt
Im Kreis Biberach hat sich die Lage in Laupheim am Westbahnhof über Nacht zugespitzt. Die Feuerwehr und das THW sind aktuell vor Ort im Einsatz, wie die Stadt mitteilt. Aufgrund des ansteigenden Wasserpegels musste der Zugverkehr eingestellt werden. Am Bahnhof geparkte Fahrzeuge werden abgeschleppt. Zudem sei die Verbindungsstraße zwischen Untersulmetingen und Laupheim gesperrt.
Mehr zum Hochwasser in BW
1.300 Menschen sollen Häuser verlassen Höchste Unwetter-Warnstufe - Im Osten von BW droht Jahrhundert-Hochwasser
Über das Wochenende wird in BW starker Dauerregen erwartet. Örtlich drohen Überflutungen, vor allem an Donau- und Neckarzuflüssen. In Meckenbeuren wird 1.300 Menschen geraten ihre Häuser zu verlassen.