Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Innenminister Thomas Strobl (CDU) haben Meckenbeuren-Kehlen (Bodenseekreis) besucht. Dort haben sie sich über die Lage vor Ort informiert und welche Folgen das schwere Hochwasser und die Überschwemmungen in Meckenbeuren und insbesondere den Ortsteilen Kehlen und Brochenzell angerichtet haben. "Das sind schon gigantische Wassermassen, die bei so einem Jahrhunderthochwasser enorme Schäden anrichten", sagte Kretschmann in Meckenbeuren-Kehlen. "Wir müssen damit rechnen, dass wir solche Ereignisse öfter bekommen werden. Das ist reine Physik", so Kretschmann weiter und verwies auf die Folgen durch den Klimawandel. Trotz der großen Schäden sei man mit einem blauen Auge davongekommen.
Dank an Einsatzkräfte
Dass die Schäden nicht größer waren, sei auch der Arbeit der Einsatzkräfte zu verdanken, so Innenminister Strobl bei dem Besuch in Meckenbeuren-Kehlen. "Wir haben inzwischen eine angespannte aber stabile Lage", sagte er. Nun könne man verhalten optimistisch sein, dass sich die Situation verbessere.
Es sei gelungen, das Unwetter gut zu bewältigen, weil eine erstklassige Arbeit von Rettungskräften aller Bereiche geleistet wurde, so Strobl beim Pressetermin in Kehlen. "Alle haben exzellent zusammengearbeitet. Das zeigt: Wir sind im Katastrophenschutz sehr gut aufgestellt."
In Kehlen ist es das zweite schwere Hochwasser in wenigen Jahren. Bereits 2021 wurde die Schule an der Schussen überschwemmt. Seither hat der Kreis und die Gemeinde viel Geld in den Hochwasserschutz gesteckt. Das sei gut investiertes Geld, denn sonst wären die Schäden noch höher ausgefallen, so Strobl. Solche Investitionen seien weiter notwendig.
Jahrhunderthochwasser zwingt Menschen, Wohnungen zu verlassen
In Meckenbeuren ist der Pegel der Schussen so stark angestiegen, dass am Freitag 1.300 Menschen aufgefordert waren, vorübergehend ihre Wohnungen zu verlassen. Die Gemeinde stellte Notunterkünfte zur Verfügung. Inzwischen durften die Leute wieder nach Hause zurückkehren. Der Pegel ist inzwischen wieder leicht zurückgegangen. Am Sonntag lag er bei 4,76 Metern, was ein sogenanntes Jahrhunderthochwasser bedeutete.