Unsere stacheligen Freunde sind vom Aussterben bedroht! Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat den Igel nun auf ihrer Roten Liste der bedrohten Arten erstmals als "potenziell gefährdet" gelistet. Sein größter Feind? Der Mensch. Momentan sieht man im Straßenverkehr oft überfahrene Igel. Aber nicht nur der Straßenverkehr macht ihnen zu schaffen.
Ich bin Juliane Pyper, Reporterin im SWR Studio Heilbronn, und war diese Woche auf einer Igel-Krankenstation in Schwaigern (Kreis Heilbronn) zu Besuch und habe nachgeschaut, wie den Igeln dort geholfen wird und habe erfahren, wie man einem Igel in Not helfen sollte.
Außerdem haben viele von uns ein verlängertes Wochenende! Die "Herbst-Mood" kickt diese Woche so richtig rein mit dem täglichen Nebel am Morgen. Reformationstag, Halloween und auch Allerheiligen liegen jetzt schon hinter uns. Hat es euch auf eine Party verschlagen? Oder nutzt ihr das Wochenende, um besinnlich zu werden und auf den Friedhof zu gehen? Auf den Friedhöfen in der Region ist zur Zeit jedenfalls einiges los...
Die Themen der Woche im Überblick:
Gefährdete Art: Der Igel - Besuch auf einer Igel-Krankenstation in Schwaigern
In Westeuropa gibt es laut Weltnaturschutzorganisation (IUCN) immer weniger Igel. Die Tiere sind nun "potenziell gefährdet" und vom Aussterben bedroht. Auch in Heilbronn-Franken gibt es momentan viele pflegebedürftige Igel. In der Igel-Krankenstation von Gabriele Krämer in Schwaigern-Massenbach waren bei meinem Besuch 19 pflegebedürftige Jungigel da. Das sind laut Krämer nicht mal besonders viele. Sie ist 70 Jahre alt und leitet die Igel-Station schon seit 20 Jahren neben ihrem Vollzeitjob. 600 Igel päppelt sie durchschnittlich pro Jahr ehrenamtlich mit ihren Helferinnen und Helfern auf. Das Telefon klingelt derzeit ununterbrochen:
Nach ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern hat sie händeringend gesucht - auf eine Zeitungsannonce haben sich glücklicherweise viele Menschen gemeldet. 23 Helferinnen und Helfer hat sie nun, die die Ställe putzen und die Tiere füttern. Bei meinem Besuch kamen auch zwei neue Helferinnen mit einem großen Herz für die Igel. Trotzdem braucht Gabriele Krämer noch dringend Unterstützung für die medizinische Versorgung der Tiere. Einige haben Krankheiten, Verletzungen oder Parasiten und müssen Medizin mit der Spritze verabreicht bekommen. Das macht die "Igel-Mama" bisher alles allein, aber dauerhaft kann sie das auch nicht mehr stemmen.
Normalerweise bekommen Igel im August und September ihre Jungen, doch durch die lang anhaltenden milden Temperaturen oder weil es im Sommer lange zu heiß war, werden auch manche erst im Oktober geboren:
Wenn man jetzt einen Igel findet, rät Krämer dazu, das Tier erst einmal zu wiegen, denn nicht jedes braucht Hilfe, erklärt Krämer. "Wir müssen nur die Igel aufnehmen, die jetzt noch unter 400 Gramm wiegen oder die verletzt sind." Die ganz kleinen Igel bekommen auf der Station dann erst einmal eine Katzenaufzuchtsmilch. Später gibt es dann einen leckeren Brei aus nassem und trockenem Katzenfutter, Joghurt, Banane, Avocado und Mehlwürmern.
Krämer merkt auch, dass es schon seit ein paar Jahren mit der Igelpopulation zurückgeht. Die Igel finden nicht mehr ausreichend Nahrung, vor allem durch das Insektensterben. "Dann kommen die total abgemagert zu uns", sagt Krämer. Wenn man einen Igel im Garten hat, kann man Katzentrockenfutter und eine Wasserschale aufstellen. Außerdem ist der Straßenverkehr eines der größten Probleme und dass Menschen zu kleinen Igeln in Not nicht helfen. In diesem Jahr hatte sie auch besonders wenig Igel zum Aufpäppeln: lediglich 250 Tiere.
Reformationstag/Halloween/Allerheiligen: Wie verbringt ihr das lange Wochenende?
Das verlängerte Wochenende bietet mit Reformationstag und Halloween, Allerheiligen und Allerseelen eine bunte Mischung aus Feierlichkeiten und Traditionen. Während die einen ihr Haus wie in Schwaigern für den 31. Oktober gruselig dekorieren und sich kostümiert ins Halloween-Getümmel gestürzt haben, bevorzugen andere die ruhige Atmosphäre auf dem Friedhof, um ihrer verstorbenen Liebsten zu gedenken und das Grab zu schmücken. Egal ob Halloween-Feier oder ein stiller Besuch am Grab – es ist ein Wochenende, das von Grusel und Besinnlichkeit gleichermaßen geprägt ist.
Halloween feiern in Deutschland schon einige seit den 90er-Jahren. Seither wird das Fest von Jahr zu Jahr beliebter. Warum das so ist und was in Baden-Württemberg zu Halloween so geboten wurde, könnt ihr hier nachlesen:
Nicht nur Kürbisse und Kostüme Wie Halloween nach Deutschland kam - und was diesmal in BW läuft
Viele Menschen glauben, Halloween hätte seinen Ursprung in Amerika. Das stimmt so nicht ganz. Ein Brauch hat sogar einen Bezug zu Baden-Württemberg. Und inzwischen wird hier auch einiges geboten.
Oder habt ihr vielleicht nun eine Klage am Hals, weil das "Süßes-sonst-gibt's-Saures"-Spiel eskaliert ist?
Wenn Streiche nach hinten losgehen Wenn Kinder an Halloween etwas kaputt machen - wer haftet?
An Halloween gibt’s Streiche satt. Allerdings können auch Schäden entstehen, wenn die Kinder um die Häuser ziehen. Wer muss dann dafür aufkommen?
Allerheiligen und Allerseelen: Welche Bedeutung haben die beiden Tage?
Wusstet ihr, dass an Allerheiligen (wie es der Name eigentlich auch schon verrät) nicht der Verstorbenen, sondern der Heiligen gedacht wird? An Allerseelen, am 2. November, wird dann verstorbenen Verwandten gedacht. Dafür schmücken manche Angehörige schon im Voraus die Gräber. Wir haben uns diese Woche damit befasst, ob die beiden Tage heute noch zeitgemäß sind:
Pfarrer aus Brackenheim zu Allerheiligen Allerheiligen und Allerseelen: Die Grenze ist fließend
Zwei Tage lang den Toten gedenken - erst den Heiligen, dann den Angehörigen. Die Grenze zwischen den beiden Tagen verschwimmt. Das bedauert auch Pfarrer Westerhold.
Allerdings locken hübsch und aufwändig geschmückte Gräber auch Diebe an. Auch auf den Friedhöfen in Heilbronn-Franken wird viel gestohlen. Die Strafverfolgung ist schwierig. Eine Gemeinde im Kreis Heilbronn überwacht ihren Friedhof schon seit zehn Jahren per Video und seither wurde auf dem Friedhof nie wieder gestohlen:
Besonders an Feiertagen werden Blumen und Dekorationen gestohlen "Pietätlosigkeit": Diebstahl auf Friedhöfen macht Angehörige fassungslos
Vor allem rund um Feiertage und zum Saisonwechsel werden Gräber auf Friedhöfen bestohlen. Die Strafverfolgung ist schwierig. Eine Gemeinde setzt auf Videoüberwachung.
Nun würde ich gerne von euch wissen, wie ihr das verlängerte Wochenende verbringt und ob Allerheiligen und Allerseelen für euch von Bedeutung sind:
Vergangene Woche hat euch meine Kollegin Ulrike Schirmer gefragt, ob ihr im Escape Room Angst vor einem Feuer hättet. Anlass der Umfrage war ein Brand in einem Escape Room in Heilbronn! Dort hatte eine Nebelmaschine Feuer gefangen und den Spielerinnen und Spielern war erst nicht klar, ob das Teil des Spiels ist... Die Mehrheit von rund 44 Prozent der Leserinnen und Lesern interessiert sich gar nicht für Escape Rooms und war noch nie in einem und hat das auch nicht vor. Rund 38 Prozent haben jetzt Angst, in einen Escape Room zu gehen. Und rund 19 Prozent von euch glauben an die dortigen Sicherheitsvorkehrungen und lassen sich den Spaß nicht verderben. Wie immer ist die Umfrage nicht repräsentativ.
Der Friedhof in Wallhausen (Kreis Schwäbisch Hall) hat lange Zeit für Aufsehen gesorgt, nun hat die Geschichte ein Ende:
Grabmal in Wallhausen nun endgültig Geschichte: So geht es der Familie des Verstorbenen
Ein umstrittenes Grabmal auf dem Friedhof in Wallhausen (Kreis Schwäbisch Hall) wurde diese Woche nach großer Empörung entfernt. Die Familie des Verstorbenen hatte 2020 eine lebensgroße, goldene Statue des Jungen aufgestellt, die jedoch auf Kritik bei Friedhofsbesuchern stieß. Die Gemeinde erklärte, das Grabmal sei ursprünglich kleiner und unauffälliger genehmigt worden. Trotz Widersprüchen und versuchten Kompromissen, wie einer Änderung der Farbe, ordnete das Verwaltungsgericht Mannheim die Entfernung an. Die Familie, die enttäuscht und wütend ist, will die Statue nun zu Hause aufbewahren und hofft, sie eines Tages wieder aufstellen zu dürfen:
Angehörige sind fassungslos und wütend Umstrittenes Grabmal in Wallhausen wurde entfernt
Der Streit um ein Grabmal auf dem Friedhof in Wallhausen ist beendet. Die goldfarbene Figur wurde abgebaut. Friedhofsbesucher hatten sich an dem Grabmal gestört.
Das war diese Woche in Heilbronn-Franken sonst noch los:
28-Jährige in Heilbronn festgenommen Betrug mit Corona-Tests: 680.000 Euro zu Unrecht abgerechnet
Eine 28-Jährige soll mit einer Corona-Teststelle in Heilbronn massiv betrogen haben und wurde deshalb festgenommen. Über 90 Prozent sollen zu Unrecht abgerechnet worden sein.
Mehrere Verkehrsteilnehmer gefährdet Mit Tempo 220 über die A81: Polizei stoppt illegales Rennen
Viel zu schnell und rücksichtslos waren zwei Männer auf der A81 bei Möckmühl unterwegs. Die Polizei konnte sie an einer Tankstelle stoppen. Jetzt drohen empfindliche Strafen.
Sorge um Beschäftigungsgarantie Massiver Gewinneinbruch: Was die VW-Krise für Audi in Neckarsulm bedeutet
Der Gewinn massiv zurückgegangen, drei VW-Werke sollen geschlossen werden - und auch in Neckarsulm bei Audi sind nicht alle Vereinbarungen in Stein gemeißelt.
Was hat euch diese Woche sonst noch beschäftigt? Schreibt uns an online.studioheilbronn@swr.de!