Auf dem Friedhof in Wallhausen (Kreis Schwäbisch Hall) ist am Mittwochnachmittag ein umstrittenes Grabmal entfernt worden. Lange schwelte ein Streit zwischen der Familie und der Gemeinde. Der Fall landete sogar vor dem Verwaltungsgerichtshof Mannheim.
Angehörige des Verstorbenen nahmen Abschied von umstrittener Statue
Bevor Steinmetze die anderthalb Meter große Statue entfernten, trafen sich die Angehörigen am Grab in Wallhausen. Dort hielt der Vater des verstorbenen Jungen noch eine Ansprache. Er war fassungslos und auch ein bisschen wütend, dass das Grabmal nun entfernt werden muss.
Gemeinde hatte Grabmal in der Form nicht genehmigt
Zum Gedenken an ihren verstorbenen Sohn hatte die Familie Schott 2020 eine lebensgroße Figur in goldener Farbe auf dem Grab errichten lassen. Doch Trauernde störten sich an der auffälligen Skulptur und hatten sich daraufhin bei der Gemeinde beschwert. Wie es in einem Schreiben heißt, nahm die Gemeinde erst zu diesem Zeitpunkt Kenntnis von dem Grabmal. Es war zwar vorher genehmigt worden, allerdings unter anderen Voraussetzungen, wie es weiter heißt.
Auf einer Skizze hatte die Figur eine Höhe von 70 Zentimetern. Doch daraus wurden in der Umsetzung 1,55 Meter mit Sockel. Zudem war die Skizze in schwarz-weiß abgebildet. Am Ende stand auf dem Friedhof aber eine Skulptur in einem auffälligen Gelbton. In dieser Form sei die Figur nicht genehmigt worden, so die Gemeinde.
Familie wehrt sich, Kompromisse schlagen fehl
Die Gemeinde Wallhausen ordnete nach den Beschwerden die Entfernung des Grabmals an. Die Familie legte Widerspruch ein, doch dieser wurde vom zuständigen Landratsamt abgelehnt. Laut der Gemeinde schlugen auch Kompromissvorschläge, wie die Änderung der Farbe, fehl. Die Familie legte schließlich Widerspruch beim Verwaltungsgericht Stuttgart ein. Die Entscheidung: Die Figur muss weg. Ein Berufungsverfahren vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) Mannheim scheiterte ebenfalls.
Die Statue will die Familie jetzt zu Hause einlagern. Die Hoffnung, dass sie irgendwann wieder auf dem Grab seines Sohnes stehen wird, hat der Vater noch nicht aufgegeben.