Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Heilbronn am Mittwochmorgen mitteilten, wurde bereits in der vergangenen Woche eine 28-Jährige in Heilbronn wegen des Verdachts des Betrugs festgenommen. Sie soll eine Corona-Teststelle betrieben und rund 680.000 Euro zu Unrecht abgerechnet haben.
Über 90 Prozent der Einkünfte zu Unrecht abgerechnet
Die Frau soll ab Januar 2022 als Geschäftsführerin eine Corona-Teststelle in Heilbronn betrieben haben. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete im Jahr 2023 dann Unregelmäßigkeiten bei dieser Teststelle, was wiederum zu einer Überprüfung durch die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) führte. Dabei fielen der Mitteilung zufolge "erhebliche Unregelmäßigkeiten in den Abrechnungsunterlagen" auf.
So soll die 28-Jährige im Zeitraum von Dezember 2021 bis Februar 2023 insgesamt rund 750.000 Euro abgerechnet haben - 680.000 Euro davon zu Unrecht. Wie die Ermittlungen der Kripo ergaben, sollen diese nicht durch tatsächlich erbrachte Leistungen gedeckt gewesen sein. Damit wären fast 91 Prozent der Einkünfte nicht legal gewesen.
Haftbefehl wegen Fluchtgefahr
Bereits Ende September reichte die Staatsanwaltschaft Heilbronn die Anklage beim Amtsgericht wegen zehnfachen Computerbetrugs ein. Da von einer Fluchtgefahr der Tatverdächtigen mit türkischer Staatsangehörigkeit ausgegangen werden musste, erließ das Amtsgericht vergangene Woche Haftbefehl. Seit vergangenem Mittwoch sitzt die Frau daher in Untersuchungshaft.