Keine bundesweiten Empfehlungen in Sicht

Schüler sind gegen eingeschränkte Handynutzung an BW-Schulen

Stand
Autor/in
Luca Mader

Schülerinnen und Schüler haben den Vorstoß von BW-Kultusministerin Schopper kritisiert, die private Handynutzung an Schulen einzuschränken. Mit ihrer Kritik stehen sie nicht allein da.

Der Landesschülerbeirat (LSBR) hat einen Vorschlag von Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) kritisiert. Diese hatte dafür plädiert, die private Nutzung von Handys an Schulen einzuschränken. Doch Schoppers Vorstoß sei "nicht zu Ende gedacht", sagt der LSBR-Vorsitzende Joshua Meisel am Donnerstag.

Konkret hatte die Kultusministerin etwa vorgeschlagen, dass Handys in der Schule beispielsweise im Flugmodus bleiben sollten. Schopper begründete das mit dem "Schutz von Kindern und Jugendlichen". Smartphones hätten nachweislich negative Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit, das Lernvermögen und die mentale Gesundheit.

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"Schutz unserer Kinder und Jugendlichen" BW-Kultusministerin Schopper will Handynutzung an Schulen einschränken

Mit dem Vorstoß möchte Schopper die private Nutzung von Geräten angehen. Wie genau die Regeln aussehen könnten, ist noch nicht klar. Noch regeln die Schulen es selbst.

Generelle Regelung sei nicht notwendig

Der LSBR hält eine pauschale Regelung für alle Schulen im Land allerdings für unnötig, da die Schulen in Baden-Württemberg den Umgang mit Handys sowieso schon selbst regeln würden. So seien bei einer Sitzung des LSBR am Mittwoch die anwesenden Mitglieder gefragt worden, ob es an ihren Schulen bereits Regeln zur Nutzung von Handys gebe. Diese Frage sei von allen bejaht worden.

Schülerinnen und Schüler müssten gemeinsam mit den Lehrkräften die Leitlinien für einen verantwortungsvollen Umgang mit Smartphones entwickeln. "Ein generelles Handyverbot oder übermäßige Einschränkungen würden das Problem lediglich nach Hause verlagern, anstatt eine nachhaltige Lösung zu schaffen", argumentiert der LSBR. Zudem verweist das Gremium auf Schülerinnen und Schüler die aufgrund von Behinderungen oder Diabetes auf ihr Handy angewiesen seien.

Kritik auch von anderen Organisationen

Mit seiner Kritik steht der LSBW nicht allein da. Auch die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Monika Stein, hält pauschale Regelungen nicht für notwendig. Die Schulen hätten das Thema Handynutzung schon auf dem Schirm, es brauche daher keine schulgesetzlichen Regelungen. Grundsätzliche Zustimmung kam hingegen vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) und vom Landeselternbeirat (LEB).

Bundesweite Empfehlungen für Handys an Schulen sind derzeit nicht in Sicht. Das wurde nach einem Treffen der Bildungsminister der Länder am Freitag deutlich. Die Vertreterinnen der Bundesländer zeigten sich zwar offen für langfristig gemeinsame bundesweite Empfehlungen, betonten aber zugleich, dass es sich um ein komplexes und schwierig zu regelndes Thema handele. Sie wollen ihre Gespräche fortsetzen.

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